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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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schlüpfte ins Bett. »Ich habe Ossulston nach The Doune eingeladen und ihn wirklich nach allen Regeln der Kunst zu bezirzen versucht. Er ist immerhin der Erbe des Grafen von Tankerville. Wie gerne wäre ich seine Frau! Auch wenn ich die Art und Weise, wie er spricht, einfach furchtbar finde. Aber so sprechen sie im Norden ja offenbar alle.«
    »Dann will ich für dich hoffen, dass er deine Einladung auch tatsächlich annimmt.«
    »Und wenn er endlich da ist, dann will ich, dass du deine Finger von ihm lässt. Hast du mich verstanden? Es ist ja offensichtlich eine Art Hobby von dir, mir meine Verehrer zu stehlen. Aber gewiss doch!«, imitierte sie ihre Schwester mit schneidendem Tonfall. » Wir würden uns sehr freuen, Euch dort begrüßen zu dürfen. Und es gibt im ganzen Land nirgends so herrliche Lachse wie in der Spey.«
    »Tut mir leid, Georgy, wenn du das so aufgefasst hast. Ich wollte nur helfen.«
    »Das brauchst du nicht. Ich komme auch ohne die Hilfe der bezaubernden Lu Russell prima zurecht.«
    Es dauerte noch Stunden, bis Lu endlich einschlafen konnte. Sie empfand echtes Mitleid mit ihrer Schwester.
    Allmorgendlich, wenn Georgy erwachte, untersuchte sie ihr Nachthemd als Erstes nach kleinen Blutflecken. Doch auch an diesem Morgen erlitt sie wieder eine Enttäuschung - ihre siebte insgesamt. Und dabei war ich mir so sicher, grübelte sie im Stillen, dass nach der anstrengenden Kutschfahrt über die holprigen Straßen endlich meine Periode einsetzen würde! Dann muss ich heute wohl etwas noch Anstrengenderes unternehmen.
    Mit sorgenvoll zerfurchter Stirn versuchte Georgy, nicht daran zu denken, dass sie womöglich schwanger war.
    Zum Frühstück aß sie an diesem Morgen lediglich eine kleine Portion Porridge. Die meisten anderen taten sich zwar an gebratenen Eiern und saftigem Vorderschinken gütlich, doch Georgy wagte es kaum, auf deren Teller zu blicken, da bereits die herzhaften Düfte eine schier unerträgliche Übelkeit in ihr hervorriefen. Als die Diener den Tisch abräumten, zwinkerte sie einmal zu Charles Bennet hinüber und erklärte betont nonchalant: »Irgendwie ist mir heute danach, etwas Wagemutiges zu unternehmen. Ich denke, ich werde den Klippenpfad hinabklettern, um anschließend ein Stückchen durch die Nordsee zu waten. Hat vielleicht irgendjemand Lust, sich wir anzuschließen?«
    »Ja, ich! Ich!«, riefen Cosmo, Henry und Alex prompt.
    Georgy hingegen entglitten regelrecht die Gesichtszüge. Das hätte ich mir eigentlich auch denken können!, fluchte sie in Gedanken. Warum bin ich auch so dumm, meine Pläne vor allen anderen herauszuposaunen? Sie wagte noch einen letzten hoffnungsvollen Blick in Richtung von Charles Bennet, doch der blieb stumm und schaute in die andere Richtung.
    »Da habt Ihr Euch ja in der Tat ein echtes Abenteuer vorgenommen«, erwiderte Mary Grey bewundernd. »Alle Achtung. Henry und Charles werden derweil meine neuen Wasserspeier an der Nordseite der Kirche anbringen.«
    »Passt bloß auf, dass Ihr nicht im Morast stecken bleibt«, raunte Georgy übellaunig den beiden jungen Männer zu.
    Der Herzogin von Bedford entging die schneidende Bemerkung ihrer Tochter natürlich nicht, sodass sie sich rasch um einen Themenwechsel bemühte: »Georgy, Liebes, achte bei eurer Wanderung bitte auf Alexander. Du weißt ja, wie wild deine Brüder manchmal sind.«
    »Macht Euch keine Sorgen, Euer Hoheit.« Freundlich lächelte Abercorn die Herzogin an. »Ich werde sie begleiten und darauf achten, dass ihnen nichts passiert. Wie steht’s mit Euch, Lady Louisa? Wollt Ihr vielleicht auch mitkommen?«
    Ein wenig verunsichert musterte Lu die mürrische Miene ihrer Schwester. »Nein ... Ich denke, eher nicht. Vielleicht wandere ich heute mal zum Bach hinunter.«
    »Aber, Lu, da unten ist es doch so sumpfig«, widersprach ihre Mutter. »Schließe dich doch lieber den anderen an. Wie oft hat man schon die Chance, mit den Füßen durch die Nordsee zu waten?« Nachdenklich blickte sie einmal zu James Hamilton hinüber, ehe sie sich wieder ihrer Tochter zuwandte: »Die anderen werden bestimmt jede Menge Spaß haben.«
    Oben auf dem großen Felsplateau angekommen, bestand James darauf, als Erster zum Strand hinabzusteigen. Breit grinsend schaute er die anderen an und scherzte: »Sollte irgendeiner von Euch fallen, dann fange ich Euch von dort unten einfach auf.« Und da er wusste, dass die drei Jungen sich ihm ohnehin gleich an die Fersen heften würden, beschloss er, sie zu einem Wettrennen

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