Symphonie des Todes
erklärte er ihr vergnügt. »Ich kann schließlich weder die Arbeit in meinem Hotel noch meine Betätigung im Rahmen meiner anderen Projekte nur deshalb schleifen lassen, weil ihr davon ausgeht, dass jemand die Hoffnung hegt, dass er mich aus der Ruhe bringen kann.«
»Der nächste Anschlag gilt möglicherweise dir.« Statt schwächer wurde sein Lächeln breiter und gleichzeitig deutlich kälter als zuvor. »Das wäre mir sogar sehr recht. Ich möchte nämlich nicht das Leben eines weiteren unschuldigen Menschen auf dem Gewissen haben. Und zu meinem Schutz halten sich rund um die Uhr eine Reihe hervorragender Bodyguards in meiner Nähe auf.«
Und sie würde ihm noch näher sein, schwor sie sich. »Und wann fängt dieses Essen an?«
»Um acht.«
»Dann mache ich mich besser sofort an die Arbeit. Und vor allem bereite ich mich vielleicht noch etwas auf unsere Gäste vor.«
»Überlass das einfach mir. Danke.« Lächelnd hob er ihre Hand an seinen Mund.
»Den Dank kannst du dir sparen. Im Gegenzug nimmst du dir bitte heute noch ein bisschen Zeit für mich«, fügte sie hinzu und lief die Treppe hinauf in Richtung ihres Büros.
»Und du dir andersherum jede Menge Zeit für mich«, rief er ihr hinterher.
Schnaubend lief sie weiter, machte jedoch eine Pause, als sie Mick aus einem der unzähligen Gästezimmer kommen sah. Er hatte seine schicke Jacke ausgezogen und vermittelte den Eindruck, als wäre er in ihrem Haus bereits daheim.
Als er sie entdeckte, verzog er seinen Mund zu einem schnellen, schiefen Lächeln. »Ah, Lieutenant. Es gibt wirklich nichts Lästigeres als unerwarteten Besuch, nicht wahr? Und wenn es sich bei dem Besuch auch noch um einen alten Jugendfreund des Ehemannes handelt, der einem völlig fremd ist, sind obendrein noch jede Menge langweiliger, ausschweifender Gespräche garantiert. Ich hoffe, dass Ihnen mein Aufenthalt in Ihrem Haus keine allzu großen Umstände bereitet.«
»Es ist ein großes Haus«, erklärte sie spontan, ehe ihr bewusst wurde, dass diese Antwort vermutlich unhöflich gewesen war. Als er jedoch dröhnend lachte, feixte sie ihn an. »Tut mir Leid. Ich bin ein bisschen abgelenkt. Roarke möchte Sie hier haben, also ist das für mich wirklich okay.«
»Danke. Ich werde versuchen, Sie nicht allzu sehr zu langweilen mit irgendwelchen Geschichten aus unserer Jugendzeit.«
»Eigentlich höre ich so was sogar ganz gern.«
»Oh, das hätten Sie nicht sagen dürfen. Wenn ich nämlich erst mal anfange zu reden, höre ich so schnell nicht wieder auf.« Er zwinkerte ihr zu. »Was für ein Haus«, meinte er dann anerkennend, während er den Blick über die breite Treppe und die große, elegante Eingangshalle schweifen ließ. »Das heißt, Haus ist wohl kaum die passende Bezeichnung für einen derartigen Palast. Wie finden Sie sich hier zurecht?«
»Manchmal überhaupt nicht.« Sie merkte, dass seine Augen auf ihrem Stunnerhalfter hängen blieben. »Haben Sie damit irgendein Problem?«, fragte sie, und ihre Stimme wurde kühl.
»Nein, eigentlich nicht, obwohl ich gerne zugebe, dass mir diese Art von Waffen nicht unbedingt gefällt.«
»Ach, tatsächlich.« Sie legte eine Hand an ihren Stunner und fragte in herausforderndem Ton: »Und was für Waffen mögen Sie?«
Er winkelte die Arme an, ballte die Fäuste und erklärte: »Die hier haben mir bisher immer gereicht. Aber ich nehme an, in Ihrem Job … Apropos, ich glaube, ich hatte nie zuvor mit jemandem Ihres Berufsstands ein derart nettes Gespräch. Roarke und eine Polizistin. Sie müssen verzeihen, Lieutenant, aber das will mir noch immer nicht richtig in den Kopf. Vielleicht erzählen Sie mir ja mal, wie es dazu gekommen ist. Das würde mich echt interessieren.«
»Fragen Sie besser Roarke. Er kann deutlich besser Geschichten erzählen als ich.«
»Trotzdem würde ich gern auch Ihre Version hören.« Er zögerte, fasste dann jedoch einen Entschluss. »Roake hätte niemals eine Frau genommen, die nicht intelligent ist, also schätze ich, dass Sie eine wirklich gute Polizistin sind. Und als gute Polizistin haben Sie wahrscheinlich auf den ersten Blick erkannt, dass ich ein Gauner bin. Aber vielleicht wissen Sie nicht, dass Roarke der beste Freund ist, den ich jemals hatte. Und ich will doch hoffen, dass ich mit der Frau, die mein Freund vor den Traualtar geführt hat, zumindest einen Waffenstillstand schließen kann.«
Als er ihr seine Hand bot, fasste auch Eve einen Entschluss. »Also gut. Ich schließe einen
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