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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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ich habe mich an den richtigen Mann gewandt.« >Lord Paisley< war nämlich sein schottischer Titel, was allerdings nur jene wussten, die sich mit der Materie auch wirklich auskannten. »Wie Ihr vielleicht schon wisst oder spätestens jetzt erfahren werdet«, fuhr er zufrieden fort, »wurde nach dem Tode meines Großvaters mein Stiefvater, der Graf von Aberdeen, zu meinem Vormund erklärt. Da ich aber wiederum im Januar dieses Jahres einundzwanzig Jahre alt geworden bin, möchte ich, dass seine Vormundschaft ab sofort für nichtig erklärt wird und dass sämtliche Besitzurkunden über die mir vererbten Anwesen hier in Schottland nunmehr allein auf meinen Namen umgeschrieben werden.«
    »Aber selbstverständlich, Mylord. Ich werde mir umgehend die entsprechenden Grundbuchabschriften zuschicken lassen und Sorge dafür tragen, dass sämtliche Anwesen und Ländereien schnellstmöglich auf Euch umgetragen werden.«
    »Zudem möchte ich, dass rückwirkend für die Jahre seit dem Tod meines Großvaters sämtliche Buchungen meiner Konten überprüft werden. Ich habe Grund zu der Annahme, dass in der Vergangenheit Teile meines Vermögens veruntreut wurden.«
    »Ihr könnt Euch darauf verlassen, dass meine Nachforschungen ebenso gründlich wie diskret sein werden, Mylord. Wisst Ihr zufällig, ob Graf Aberdeen auch eigene Ländereien in Schottland hat, und wenn ja, wie viele?«
    »Ihm gehört zum einen Haddo House und dann noch eine nicht unbeträchtliche Menge Land bei Aberdeenshire. Sämtliches Land in der näheren Umgebung von Paisley hingegen gehört mir. Wie gesagt: Ich bin der Alleinerbe meines Großvaters.«
    »Und wie sieht es in England aus? Besitzt Aberdeen auch dort
    Anwesen?«
    »Nicht dass ich wüsste. Er unterhält zwar schon seit einigen Jahren ein Stadthaus in London in der South Audley Street. Aber das Haus ist nur gemietet. Zudem hat er sich als Hauptwohnsitz irgendwann Bentley Priory in Stanmore auserkoren, was ungefähr fünfzehn Kilometer von London entfernt liegt. Aber auch dieses Haus gehört ihm nicht; ich bin der rechtmäßige Eigentümer. Ich erlaube ihm und seinen Kindern bloß deshalb, dort zu wohnen, weil meine Mutter sich dort wohler fühlt als in Haddo House, das ein eher karges Domizil im schottischen Hochland ist.«
    »Und fließen die Pachteinnahmen Eurer Güter in Stanmore direkt an Euch oder an Aberdeen?«
    »Ich beziehe überhaupt keine Einkünfte aus Stanmore. Das geht alles an ihn. Aber solange er das Geld zur Unterhaltung des Anwesens verwendet und um meiner Mutter das Leben ein klein wenig angenehmer zu gestalten, so habe ich auch dagegen nichts einzuwenden.«
    »Nichtsdestotrotz habt Ihr natürlich Anspruch auf eine detaillierte Einsicht in die Bücher Eurer Anwesen. Mit Eurer Erlaubnis würde ich also gerne die wirtschaftlichen Verhältnisse Eurer Liegenschaften in Schottland und England unter die Lupe nehmen.«
    »Diese Erlaubnis sei Euch hiermit erteilt, Murray.«
    »Ich werde Euch binnen einer Woche einen ersten Bericht an Eure derzeitige Adresse in Edinburgh zukommen lassen, Lord Paisley.«
    »Georgy hat schon seit einer Woche nicht mehr gemeinsam mit uns gefrühstückt. Unternimmt sie denn tatsächlich jeden Morgen einen Ausritt, Louisa? Und vor allem: Wohin reitet sie denn immer?«
    »Sie unternimmt ja gar keine Ausritte. Sie liegt im Bett.«
    »Aber was ist denn los mit ihr?« Mit kummervollem Blick erhob Georgina sich vom Tisch.
    »Sie ist einfach nur müde. Vielleicht sogar ein bisschen lethargisch. Ich glaube, es fehlt ihr im Augenblick einfach an Lebenslust.«
    »Dann wird sie wahrscheinlich krank sein. Louisa, warum hast du mir das alles denn nicht schon eher erzählt?«
    Weil ich Georgy versprechen musste, dass ich niemandem etwas davon sage! Doch statt ihre Antwort laut auszusprechen, folgte Lu ihrer Mutter schweigend die Treppe hinauf.
    Als sie die Tür zu Georgys Schlafzimmer öffneten, schlug ihnen sogleich der durchdringende Geruch nach Erbrochenem entgegen. Louisa konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wie oft sie den Nachttopf ihrer Schwester bereits heimlich ausgeleert und wieder gereinigt hatte, nachdem ihrer Schwester mal wieder übel geworden war. Aber offenbar hatte sie sich schon wieder übergeben.
    »Liebes, ist dir schlecht?« Besorgt setzte Georgina sich ans Fußende von Georgys Bett. »Hast du etwa auch Fieber?« Prüfend legte sie die Hand auf die Stirn ihrer Tochter.
    »Manchmal ist mir heiß, und dann friere ich wieder«, improvisierte Georgy,

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