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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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frühes Abendessen einzunehmen und dann die Nacht dort zu verbringen.
    »James, es tut mir ehrlich leid, dass wir heute nur knappe fünfzig Kilometer geschafft haben.«
    »Aber das macht doch nichts, Louisa. Ich jedenfalls habe jede Minute davon in vollen Zügen genossen.«
    Verlegen schaute Lu zur Seite und hoffte, dass sie nun nicht schon wieder errötete. »Dann lasst uns jetzt einen Pakt schließen. Wenn Ihr mir versprecht, dass Ihr mir für die Dauer dieser Reise keine weiteren Heiratsanträge macht, dann will auch ich so lange keinen Streit mit Euch anfangen.«
    »Für mich macht es keinen Unterschied, ob Ihr gerade mit mir streitet oder nicht«, neckte James sie. »Für mich seid Ihr in jeder Stimmungslage begehrenswert.«
    Wütend boxte sie ihn einmal gegen seine breite Brust, woraufhin James lachend die Hände hob. »Ist ja schon gut, ich ergebe mich. Von nun an werden wir so tun, als ob wir bloß Freunde wären.« Verschwörerisch zwinkerte er ihr einmal zu. »Nach dem Abendessen unternehmen wir beide aber trotzdem eine kleine Mondscheinwanderung über Euer Anwesen, einverstanden?«
    »Ihr seid ein Teufel!«
    »Mea culpa - Ihr habt ja recht, Lady Lu.«
    Nach dem Abendessen erhob der Herzog von Bedford sich mit einem leisen Ächzen von seinem Stuhl. »Meine Lieben, seid gewarnt: Gleich morgen früh bei Sonnenaufgang fahren wir wieder los.« Sein grollender Unterton ließ bereits erahnen, dass alle, die nicht pünktlich an Ort und Stelle wären, auf eigene Faust nachkommen müssten.
    Als Louisa und Abercorn das Esszimmer verließen, um den geplanten Rundgang zu unternehmen, schlossen ihre Brüder sich ihnen sofort an. »Nichts da«, wandte Lu sich zu ihnen um. »Ich werde James jetzt eine kleine Führung geben - aber ohne euch. Und wenn ihr meinen Rat hören wollt, dann geht ihr heute lieber zeitig zu Bett.«
    Auf ihre lautstarken Proteste hin stellte James sich hinter Lu und erklärte ernst: »Bitte, Jungs. Ich möchte mit eurer Schwester jetzt mal für einen Augenblick alleine sein.«
    Johlend und schmatzende Kussgeräusche von sich gebend, schauten Lus Brüder ihnen nach.
    Erst John Russell schaffte es, die Jungen endgültig zum Schweigen zu bringen. »Ins Bett mit euch! Sofort.«
    Im Garten angelangt erklärte Louisa mit gedämpfter Stimme: »Eigentlich kann ich Euch kaum etwas über dieses Anwesen verraten. Ich komme ja selber nur ganz selten hier vorbei. Meistens dann, wenn wir auf dem Weg nach Schottland sind.«
    »Nun, dann lasst mich Euch etwas über das Anwesen Eures Vaters erzählen. Dieses Land bildet die Basis Eures Familienvermögens, und die sanften Hügel dort drüben sind der ideale Weidegrund für die hier üblichen Schafherden. Die kleinen Cottages hier gehören allesamt Schäfern, von denen wiederum jeder eine eigene ansehnliche Herde hat. Mit der eigentlichen Landwirtschaft haben diese Menschen nur noch wenig zu tun; sie säen bloß noch Gras aus, um daraus das Heu zu gewinnen, das sie im Winter an die Schafe verfüttern. Nichtsdestotrotz hat jede Familie ihre eigene Kuh, ein Schwein, verschiedene Hühner und natürlich den unerlässlichen und zumeist hochgeschätzten Hirtenhund.«
    Langsam schlenderten sie weiter, bis sie an einer steinernen Mau-er angelangten. Geschickt erkletterten sie das niedrige steinerne Bauwerk, nahmen obendrauf Platz und ließen den Blick über die in Schatten getauchten Berge und Täler schweifen: Überall sah man im Mondlicht silbrig schimmernde Schafe.
    Da Louisa ihm noch immer keine Antwort gegeben hatte, stupste James sie leicht an. »Ihr wollt wohl nicht mit mir reden, wie? Und was ich Euch da eben erzählt habe, wusstet Ihr sicher auch bereits. Also, gibt es vielleicht doch noch irgendetwas, das Ihr mir über dieses Land verraten möchtet?«
    »Die Kinder hier sind sehr fröhlich«, sagte sie mit einem leisen Lächeln. »Und alle haben rosige Wangen.«
    »Das kommt, weil sie glücklich sind und genug zu essen haben. Euer Vater ist gut zu seinen Pächtern.«
    Versonnen schaute Louisa James an, als sein Gesichtsausdruck sich mit einem Mal veränderte, so als ob ein dunkler Schatten darüber hinwegzöge. Irgendetwas schien ihm Kummer zu bereiten. »Was ist los?«, fragte sie.
    Abercorn schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Nun kommt schon! Freunde teilen doch ihre Gedanken«, drängte sie hartnäckig.
    Er seufzte schwer. »In Schottland, etwa fünfzig Kilometer südlich von Gordon Castle, gibt es ein Landgut, zu dem einige riesige Ländereien gehören; es heißt

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