Sympathien Gewinnen

gerade sinnlos und voller Probleme erscheint, werden Sie kaum mit ausholenden Bewegungen und kräftigem Schritt durch die Welt spazieren. Unser Gang drückt unsere momentane Befindlichkeit sehr direkt aus. Doches gibt darüber hinaus individuelle Merkmale, die uns in den Augen anderer charakterisieren – Merkmale, die unsere Ausstrahlung definieren:
Menschen mit einem wippenden Gang fehlt der Bodenkontakt. Sie strahlen wenig Realitätssinn aus und wirken nicht selten flatterhaft.
Umgekehrt führt ein schleppender Gang dazu, allzu sehr dem Boden verhaftet zu sein. Solche Menschen machen auf uns den Eindruck, als sei alles eine Qual. Sie kommen schwer voran und wirken auf andere nur wie Bremser.
Gerade im beruflichen Umfeld kann man häufig Menschen mit getriebenem Gang begegnen. Viele Menschen, die sich einen solchen Gang angewöhnt haben, denken, sie würden auf diese Weise ihr besonderes Engagement deutlich machen. Andere werden allerdings wenig Vertrauen in sie entwickeln. Ein solcher Gang lässt vermuten, dass der andere immer schon „woanders“ ist, dass er nie konzentriert und präsent bei seiner aktuellen Aufgabe bleiben kann.
Natürlich-zentriert gehen
    … das ist das Ziel – egal, ob wir es gerade eilig haben oder nicht, ob wir uns gut fühlen oder ob wir Sorgen haben. Vielleicht haben Sie die Arten zu gehen, die wir soeben beschrieben haben, im Geist vor sich gesehen und bereits die entscheidende Gemeinsamkeit entdeckt: Ob getrieben, hektisch, wippend oder schleppend – Menschen mit diesen Gangmustern fehlt die Gegenwärtigkeit für den Moment.
    Auch wenn Sie nun noch so darauf achten würden, die Füße nach vorne zu richten, den Rücken aufrecht und die Arme locker zu halten, den Kopf nach oben auszurichten und so weiter – sie würden nichts gewinnen. Sie hätten Hunderte neuer Regeln im Kopf und wären ständig damit beschäftigt, sich zu fragen, ob Sie denn nun die „richtige“ Haltung hätten oder nicht. Dass Sie dies nur noch mehr blockieren würde, liegt auf der Hand.
Test: Inneres Gleichgewicht beim Gehen
    Bevor wir zu den Übungen zum Gang kommen, können Sie mit den folgenden Tests prüfen, wie es wirklich um Ihr inneres Gleichgewicht bestellt ist.
    Bleiben Sie stehen, schließen Sie die Augen und gehen Sie in kleinen Schritten geradeaus. Der Grad Ihrer Unsicherheit oder Wackeligkeit Ihrer Beine, das Maß der von Ihnen in diesem Moment empfundenen Orientierungslosigkeit oder sprunghaft gestiegenen Muskelspannung im Körper sind direkter Ausdruck des Status quo Ihres inneren Gleichgewichts.
    Wichtig
    Wir haben es uns soeben vor Augen geführt: Der Gang zeigt Mitmenschen am deutlichsten, ob Sie innerlich überwiegend im Gleichgewicht sind oder nicht.
    Verurteilen Sie sich nicht, wenn Sie feststellen, dass Sie im Moment etwas wacklig oder steif auf den Beinen stehen. Wiederholen Sie diesen Test in ein paar Wochen wieder, nachdem Sie sich dies regelmäßig vergegenwärtigt haben. Sie werden sehen, Ihr Stand wird immer kraftvoller.
Test: Innerer Halt
    Hier noch ein anderer Test, mit dem Sie sich selbst besser einschätzen lernen.
    Gehen Sie ein paar Schritte und bleiben Sie nach jedem Schritt mit dem gesamten Gewicht Ihres Körpers auf dem jeweils belasteten Fuß stehen. Ihr Gewicht ruht damit abwechselnd auf der rechten oder linken Fußsohle. Der andere Fuß berührt den Boden nicht. Wiederholen Sie diese Sequenz später mit geschlossenen Augen.
    Möglicherweise werden Sie wie die meisten unserer Klienten wahrnehmen, dass Ihnen die Übung mit offenen Augen relativ leicht fällt. In dem Moment aber, wo Sie die Bewegungssequenz mit geschlossenen Augen wiederholen, steigt der Grad Ihrer Wackeligkeit rapide an.
    Was bedeutet das? Es zeigt, dass Sie, wie die meisten unserer Mitmenschen, Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf äußere Haltepunkte richten. Solche Haltepunkte können auch Meinungen anderer Menschen, Regeln oder Normen sein. In diesem Fall haben Sie Ihren Halt nicht in sich selbst, sondern suchen ihn im Außen. Das bringt Sie auf Dauer massiv aus Ihrem Gleichgewicht. Kehren Sie deshalb immer wieder zu sich zurück und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit bewusst nach innen!
    Übungen: Soweit die Füße tragen
    Mit diesen Übungen gelangen Sie zu einem natürlichen, balancierten Gehverhalten – selbst in hektischen Momenten.
Übung: Bodenkontakt
Machen Sie vorab die bereits bekannte Übung zum inneren Rhythmus im Stehen (siehe Kapitel "Stehen Sie fest auf dem Boden"), bis Ihr Herzschlag in den