Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
schließlich in ihrem Salon, wo sie mit selbstvergessenem Lächeln auf dem Teppich kniete und Baby Rachel dabei beobachtete, wie diese mit strampelnden Beinchen auf ihrem Schaukelpferd ritt.
    »Mein Porträt ist fertig!«, platzte Louisa begeistert in die friedliche Runde. »Lanny hat es gerade eben erst beendet. Willst du es dir mal ansehen?«
    »Oh, das ist aber wirklich schön geworden«, lobte Georgina den jungen Maler. »Ihr habt Lus zarte Gestalt vortrefflich eingefangen.«
    »Aber, Euer Hoheit, das war doch kein Kunststück bei einem so entzückenden Modell. Zumal Ihr beide eine verblüffende Ähnlichkeit habt.«
    »Ihr schmeichelt mir, Lanny.«
    »Nicht doch.« Aufmerksam blickte er Georgina an. »Im Übrigen kommt mir da gerade eine Idee: Ihr und Baby Rachel gebt solch ein hübsches Bild ab - wie wäre es, wenn ich auch Euch einmal zusammen porträtiere? Vielleicht sogar, während ihr Rachel dabei helft, ihre ersten Schritte zu unternehmen? Sie lernt doch jetzt gerade laufen, nicht wahr?«
    »Was für eine bezaubernde Idee«, rief Louisa, hob Baby Rachel hoch und drückte ihr einen liebevollen Kuss auf die rundliche Wange. »Dann haben wir auch diesen kleinen Lockenschopf endlich einmal in 01 gefasst. Ich finde, sie hat die hübschesten roten Locken auf der ganzen Welt, nicht wahr?«
    Galant streckte Edwin der Herzogin unterdessen die Hand entgegen und half ihr, aufzustehen, woraufhin Georgina ihrer Tochter Baby Rachel wieder abnahm und die Kleine sanft in den Armen wiegte. Sofort ertönte ein fröhliches kleines Glucksen aus dem rosigen Mündchen, und alle lachten entzückt.
    In genau diesem Moment kam plötzlich Elizabeth in den Raum getreten, blieb dann, als sie die vier sah, aber mit eisiger Miene wie angewurzelt stehen und murmelte: »Ich bitte um Entschuldigung. Es war nicht meine Absicht, in eine solch ... intime ... Familienzusammenkunft hineinzuplatzen.«
    »Aber Bessy, du störst doch nicht«, entgegnete Georgina mit mildem Lächeln. »Mr Landseer hat nur gerade Lus Porträt fertiggestellt und wollte es uns zeigen.«
    »Erstaunlich, dass Woburn Abbey offenbar einen eigenen Hausund Hofmaler braucht.« Elizabeths Tonfall war schneidend, und man merkte ihr an, wie sehr ihr diese »Extravaganz« missfiel.
    »Wie du meinst. Wir jedenfalls schätzen uns glücklich, ihn zu haben«, erwiderte Georgina leichthin. »Zumal die regelmäßige bildliche Darstellung unserer Familie eine durchaus zeitraubende Aufgabe ist. Im Übrigen ist Edwin nicht ausschließlich für uns tätig, sondern unterhält in London noch ein weiteres Atelier, wo er zudem auch seinen Hauptwohnsitz hat.«
    »Was Ihr nicht sagt«, gähnte Elizabeth mit kaum verhohlener Skepsis. »Da fällt mir gerade ein, dass William jeden Augenblick von der Jagd zurückkommen müsste. Mal sehen, ob er schon wieder da ist. Ihr entschuldigt mich?«
    Starr blickte Baby Rachel der hochmütigen Frau hinterher, als diese den Salon verließ. Dabei verzog sich ihr Gesicht zu einer solch jämmerlichen Grimasse, dass es aussah, als ob sie jeden Moment in Tränen ausbrechen wollte.
    »Aber, aber, meine Kleine!«, lachte Georgina und kitzelte das Baby am Bauch. »Lass dir von der mal nicht die Laune verderben. Obgleich mir in Bessys Gegenwart auch manchmal zum Heulen zumute ist...« Schon hoben sich Rachels Mundwinkel wieder, und sie gab ein zufriedenes Glucksen von sich, sodass auch die Erwachsenen schließlich wieder erleichtert aufatmeten.
    Unterdessen nahm Louisa vorsichtig das Porträt auf. »Ich denke, ich möchte das Bild gern für ein paar Tage mit in mein Zimmer nehmen, ehe es in der Gemäldegalerie aufgehängt wird.« Sie errötete zart und murmelte: »Vielen Dank noch mal, Lanny.«
    »Es war mir wie immer ein Vergnügen, Euch porträtieren zu dürfen, Verehrteste.«
    Louisa schwebte geradezu auf Wolken, als sie den Salon ihrer Mutter verließ und das noch frische Ölgemälde die Treppe hinauftrug. In ihrem Zimmer angekommen, nahm sie sogleich eine der Zeichnungen, die ihre Mutter einst angefertigt hatte, von der
    Wand und hängte an ihrer Stelle das Porträt von Lanny auf. Dann trat sie einige Schritte zurück und bewunderte das Bild eingehend. »Ich sehe so wunderschön aus auf diesem Bild«, murmelte sie. »So hübsch bin ich doch eigentlich gar nicht. Aber wahrscheinlich sieht Lanny mich so.« Ihr Herz schien ihr schier zu zerbersten vor lauter Freude, denn spätestens mit diesem Bild war Louisa davon überzeugt, dass Lanny in ihr etwas ganz Besonderes

Weitere Kostenlose Bücher