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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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wusste sie doch nur allzu gut, dass ihre Mutter bei ihr kein Fieber feststellen würde.
    »Dann müssen wir unbedingt nach einem Arzt schicken.«
    Erschrocken setzte Georgy sich auf. »Nein, nein, nicht nötig. Ich fühle mich schon viel besser. Ich wollte sowieso gerade aufstehen.«
    »Nichts da, Liebes, du bleibst liegen - und zwar, bis der Doktor kommt. Ich schicke gleich jemanden zu Dr. Nicol. Louisa, bleib bitte so lange hier bei ihr.«
    Nur wenige Sekunden, nachdem Georgina die Tür hinter sich geschlossen hatte, zischte Georgy auch schon: »Warum zum Teufel hast du ihr erzählt, dass ich krank sei?«
    »Das habe ich ja gar nicht. Ich habe nur gesagt, dass du müde wärst.«
    »Das ist alles allein deine Schuld.« Georgy war panisch, ja, geradezu hysterisch. »Ich will nicht, dass der Arzt mich untersucht. Ich bin nicht krank.«
    Nein, du bist in der Tat nicht krank, dachte Louisa. Du leidest einfach nur an gebrochenem Herzen. Zuerst macht William Cavendish dir falsche Hoffnungen, dann hat Teddy Fox es abgelehnt, dich zu heiraten, und schließlich versucht auch Charles Bennet, dir aus dem Weg zu gehen. Und mittlerweile bist du am Boden zerstört und hast sämtliche Hoffnung verloren - verständlich.
    Laut hingegen erwiderte sie: »Ich werde jetzt erst einmal den Nachttopf ausleeren. Außerdem wird es noch Stunden dauern, bis der Arzt da ist. Er wohnt ja immerhin gute fünfzig Kilometer von hier entfernt.«
    Als Louisa mit dem gereinigten Nachttopf zurückkehrte, fragte sie leise: »Und? Gibt es vielleicht irgendetwas, das du mir erzählen möchtest?«
    »Nein. Ich will dir nichts erzählen! Und überhaupt: Was weißt du denn schon, wie ich mich gerade fühle?«
    »Ich weiß zumindest, dass du ziemlich unglücklich bist.«
    »Ja, es ist ja auch alles so schrecklich. Das Essen schmeckt mir nicht mehr. Ich hasse alle meine Kleider. Und wenn ich auf die Berge hinausschaue, dann denke ich nur, wie bedrohlich und ungemütlich sie doch aussehen. Mein Leben ist eine einzige Tragödie. Es gibt im Grunde überhaupt nichts mehr, wofür es sich noch zu leben lohnt.«
    »Im Augenblick mag dir ja vielleicht alles düster und sinnlos erscheinen. Und trotzdem gibt es doch so vieles, was das Leben lebenswert macht.«
    »Ja, für die schöne Lu ist gewiss alles ganz wunderbar. Für mich aber nicht. Verschwinde! Ich will allein sein.«
    Zögernd erhob Louisa sich und ging in ihr Schlafzimmer hinüber. »ich lasse die Verbindungstür offen. Wenn du irgendetwas brauchst, ruf mich einfach.«
    Georgys Angst davor, dass Dr. Nicol womöglich feststellen könnte, dass sie ein Kind erwartete, war ungebrochen - obgleich sie sich selbst immer noch einredete, dass sie ganz bestimmt nicht schwanger sei.
    Panisch hatte sie die Decke bis unters Kinn hochgezogen, weshalb Dr. Nicol sich fürs Erste damit begnügen musste, ihr nur das Fieberthermometer unter die Achsel zu schieben und ihren Puls zu fühlen.
    Dennoch zitterte Georgy vor lauter Angst.
    Nachdenklich schaute Dr. Nicol auf das Thermometer. »Im Augenblick jedenfalls ist ihre Temperatur ganz normal. Dennoch zittert sie am ganzen Leibe. Ich diagnostiziere Schüttelfrost.« Entschuldigend blickte er die Herzogin an. »Ich würde Eure Tochter jetzt gerne noch einmal etwas genauer untersuchen, Euer Hoheit, um zu sehen, ob sie Ausschlag hat.«
    Das war Georgys Stichwort! Denn wenn er nun zu dem Ergebnis käme, dass sie doch irgendeine Krankheit hätte, dann wäre sie ja vorerst wieder auf der sicheren Seite. »Ja, ich hatte Ausschlag, Doktor. Aber jetzt sind die Flecken wieder weg. Trotzdem, gestern hatte ich noch überall rote Punkte auf meinen Armen und auf der Brust. Ich habe sie sogar meiner Schwester gezeigt. Nur wie gesagt: Jetzt sieht man sie nicht mehr.« Georgy wirkte regelrecht verstört.
    Fragend schaute der Arzt Louisa an, die zögernd nickte.
    Schließlich erhob er sich von Georgys Bett, verließ das Zimmer und bat die Herzogin, ihm zu folgen. »Euer Hoheit, ich möchte Euch ja nicht beunruhigen, aber schon seit einem guten Jahr wütet hier oben im Norden eine Cholera-Epidemie.« Entsetzt schaute Georgina ihn an, woraufhin er sie sofort zu beruhigen versuchte: »Ich glaube nicht, dass Eure Tochter die Cholera hat, seid unbesorgt. Es könnte jedoch gut sein, dass sie Typhus hat. Die Symptome dafür sind im Allgemeinen Erbrechen, abwechselnd Fieberanfälle und Schüttelfrost und eben Ausschlag.«
    »Typhus? Aber soweit ich weiß, ist auch Typhus eine ernste Sache. Und es heißt

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