Symphonie des Todes
Aber die spende ich der Stiftung, es geht also im Grunde nicht ums Geld.«
»Für dich nicht«, murmelte sie.
Er tat diese Bemerkung mit einem Schulterzucken ab. »Ich schicke die Namen an deinen Computer. Aber keine Sorge, ich werde persönlich dafür sorgen, dass meine und auch Magdas Leute Leibwächter bekommen, damit keinem von ihnen was passiert.«
»Meinetwegen.« Sie starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den Wandbildschirm, ohne dass sie die Daten wirklich sah.
»Roarke, du hast möglicherweise Waren im Wert von einer Milliarde Dollar im Palace ausgestellt. Wie viel würde wohl ein Hehler für das Zeug bekommen?«
Seine Gedanken waren bereits in die Vergangenheit zurückgekehrt. Es wäre ein toller, aufregender Fischzug, vielleicht sogar der Coup des Lebens, überlegte er. »Etwas weniger als die Hälfte.«
»Fünfhundert Millionen sind auch nicht gerade schlecht.«
»Mit den richtigen Abnehmern bekäme man möglicherweise sogar noch etwas mehr. Aber die Sicherheitsvorkehrungen, die wir getroffen haben, sind durch und durch solide. Das hast du selbst gesehen.«
»Ja, das habe ich selbst gesehen. Trotzdem, wie würdest du die Sache angehen?«
Er schickte die Daten an Eves Computer und befahl seinem eigenen Gerät, mit der Auflistung der Hausbesitzer auf Olympus zu beginnen. »Ich hätte mindestens einen, vorzugsweise sogar zwei Maulwürfe in jedem Bereich. Außerdem hätte ich noch jemanden in meinem und in Magdas Team. Man bräuchte sämtliche Daten, Sicherheitscodes, Notfallpläne, Zeiten. Mit weniger als sechs Leuten ginge ich einen solchen Coup nicht an. Am besten wären zehn. Außerdem hätte ich ein Pärchen, entweder als Angestellte oder als Gäste, im Hotel.«
Auf dem Bildschirm tauchten die Informationen über die von Eve zuvor genannten drei Personen auf.
»Man bräuchte ein Transportfahrzeug. Ich würde einen Lieferwagen nehmen, das heißt, eher wohl einen Laster. Allerdings würde ich versuchen, mich bei der Auswahl meiner Beutestücke zu bescheiden, denn die gesamte Operation dürfte nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Zwanzig Minuten wären optimal. Deshalb nähme ich nur die wertvollsten Stücke mit. Stücke, für die es bereits Käufer gibt.«
Er schlenderte hinüber an die Bar und schenkte sich nachdenklich einen Brandy ein. »Außerdem würde ich ein Ablenkungsmanöver starten, außerhalb des Hotels. Bei einem außergewöhnlichen Vorkommnis innerhalb des Hotels würden automatisch die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Ich würde etwas in einem der Nachbargebäude inszenieren oder im Park. Eine kleine Explosion, einen interessanten Autounfall, etwas, was die Leute und ein paar Polizisten anlockt. Wenn vor dem Gebäude Polizisten ihrer Arbeit nachgehen würden, würden sich die Leute sicher fühlen. Ja, ich würde Polizei in der Nähe haben wollen.«
Meine Güte, dachte sie, hör sich das bloß einer an!
»Wann würdest du den Raubzug starten?«
»Oh, auf alle Fälle am Vorabend der Auktion. Schließlich wäre dann bis dahin alles gut gelaufen. Alle wären wegen der Versteigerung am nächsten Tag hochgradig aufgeregt. Alles wäre bestens hergerichtet, und es wären bereits jede Menge VIPs und Berühmtheiten im Hotel. Die Angestellten hätten alle Hände voll damit zu tun, diese Leute zu versorgen, Autogramme von ihnen zu erbitten, sich darüber zu unterhalten, wen sie schon alles gesehen haben und welcher Star ihnen persönlich am besten gefällt. Es wäre also der ideale Zeitpunkt für einen derartigen Coup.«
»Könntest du ihn durchziehen?«
Er funkelte sie aus blitzeblauen Augen an. »Unter anderen Umständen wäre ich bestimmt versucht, es zu probieren. Und wenn ich mir vorgenommen hätte, diese Sache durchzuziehen, dann würde ich das gewiss auch tun. Was der Grund ist, weshalb ich nicht glaube, dass es jemand anderer versucht. Schließlich habe ich die Möglichkeit eines Überfalls bereits bedacht.«
»Aber vielleicht kennt dich jemand gut genug, um zu wissen, dass du daran gedacht hast. Und lenkt dich deshalb ab. Was ging dir in den letzten Tagen ständig durch den Kopf? Statt die Tage damit zu verbringen, die Security zu checken und die Leute im Hotel zu überwachen, denkst du über die Morde an deinen beiden Angestellten nach.«
»Das ist richtig«, erwiderte er ruhig. »Ich habe der Sicherheit im Palace nicht meine gesamte Aufmerksamkeit gewidmet, aber trotzdem läuft dort alles genau nach Plan.«
»Wen kennst du, dem es außer dir gelingen könnte, ein
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