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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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müsste, denn sie wäre einer seltsamen Geschichte auf der Spur. Sie wirkte ziemlich wütend und gleichzeitig etwas besorgt. Sie meinte, ich sollte sie weder im Büro noch zu Hause kontaktieren, sondern über ein Handy, dessen Nummer mir bis dahin unbekannt gewesen war. Das fand ich ein bisschen seltsam, aber wirklich in Sorge war ich nicht. Als ich den Anruf abhörte, war es schon ziemlich spät, also beschloss ich, sie am nächsten Morgen anzurufen, und ging ins Bett. Ich bin einfach ins Bett gegangen und habe geschlafen wie ein Baby! Verdammt.«
    Abermals trank sie einen Schluck. »Am nächsten Morgen bekam ich einen Anruf, dass es irgendwelche Schwierigkeiten mit den Ermittlungen zu einem meiner Fälle gäbe, und bin deshalb sofort ins Büro zurückgefahren, ohne mir die Zeit zu nehmen, Winnie anzurufen und zu fragen, was ihr auf dem Herzen lag. Erst am nächsten Tag fiel mir die Sache wieder ein. Also wählte ich die Nummer, die sie mir gegeben hatte, doch es ging niemand an den Apparat. Da ich viel zu tun hatte, nahm ich mir vor, es später noch mal zu versuchen, und wandte mich anderen Dingen zu. Allerdings hatte ich später keine Chance mehr zu einem Gespräch mit ihr.«
    »Weil sie schon tot war«, meinte Eve.
    »Ja. Weil sie schon tot war. Sie wurde vergewaltigt und erdrosselt irgendwo am Straßenrand gefunden. Zwei Tage, nachdem ihre Nachricht von mir abgehört worden war. Zwei Tage, in denen ich ihr vielleicht hätte helfen können. Nur, dass mir ein prompter Rückruf nicht wichtig genug war. Sie hätte mich sofort zurückgerufen. Sie hätte nie zu viel zu tun gehabt, um für mich da zu sein.«
    »Also haben Sie Einsicht in ihre Akten genommen und verschwiegen, dass es eine Verbindung zwischen Ihnen beiden gab.«
    »Das FBI sieht es nicht gerne, wenn man persönlich in einen Fall verwickelt ist. Sie hätten mich niemals gegen Yost ermitteln lassen, wenn sie gewusst hätten, weshalb mir diese Sache derart wichtig ist.«
    »Weiß Ihr Partner darüber Bescheid?«
    »Jacoby wäre der Letzte, dem ich etwas davon erzählen würde. Was werden Sie jetzt tun?«
    Eve betrachtete die Agentin. »Ich habe eine Freundin, die ich kennen gelernt habe, als sie wegen kleiner Trickbetrügereien von mir verhaftet worden ist. Sie war die erste Freundin, die ich hatte. Falls jemand ihr etwas antun würde, würde ich nicht eher Ruhe geben, als bis ich ihn erwische. Ich würde ihn jagen, zur Not ein Leben lang.«
    Stowe wandte den Kopf zur Seite und holte mühsam Luft. »Okay«, brachte sie dann heiser heraus. »Okay.«
    »Aber dass ich Ihre Beweggründe verstehe, heißt nicht, dass ich Sie weitermachen lasse wie bisher. Anders als Ihr Partner sind Sie nämlich keine Idiotin. Ich wette, Sie sind schlau genug, um inzwischen zugeben zu können, dass dieser Bastard Yost längst hinter Schloss und Riegel sitzen würde, hätten Sie mir nicht bei meiner Arbeit dazwischengefunkt.«
    Es war hart, ja beinahe schmerzhaft, dies einräumen zu müssen. Trotzdem meinte Stowe: »Das ist mir bewusst. Und zwar habe ich genauso viel vermasselt wie Jacoby. Ich wollte diejenige sein, die ihn hinter Gitter bringt, und dieser Wunsch war groß genug, um das Wagnis einzugehen, dass er mir bei der Festnahme entwischt. Aber derart dumm werde ich garantiert nicht noch einmal sein.«
    »Dann legen Sie als Zeichen Ihres guten Willens endlich alle Karten offen auf den Tisch. Ihre Freundin war bei der Botschaft angestellt. Was haben Ihre Nachforschungen dort erbracht?«
    »So gut wie nichts. Es ist schon nicht einfach, wenn man in seinem eigenen Land die Hürden der Politik und des Protokolls umgehen will. Und in einem fremden Land ist es geradezu unmöglich. Anfangs gingen die französischen Behörden davon aus, dass sie von einem Liebhaber im Streit ermordet worden war. Wie ich bereits erzählte, hatte sie stets jede Menge Liebschaften gehabt. Aber das war trotzdem kompletter Schwachsinn. Ich habe es selber überprüft. Auf der Suche nach ähnlichen Verbrechen stießen sie auf Yost, doch am Ende taten sie den Mord als die Tat eines Trittbrettfahrers ab.«
    »Und warum?«
    »Weil sie immer grundanständig war. Sie hat nie etwas getan, weshalb sie hätte aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Und die Männer, mit denen sie zusammen war, hätten es sich zum einen gar nicht leisten können, eine Summe zu bezahlen, wie sie Yost verlangt, und zum anderen hätten sie dafür keinen Grund gehabt. Sie hat sich nie im Bösen von ihren Liebhabern getrennt, das war

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