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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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einem Mann aus, der einen Schnauzer Gassi führte, dann warteten sie an einer roten Fußgängerampel, um die Straße zu dem Restaurant direkt am Wasser zu überqueren, das Tanya für ihr spätes Mittagessen ausgesucht hatte.
    »Glaubst du, das hat etwas mit dem Mord an Cheryl zu tun?«, fragte Tanya nervös. Sie hatte mit ihrem Verdacht, Avas Besuch bei der Hypnotiseurin stünde mit deren Tod zusammen, nicht hinterm Berg gehalten.
    »Ich kann da keinen Zusammenhang erkennen.« Das stimmte, trotzdem ging auch Ava dieser Gedanke nicht aus dem Kopf.
    »Nun, das ist ziemlich besorgniserregend – erschreckend, um genau zu sein –, und es macht mich schier verrückt!«
    »Willkommen im Klub.«
    Die Ampel sprang auf Grün. Tanya und Ava überquerten die breite Uferstraße. Die Luft roch nach Ozean, Möwen kreisten am grauen Himmel. Fähren durchschnitten das Wasser, und in der Ferne waren hinter einem feinen Nebelschleier die Olympic Mountains zu erkennen.
    Sie schlenderten zur Pier 57 , dann betraten sie durch die Schwingtür ein Bistro direkt am Wasser, das für seine frischen Meeresfrüchte bekannt war. Sie waren die einzigen Gäste, da die Mittagszeit bereits vorüber war. Bis zum abendlichen Ansturm blieben noch ein paar Stunden Zeit.
    Die beiden Frauen nahmen am Fenster Platz, von wo aus sie einen herrlichen Blick auf den Puget Sound hatten, und bestellten ihre Getränke sowie eine Vorspeise mit Krabben und Artischocken, gefolgt von Fischeintopf und Taschenkrebspuffern.
    »So«, sagte Tanya, als ihr die Bedienung einen Martini-Grenadine brachte. »Raus mit der Sprache. Was soll dieser Elektronik-Schnickschnack?« Sie nahm einen Schluck und beäugte ihre Freundin über den Tisch hinweg.
    Ava holte tief Luft, dann erzählte sie Tanya, wie sie in der vergangenen Nacht in den zweiten Stock eingebrochen war und den Digitalplayer entdeckt hatte. Tanya hörte ihr zu, ohne sie zu unterbrechen, und knabberte abwesend an dem knusprigen Brot, das zur Vorspeise gereicht wurde.
    »Da ist etwas oberfaul«, stellte sie schließlich fest, als Ava geendet hatte. »Aber glaubst du wirklich, dass Jewel-Anne dahintersteckt? Mal ehrlich, selbst wenn sie die steile Wendeltreppe hinaufsteigen könnte – was sie ganz sicher nicht kann –, ist sie bestimmt nicht in der Lage, sich ein derart ausgeklügeltes Soundsystem auszudenken; irgendwo müssen schließlich winzige Lautsprecher oder Empfänger versteckt sein.«
    »Sie weiß, dass die Heizungsrohre Geräusche weiterleiten, und die finden sich in fast jedem Zimmer. Außerdem könnte sie einen Komplizen haben. Ihr Bruder Jacob ist ein wahres Genie, was solche Tüfteleien anbelangt. Er ist der absolute Computerfreak, und obwohl er noch aufs College geht, haben sich bereits mehrere Softwarefirmen bei ihm gemeldet, nicht nur aus der Gegend um Seattle, sogar aus Silicon Valley. Für ihn wäre das Ganze ein Klacks.« Ava kostete ihren Eintopf aus Heilbutt, Muscheln, Krabben und Barsch, der heiß und würzig war und gleichzeitig köstlich nach Tomaten, Knoblauch und Fenchel schmeckte.
    »Aber warum?«, fragte Tanya. »Wozu der ganze Aufwand?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht, weil Neptune’s Gate mir gehört.«
    »Hm. Geld. Immer wieder der schnöde Mammon.«
    »Vielleicht.«
    »Aber was ist mit Noah? Glaubst du, derjenige, der dich fertigmachen will, hat etwas mit seinem Verschwinden zu tun?«
    Ava spürte, wie ihr das Herz schwer wurde.
    »Ich weiß es nicht.« Ihr Glas Chardonnay blieb unberührt, und plötzlich schmeckte ihr auch die Suppe nicht mehr. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    Tanya stocherte in ihren Taschenkrebspuffern herum und sagte: »Du weißt, dass sich in Anchorville Gerüchte wie ein Lauffeuer verbreiten, und eine der Brutstätten ist mein Salon.«
    »Natürlich.«
    »Mir ist zu Ohren gekommen, man habe einen Leichnam im Garten von Neptune’s Gate gefunden.« Sie strich Butter auf ein Stück Brot, doch sie hielt lange genug inne, um Ava prüfend anzublicken. »Meinst du das mit ›dich in den Wahnsinn treiben‹?«
    »Keine Leiche. Eine Puppe. Tut mir leid, dass ich das noch nicht erwähnt habe.« Ava zögerte, dann beschloss sie, ihre Freundin ganz einzuweihen. Sie musste sich jemandem anvertrauen, also erzählte sie ihr alles, was auf der Insel passiert war, angefangen bei der Erscheinung ihres Sohnes auf dem Anleger über die nassen Schuhe im Kinderzimmer bis dahin, dass sie ihren Mann verdächtigte, eine Affäre mit ihrer Psychiaterin zu haben.
    Als sie geendet hatte,

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