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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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irgendeiner rothaarigen Schlampe aus dem Hut gezaubert hat. Wenn er jetzt meint, ich heule mir deswegen die Augen aus dem Kopf, ist er tatsächlich noch blöder, als er aussieht.«
    »So ist’s richtig.«
    »Danke, Dallas. Jetzt fühle ich mich schon viel besser.«
    Eve starrte auf ihren leeren Teller und legte eine Hand auf ihren prallen Bauch. »Freut mich, dass es wenigstens einer von uns beiden gut geht.«

16
    D as Beste am Blue Squirrel war, dass Eve nach dem Eiscreme-Gelage nicht versucht sein würde, dort irgendwas zu essen oder zu trinken.
    Die Bezeichnung Club war sowieso zu hochtrabend für eine Beize wie das Squirrel. Das Netteste, was man dort bezüglich der Musik feststellen konnte, war, dass man sie selbst mit einem Gehörschaden noch deutlich mitbekam, und die dortigen Speisen hatten, wie Eve annahm, zumindest noch niemanden umgebracht.
    Wie viele allerdings im Krankenhaus gelandet waren, entzog sich ihrer Kenntnis.
    Trotzdem herrschte bereits am frühen Abend ein Riesenbetrieb. An den tellergroßen Tischen drängten sich unzählige Angestellte auf der Suche nach dem feierabendlichen Kick. Die beiden Mitglieder der Band schwenkten ihre mit Neonfarben angemalten Körper, wippten mit dem hoch aufgetürmten, leuchtend blauen Haar und jaulten, während sie lange Gummiknüppel auf zwei Keyboards krachen ließen, dass ihnen von irgendeiner Liebsten das Herz gebrochen worden war.
    Die Menge jaulte mit.
    Dies war etwas, was Eve am Squirrel liebte.
    Für den Fall, dass Stowe vielleicht schon da war, blickte sie sich suchend um und marschierte gleichzeitig zu einem etwas abgelegenen Tisch, an dem ein Pärchen gerade ausprobierte, wer mit seiner Zunge tiefer in den Rachen des jeweils anderen kam. Eve machte dem Wettbewerb ein vorzeitiges Ende, indem sie ihren Dienstausweis auf die Tischplatte klatschte und die beiden durch eine kurze Bewegung mit dem Daumen unmissverständlich das Weite suchen ließ.
    Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, dass die Gruppe, die am Nachbartisch versammelt war, hastig irgendwelche Päckchen mit illegalen Drogen in diverse Taschen stopfte und wie zufällig das Weite suchte.
    Die Macht des Dienstausweises, dachte sie zufrieden, nahm Platz und lehnte sich bequem auf ihrem Stuhl zurück.
    In ihrer Zeit als Single hatte sie den Club vor allem dann besucht, wenn ihre beste Freundin hier aufgetreten war. Inzwischen allerdings trat Mavis als angehender Star in deutlich größeren und vor allem besseren Lokalen als dem Squirrel auf.
    »Hallo, Süße, hast du Lust auf eine kurze Nummer?«
    Eve hob den Kopf und beäugte den schlaksigen Stricher, der mit einem schmierigen Grinsen und einem optimistisch hervorquellenden Schritt an ihren Tisch getreten war. Als er merkte, wo ihr Blick gelandet war, betätschelte er sich stolz.
    »Mein großer Freund hier möchte rauskommen und spielen.«
    Mit Sicherheit bestand mindestens die Hälfte seines großen Freundes aus einem Polster, und den kümmerlichen Rest hatte das arme Würstchen mit einer starken Dosis Viagra in Position gebracht. Eve legte erneut ihren Ausweis vor sich auf den Tisch. »Verdufte«, bat sie ihn milde, und er kam der Bitte mit blitzartiger Eile nach.
    Sie ließ den Ausweis liegen und konnte so den Lärm und das allgemeine Treiben ungestört genießen, bis Stowe endlich erschien.
    »Sie kommen zu spät.«
    »Früher ging es einfach nicht.« Stowe quetschte sich auf einen Stuhl und fragte mit einem Nicken in Richtung von Eves Ausweis: »Ist es unbedingt erforderlich, aller Welt zu zeigen, dass Sie Polizistin sind?«
    »Hier drinnen macht sich das bezahlt. Es hält einem den Abschaum erfolgreich vom Hals.«
    Stowe blickte sich um. Sie hatte nicht nur ihre Krawatte abgenommen, merkte Eve, sondern hatte sich sogar den Kragen ihrer Bluse aufgeknöpft. Für jemanden vom FBI wirkte sie dadurch regelrecht leger.
    »Sie wählen für unsere Treffen immer äußerst interessante Orte. Ist es ungefährlich, wenn man hier was trinkt?«
    »Der Alkohol tötet die meisten Viren und Bakterien ab, und die Zoner sind gar nicht so schlecht.«
    Stowe gab ihre Bestellung in die automatisierte Speisekarte ein. »Wie haben Sie das mit Winifred herausgefunden?«
    »Nicht ich bin hier, um irgendwelche Antworten zu geben, sondern Sie. Am besten fangen Sie damit an, dass Sie mir sagen, weshalb ich mich mit dieser Sache nicht an Ihre Vorgesetzten wenden soll. Denn wenn Sie und eventuell dazu Jacoby vom Fall Yost abgezogen würden, hätte ich Sie endlich nicht mehr

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