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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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der Beweismittel auf ihrem Bildschirm auf und sah nach, wie lang der am Tatort aufgefundene Draht gewesen war. »Der Draht, mit dem er French erdrosselt hat, war genau sechzig Zentimeter lang.« Sie sah rasch in den anderen Akten nach und nickte. »Ja, diese Länge sagt ihm zu. Fragen Sie nach Bestellungen in dieser Länge oder in anderen Längenmaßen, die man durch sechzig teilen kann.« Sie schloss für eine Sekunde die Augen. »Silber läuft doch an, nicht wahr? Es kriegt mit der Zeit hässliche dunkle Flecken.«
    »Wenn es nicht beschichtet ist, muss man es polieren. Die Leute vom Labor haben erklärt, dass der von Yost benutzte Draht nicht beschichtet war. Ich habe den Bericht hier vor mir liegen, und es werden weder irgendwelche Chemikalien noch Politurreste erwähnt. Natürlich hätte er den Draht gründlich sauber wischen können. Zumindest nehme ich das an. Ich habe keine Ahnung, ob dann noch etwas von der Politur zu finden wäre oder was zum Teufel dieses Zeug bei dem Metall bewirkt.«
    »Dann gehen Sie vor allem den verkauften sechzig Zentimeter langen Stücken nach«, wies ihn Eve nach kurzem Überlegen an. »Listen Sie die Verkäufe rückwirkend vom Tag des Mordes an chronologisch auf. Ich schätze, dass er für jeden Mord ein funkelnagelneues, hübsch glänzendes Werkzeug verwendet hat.«
    Damit brach sie die Übertragung ab, grübelte ein wenig über die Eigenschaften von Sterlingsilber nach und verfolgte in den ihr vorliegenden Akten die Spur des Drahtes.
    Andere Ermittler hatten diese Spur ebenfalls aufgenommen, doch in nicht einmal der Hälfte aller Fälle hatten sie Erkundigungen über Käufe von Silberdraht in dieser Länge eingeholt. Und in nicht einmal der Hälfte dieser Fälle wiederum hatten sich die Beamten auf Anfragen bei Händlern direkt in der Stadt, in der der Mord geschehen war, beschränkt.
    Sie hatten geschlampt. Sie hatten, verdammt noch mal, geschlampt.
    Als Roarke eintrat, hob sie stirnrunzelnd den Kopf. »Was passiert mit Silber, wenn man es poliert?«
    »Es fängt an zu glänzen.«
    »Haha. Ich meine, wird das Silber mit der Politur beschichtet oder was?«
    Er nahm auf der Kante ihres Schreibtischs Platz und betrachtete sie lächelnd. »Wie kommst du bloß auf den Gedanken, dass ich dir das sagen kann?«
    »Du weißt schließlich alles.«
    »Es ist zwar sehr schmeichelhaft, dass du das denkst, aber häusliche Tätigkeiten wie das Putzen von Silber liegen außerhalb meines Aufgabenbereichs. Frag doch einfach Summerset.«
    »Das will ich um jeden Preis vermeiden, denn das hieße, freiwillig mit ihm zu reden. Besser, ich wende mich an jemanden aus dem Labor.«
    Als sie jedoch ihr Telefon zu sich heranziehen wollte, winkte ihr Gatte lässig ab und kontaktierte seinen Majordomus über das hausinterne Link. »Summerset, hinterlässt Silberpolitur irgendwelche Rückstände auf dem Metall?«
    Auf dem kleinen Bildschirm erschien Summersets hageres, kreidebleiches, dunkeläugiges Gesicht. »Ganz im Gegenteil, statt dass etwas zurückbleibt, wird bei ordentlichem Putzen eine hauchdünne Schicht des Silbers mit entfernt. Wenn man es nicht richtig macht und etwas von der Politur zurückbleibt, wirkt das Silber nach der Pflege matt.«
    »Danke. Und, hat dir das geholfen?«, fragte Roarke, nachdem er das Gespräch beendet hatte, seine Frau.
    »Ich habe nur ein paar Löcher stopfen wollen. Verkaufst du zufällig Silberdraht?«
    »Oh, ich schätze, ja.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Wenn ich dir dabei helfen soll, herauszufinden, wo der Kerl die Mordwaffe erstanden hat -«
    »Damit beschäftigt sich bereits McNab. Wollen wir doch mal sehen, ob es ihm eventuell gelingt, sich in dieser Sache durchzuwursteln, ohne dass du ihn unterstützt.«
    »Selbstverständlich. Aber du wolltest etwas mit mir besprechen, hast du vorhin gesagt.«
    »Ja. Wo steckt dein Kumpel?«
    »Mick genießt den Pool. Und wir haben bis zum Eintreffen der Gäste noch gut zwei Stunden Zeit.«
    »Okay.« Trotzdem stand sie auf, ging quer durch das Büro und schloss die Tür. »Wenn wir davon ausgehen, dass es ein bezahlter Mord gewesen ist, dann hat Yost für diesen Job mindestens zwei Millionen plus Spesen von seinem Auftraggeber kassiert. Wer würde so viel Geld bezahlen, um dir Unannehmlichkeiten zu bereiten, dich in Verlegenheit zu bringen oder dich einfach zu verärgern?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung. Natürlich gibt es eine Reihe Konkurrenten, beruflicher Rivalen oder Feinde, sowie Leute, die mich schlichtweg

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