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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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diesem Augenblick zu Boden und trippelte zu Lu zurück. »Was meinst du - macht es Sinn, wenn wir an einem anderen Tag noch einmal wiederkommen? Ob der Rabe dann wohl wieder da sein wird?«
    »Vielleicht. Wir können es ja morgen noch einmal versuchen.«
    »Nein, nicht morgen«, schalt Louisa James lachend. »Der Tag ist bei mir schon komplett verplant. Oder hast du etwa vergessen, dass wir am Abend eine Dinnerparty geben?«
    Früh am nächsten Morgen war Louisa auf den Beinen. Seite an Seite mit Kate Connelly begutachtete sie alle vier Gästeapartments und bat die Haushälterin, die Bettdecken und Kissen aufzuschütteln, falls einer der Gäste beschließen sollte, bei ihnen zu übernachten. Den Rest des Vormittags verbrachte Lu in der Küche, wo sie gemeinsam mit dem Koch und den Küchenmägden die Speisenfolge bestimmte und den Wein auswählte, den sie am Abend kredenzen wollte. Anschließend ging es weiter in das große Esszimmer. Sorgsam wählte sie das Geschirr aus, das passende Besteck, die kristallenen Gläser, das Servierbesteck, die Tischdecke sowie die Servietten und die Kerzen und bestimmte, welche Blumen auf dem Tisch arrangiert werden sollten. Sogar den Käse, das Obst und die Nüsse, die man zum Dessert reichen wollte, wählte sie höchstpersönlich aus.
    Als James sich schließlich mit einem leicht amüsierten Lächeln zu ihr gesellte, schalt sie ihn sogleich, weshalb er ihr nicht schon eher geholfen hätte. »Komm, mach dich nützlich. Es heißt doch, dass die Iren allesamt so ungemein musikalisch wären. Also, treib ein paar Fiedler auf für heute Abend! Oder von mir aus auch ein Flötenquintett. Die Musiker sollen sich dann im kleinen Esszimmer platzieren, sodass wir sie zwar hören werden, aber nicht sehen.«
    Galant verbeugte James sich vor ihr. »Wenn Ihr wollt, könnte ich sicherlich auch noch irgendwo einen Harfenisten ausfindig machen, Lady Abercorn.«
    »Eine gute Idee«, stimmte Lu ihm begeistert zu. »Das würde dem Ganzen natürlich noch eine Spur mehr Raffinesse verleihen, Lord Abercorn.«
    Mit todernster Miene hakte James nach: »Hast du vielleicht auch noch vor, den Gästen heute Abend ein kleines Tänzchen darzubieten? Denn da dir ja offenbar daran gelegen ist, noch etwas mehr >Raffinesse< ins Spiel zu bringen, wäre ein irischer Reel doch sicherlich nicht fehl am Platz. Wie wäre es also mit The Ladies’ Pantaloons ?«
    Ohne auf seinen Vorschlag einzugehen, deutete Louisa drohend auf die Tür. »Raus!«
    Schockiert rollte James mit den Augen, und diesmal war sein Entsetzen nicht geschauspielert. Er war gerade hinauf ins Schlafzimmer gekommen, um sich für die bevorstehende Dinnerparty umzuziehen, als er erstaunt auf eine halbnackte Lu und deren Zofe Molly traf, die angestrengt Lus Korsettschnüre straffzog. James schickte Molly hinaus. »Das mache ich lieber selbst. Ich habe in meinem Leben kein rotes Korsett gesehen.«
    »Das fällt mir allerdings ein wenig schwer zu glauben«, neckte Lu ihn. »Ich meine, da du doch mit einer gewissen Dame aus dem Theater sehr vertraut bist.«
    James aber ging nicht weiter auf Lus Stichelei ein, sondern zog schweigend die Korsettschnüre fest. Anschließend küsste er seiner Frau einmal zart auf den Nacken. »Wenn es nach mir ginge«, murmelte er, »würde ich dir das Ding gleich wieder ausziehen.«
    »Jetzt? Aber ich dachte, das Dinner heute Abend wäre so unheimlich wichtig? Du willst doch schließlich eines Tages zum offiziellen Vertreter der Krone ernannt werden.«
    »Ach, das ist doch noch Jahre hin. Du aber stehst jetzt und hier vor mir, du kleine Füchsin.«
    »Reich mir bitte mal den Unterrock.« Lu stieg in den mehrlagigen Petticoat und erlaubte James, das Seidenband um ihre Taille zuzubinden. »Und jetzt zu dem eigentlichen Prachtstück des Abends.« Vorsichtig nahm sie ihr Kleid auf, das auf dem Bett ausgebreitet lag, und hob die Arme, damit James es über ihren Kopf gleiten lassen konnte. Lu hatte sich ganz bewusst für das karmesinrote Taftkleid mit den tiefroten Granatsteinen entschieden; jenes ausgefallene Stück, das sie komplett in der traditionellen Farbe der Abercorns hatte schneidern lassen. »Was meinst du? Ob der Ausschnitt wohl ein wenig zu gewagt ist?«
    »Nun, die Damen heute Abend werden ganz sicher der Ansicht sein, dass du zu viel Dekollete zeigst. Die Herren jedoch dürften dich mit ihren Blicken geradezu verschlingen.«
    »Wenn das so ist, dann behalte ich das Kleid natürlich an. Im Übrigen kannst du Molly jetzt

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