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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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solches Ding zu drehen?«
    »Nicht viele. Ich war immer der Beste.«
    »Applaus, Applaus. Wen?«
    »Warum setzt du dich nicht zu mir?« Er nahm Platz und klopfte auf sein Knie. »Ich bin sicher, dass ich dann viel besser denken kann.«
    »Sehe ich vielleicht aus wie eine Sekretärin, die mit dem Chef anbandeln will?«
    »Nein, im Moment nicht, aber das wäre vielleicht durchaus amüsant. Ich spiele den geilen Vorgesetzten, der mal wieder seine arme Ehefrau betrügen will. Sag doch bitte einmal ›Oh, Mr Montegue, das kann ich unmöglich tun!‹, und sorg dafür, dass du dabei ein bisschen außer Atem klingst.«
    »Womit der komische Teil unseres Programms beendet wäre, hoffe ich. Wen?«
    »Zwei, denen es vielleicht zuzutrauen gewesen wäre, sind im Gegensatz zu mir inzwischen tot. Vielleicht gibt es noch ein, zwei andere. Ich werde dieser Frage nachgehen.«
    »Ich will Namen.«
    Seine Augen kühlten merklich ab. »Ich bin kein Spitzel, Lieutenant, ich verpfeife niemanden, nicht einmal an dich. Ich werde selber gucken, ob einer dieser beiden etwas in der Art im Schilde führen könnte. Wenn ja, werde ich dir seinen Namen nennen. Vorher aber nicht.«
    Sie marschierte auf ihn zu. »Es stehen Menschenleben auf dem Spiel, also schmier dir deine Gaunerehre in die Haare.«
    »Mir ist durchaus bewusst, dass Menschenleben auf dem Spiel stehen. Aber es hat eine Zeit gegeben, in der meine Gaunerehre alles war, was ich besaß. Ich werde die beiden überprüfen und gebe dir, so schnell es geht, Bescheid. Alles, was ich dir derzeit sagen kann, ist, dass der gute Gerald eine solch komplexe, komplizierte Operation garantiert nicht planen könnte. Außerdem ist er kein Dieb. Naples, ja, er hätte die erforderlichen Leute und den erforderlichen Grips. Er ist einer der größten Schmuggler unserer Zeit mit hervorragenden Beziehungen, ohne die geringste Ehre und mit einem erprobten Transportsystem für den illegalen Export. Falls du nach einem Bindeglied zu Yost suchst, wäre er aus meiner Sicht ein mehr als geeigneter Kandidat.«
    Sie unterdrückte ihre Ungeduld und erinnerte sich daran, dass ihre vordringlichste Aufgabe nicht im Ergreifen eines Diebes, sondern in der Festnahme eines Serienkillers bestand.
    »Also gut, ich durchleuchte ihn.«
    »Morgen früh. Jetzt brauchst du erst mal eine Pause. Du hast nämlich wieder einmal Kopfweh.«
    »Habe ich nicht.« Sie verzog beleidigt das Gesicht. »Oder zumindest kaum.«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung trat er ihren linken Fuß zur Seite, umfasste ihre Taille und zog sie, bevor sie stürzen konnte, weich in seinen Schoß.
    »Ich weiß ein gutes Gegenmittel gegen ›zumindest kaum‹.«
    Sie versuchte, ihm den Ellenbogen in den Unterleib zu rammen, doch hielt er ihre Arme bereits fest. Außerdem roch er fantastisch. »Ich nenne dich bestimmt nicht Mr Montegue.«
    »Was bist du doch für eine Spielverderberin.« Er biss ihr sanft ins Ohr. »Und deshalb will ich nicht, dass du noch länger hier auf meinem Schoß sitzt.«
    »Umso besser. Dann werde ich einfach -«
    Das Nächste, was sie wusste, war, dass sie rücklings unter ihrem Gatten auf dem Boden seines Arbeitszimmers lag. »Weißt du, wie viele Betten es in diesem Haus gibt?«, erkundigte sie sich, als sie wieder Luft bekam.
    »Auswendig nicht, aber ich kann gerne nachsehen.«
    »Egal«, erklärte sie und zog das dünne Lederband aus seinem seidigen Haar.

18
    » D ominic J. Naples«, begann Eve, als ihr Team zur morgendlichen Dienstbesprechung um den Tisch versammelt war. »Sechsundfünfzig Jahre, verheiratet, zwei Kinder. Hauptwohnsitz in London, England. Nebenwohnsitze in Rom, auf Sardinien, in New Los Angeles, East Washington, Rio, am Kaspischen Meer und in der Delta-Kolonie.«
    Genau wie ihre Leute blickte sie auf den Bildschirm, auf dem man das Foto eines attraktiven, dunkeläugigen Mannes mit einem scharf geschnittenen Gesicht und einer sorgfältig frisierten Mähne dunkelbrauner Haare sah.
    »Die Naples Organisation, deren Präsident er ist, handelt hauptsächlich mit Kommunikationssystemen, wobei der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit extraterrestrisch ist. Er ist für sein soziales Engagement, vor allem auf dem Schulsektor, bekannt und hat hervorragende politische Beziehungen.«
    Nach einer kurzen Pause rief sie auf der zweiten Bildschirmhälfte ein anderes Foto auf. »Sein Sohn, Dominic II, ist der amerikanische Verbindungsmann zur Delta-Kolonie und hat den Ruf, nach noch Höherem zu streben. Außerdem ist er zufällig ein alter

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