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Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition)

Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition)

Titel: Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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Prozeß. Er hofft, wie er sagt, Sie bis zum Kassationshof zu ziehen.«
    »Ah!, der Schuft, der...«
    »Wenn Sie Ihre Wälder selbst ausbeuten wollen,« fuhr Sibilet fort, indem er den Dolch in der Wunde umdrehte, »werden Sie in den Händen der Arbeiter sein, die Ihnen den ›Bourgeoispreis‹ und nicht den ›Händlerpreis‹ abfordern und Ihnen den Kopf schwer machen, das heißt, Sie wie den braven Mariotte in die Lage bringen werden, mit Verlust zu verkaufen. Wenn Sie eine Pacht ausbieten, werden Sie keine Abnehmer finden; denn Sie erwarten doch nicht, daß man für einen Privatmann wagt, was Vater Mariotte für die Krone und den Staat gewagt hat... Und ferner, mag der Biedermann der Verwaltungsbehörde gegenüber von seinen Verlusten reden! Die Verwaltungsbehörde ist ein Herr, der Ihrem Diener gleicht, als er noch beim Kataster angestellt war, ein würdiger Mann in fadenscheinigem Ueberrock, der an einem Tisch die Zeitung liest. Ob das Gehalt zwölfhundert oder zwölftausend Franken beträgt, man ist darum nicht teilnahmsvoller. Sprechen Sie also dem Fiskus gegenüber, der von solch einem Herrn repräsentiert wird, von Steuernachlaß und Milderung! Er wird Ihnen seine Feder schneidend mit ›Dideldum‹ antworten. Sie stehen ›außerhalb des Gesetzes‹, Herr Graf!«
    »Was tun?« rief der Graf, dessen Blut kochte und der sich anschickte, mit großen Schritten vor der Bank auf und ab zu gehen.
    »Herr Graf,« antwortete Sibilet brutal, »was ich Ihnen jetzt sage, liegt nicht in meinem Interesse: Sie müssen Les Aigues verkaufen und das Land verlassen.«
    Als der General dieses Wort hörte, prallte er zurück, als hätte ihn eine Kugel getroffen, und sah Sibilet mit zweideutiger Miene an.
    »Ein General der kaiserlichen Garde vor solchen Schuften davonlaufen! Und wenn es Madame in Les Aigues gefällt!...« sagte er. »Kurz, ich werde lieber hingehen und Gaubertin auf dem Marktplatze von Ville-aux-Fayes ohrfeigen, bis er sich mit mir schlägt, damit ich ihn wie einen Hund töten kann!«
    »Gaubertin ist nicht so dumm, sich mit Ihnen zu schlagen, Herr Graf. Uebrigens beleidigt man den Bürgermeister einer so bedeutenden Unterpräfektur wie Ville-aux-Fayes nicht ungestraft!«
    »Ich werd' ihn absetzen lassen; die Troisville werden mich unterstützen; es handelt sich um meine Einkünfte.«
    »Sie werden keinen Erfolg damit haben, Herr Graf, Gaubertin hat sehr lange Arme. Und Sie werden sich Unannehmlichkeiten schaffen, aus denen Sie sich nicht mehr herauswickeln könnten...«
    »Und der Prozeß,« sagte der General, »man muß ans Gegenwärtige denken.«
    »Ich werde Sie denselben gewinnen lassen, Herr Graf,« erwiderte Sibilet mit pfiffiger Miene.
    »Brav, Sibilet!« sagte der General, seinem Verwalter die Hand drückend. »Und auf welche Weise?«
    »Sie werden ihn beim Kassationshof durch den Rechtsgang gewinnen. Meines Ermessens sind die Gravelot im Recht; doch genügts nicht, sich auf Recht und Tatsache zu stützen, man muß sich mit der Form ins reine bringen, und sie haben die Form vernachlässigt, was dem Rechtsanspruche stets schadet. Die Gravelot hätten Sie gerichtlich auffordern lassen müssen, die Wälder besser zu bewachen. Man stellt keinen Schadenanspruch bei Ablauf eines Vertrages hinsichtlich der Verluste, die man während einer neunjährigen Ausbeutung erlitten hat. Es findet sich in dem Vertrage ein Paragraph, den man in dieser Beziehung als Einrede dagegen vorbringen kann. Sie werden in Ville-aux-Fayes verlieren, Sie werden vielleicht auch noch beim ordentlichen Gericht verlieren, in Paris aber werden Sie gewinnen. Sie werden kostspielige Sachverständigenuntersuchungen und furchtbare Ausgaben haben. Indem Sie gewinnen, werden Sie mehr als zwölf- bis fünfzehntausend Franken verausgabt haben; doch werden Sie gewinnen, wenn Sie großen Wert darauf legen. Dieser Prozeß wird Sie mit den Gravelot nicht aussöhnen; denn für die wird er noch kostspieliger sein als für Sie; Sie werden ihr schwarzes Schaf sein; Sie werden für prozeßsüchtig gelten; man wird Sie verleumden, aber Sie werden gewinnen!«
    »Was tun?« wiederholte der General, auf den Sibilets Beweisführungen wie die drastischsten Heilmittel wirkten.
    Als er sich in diesem Augenblicke der Reitpeitschenhiebe erinnerte, die er Gaubertin versetzt hatte, wär's ihm lieber gewesen, er hätte sie sich selber übergezogen; und Sibilet las auf seinem feuerroten Gesicht alle seine Nöte.
    »Was tun, Herr Graf?... Es gibt nur ein Mittel: sich

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