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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Assistentin, die hinter ihrem Schreibtisch im Großraumbüro saß. »Ich fahre nach Hause, um ein paar Daten zu überprüfen, und ich möchte, dass Sie sich währenddessen nach den Haaren erkundigen.«
    »Nach den Haaren, Madam?«
    »Den Haaren von Yost. Das waren nie im Leben seine eigenen. Die Frisur passte weder zu seinem Gesicht noch zu seinem Stil. Also war es eine Perücke, und zwar eine echt gute. Ich gehe davon aus, dass er eine ganze Sammlung von Perücken hat. Fangen Sie mit der an, die er beim Einchecken getragen hat, und gehen Sie alle teuren Schönheitssalons oder Perückenläden in sämtlichen größeren Städten durch. Er begnügt sich garantiert nicht mit irgendwelchem zweitklassigen Zeug. Fangen Sie am besten mit den Dingern an, die aus Naturfaser und antiallergisch oder wie auch immer das heißt sind. Er hat offenkundig einen ausgeprägten Hang zur Sauberkeit und schleppt einen Lederkoffer statt eines leichteren Stoffmodells mit sich herum.«
    Peabody wollte noch fragen, wo sie die Verbindung zwischen der Perücke und dem Koffer sah, Eve marschierte jedoch bereits entschlossen zur Tür.
     
 
    Gerade als sie durch die Haustür trat, kam Roarke aus der oberen Etage herunter in den Flur.
    »Was machst du hier?« Sie blies sich ihren Pony aus der Stirn und musterte ihn stirnrunzelnd.
    »Ich lebe hier.«
    »Du weißt schon, was ich meine.«
    »Ja, und ich könnte dir dieselbe Frage stellen. Schließlich ist deine Schicht noch nicht vorbei.«
    »Es gibt ein paar Dinge, die ich lieber von hier aus überprüfen möchte.«
    »Ah.«
    »Ja, ah. Und dass du ebenfalls schon hier bist, spart mir wahrscheinlich eine ganze Menge Zeit. Ich habe nämlich ein paar Fragen, die du mir -«
    Sie begann die Treppe zu erklimmen, doch er legte eine Hand auf ihren Arm und erklärte ihr: »Ich habe Mick in einem unserer Gästezimmer einquartiert.«
    »Mick? Oh.« Sie blieb stehen. »Oh.«
    »Hast du ein Problem damit, wenn er ein paar Tage bleibt?«
    »Nein.« Nur war der Zeitpunkt für sein abruptes Erscheinen denkbar ungünstig gewählt. » Wie du eben selbst erwähnt hast, lebst du hier.«
    »Du auch. Mir ist bewusst, dass er aus einer Zeit meines Lebens stammt, über die du nicht ganz glücklich bist, Lieutenant.« Er strich mit einem Finger über den Gurt ihres Schulterhalfters und erklärte: »Aber diese Zeit gehört nun mal dazu.«
    »Ich habe schon vorher Dubliner Freunde von dir kennen gelernt. Brian mag ich wirklich gern.«
    »Ich weiß.« Jetzt legte er ihr beide Hände auf die Schultern, streichelte ihr sanft den Rücken und schmiegte seinen Kopf an ihre Stirn. »Mick war mir einmal sehr wichtig, Eve. Er stand mir wahrscheinlich näher als ein Bruder, und wir haben gute, vor allem aber äußerst hässliche Zeiten miteinander geteilt. Ich dachte jahrelang, er wäre tot, und hatte mich daran gewöhnt.«
    »Und jetzt erfährst du plötzlich, dass er lebt.« Sie wusste aus Erfahrung, wie schwierig und wie rätselhaft eine Freundschaft häufig war. »Macht es dir etwas aus, ihn darum zu bitten, nichts zu tun, weshalb ich ihn verhaften müsste, während er in einem der Gästezimmer wohnt?« Er neigte seinen Kopf ein wenig tiefer und küsste sie zärtlich auf den Mund. »Ich glaube, dass du ihn mögen wirst.«
    »Ja.« Ihnen beiden war bewusst, dass er nicht auf ihre Bitte eingegangen war. »Ihr Iren seid durchaus sympathisch. Hör zu, ich möchte dir nur sagen, dass du gerade im Moment, angesichts der Richtung, die die Ermittlungen in diesem Mordfall nehmen, keinen zusätzlichen Ärger brauchen kannst.«
    Er nickte. »Es ging gar nicht um sie, nicht wahr? Es ging im Grund gar nicht um das arme, kleine Ding.«
    »Nein, ich glaube nicht. Wir müssen uns zusammensetzen und uns überlegen, wer es womöglich auf dich abgesehen hat, und aus welchem Grund.«
    »Also gut, sobald ich etwas Zeit habe, melde ich mich bei dir. Jetzt aber habe ich noch ein paar Dinge zu erledigen. Wir haben nämlich heute ein paar Leute zum Abendessen da.«
    »Heute Abend? Roarke -«
    »Ich kann dich entschuldigen, wenn es dir zeitlich nicht passt. Magda kommt mit ihrem Sohn und mit ein paar anderen Leuten, die maßgeblich an der Versteigerung beteiligt sind. Es ist wichtig, sie dahingehend zu beruhigen, dass die bevorstehende Auktion weder sicherheits- noch publicitytechnisch von dem Mord in Mitleidenschaft gezogen werden wird.«
    »Es hat sicher keinen Sinn, dich darum zu bitten, diese ganze Sache zu verschieben.«
    »Nicht den geringsten«,

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