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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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wuchsen, war die Rückseite von Ava Garrisons Haus auszumachen. Jemand hatte wohl an diesem trüben Tag früh das Licht angeschaltet.
    Nicht, dass das etwas bedeuten musste, dennoch konnte sich Dern des mulmigen Gefühls nicht erwehren, auf etwas Wichtiges gestoßen zu sein, auf eine Verbindung zwischen Lester Reece und Neptune’s Gate – einem der Bewohner, um genau zu sein.
    Nun mal langsam. Du solltest keine voreiligen Schlüsse ziehen.
    Von hier aus konnte Dern einen Großteil des Witwenstegs überblicken, außerdem die Dachfenster des zweiten Stocks, vermutlich ehemalige Dienstbotenquartiere, die seines Wissens nach heute leer standen. Das hell erleuchtete Fenster lag eine Etage tiefer.
    Wie oft, fragte sich Dern, hatte Lester Reece wohl an ebendieser Stelle gestanden und aus dem Fenster auf die Rückseite von Neptune’s Gate gestarrt?
    Vielleicht kein einziges Mal.
    Oder aber, was wahrscheinlicher war, dachte er grimmig, jeden einzelnen verfluchten Tag.
     
    »Ich glaube kaum, dass das wirklich funktioniert!« Mit zusammengekniffenen Augen spähte Tanya durch die Windschutzscheibe, die Hände fest am Lenkrad ihres Chevy TrailBlazers. Es war noch nicht mal achtzehn Uhr, doch die Dämmerung war bereits hereingebrochen, und dicker Nebel zwang Tanya, die Scheibenwischer einzuschalten. Blätter wirbelten im Scheinwerferlicht des Geländewagens auf, der über die zweispurige Straße durch die dichten Wälder rollte.
    Um die Wahrheit zu sagen, war auch Ava nervös, denn es war durchaus möglich, dass sie erwischt wurde, wenn sie ihre Überwachungsausrüstung montierte. Trotzdem, sie musste es versuchen.
    Je näher sie der Stadt kamen, desto besorgter und schweigsamer wurde Tanya. Was als Spaß begonnen hatte, endete in besorgniserregendem Ernst.
    Im Autoradio lief eine Mischung aus Soft- und Hardrock. Tanya warf einen Blick auf den Rücksitz mit den großen Taschen, in denen sie ihre Einkäufe verstaut hatten. Ava wollte so tun, als habe sie sich in Begleitung ihrer besten Freundin einen Mädelstag in Seattle gemacht, mit shoppen, einer Massage in einem der angesagten Spas und Mittagessen am Hafen. Das hatten sie tatsächlich getan, wie die vielen Tüten bewiesen, doch tief unten in der Tasche eines schicken Kaufhauses, in Schuhkartons und einer neuen Handtasche versteckt, befand sich die Überwachungsausrüstung, die sie in einem kleinen Elektromarkt nicht weit entfernt von der University of Washington gekauft hatten. Ava hoffte, mit ihren Einkäufen ins Haus zu gelangen, ohne dass jemand zu viele Fragen stellte oder gar sehen wollte, was sie Schönes erstanden hatte.
    Ava war keine gute Lügnerin, doch sie war durchaus lernfähig.
    »Jetzt mal im Ernst«, sagte Tanya und deutete auf die Tüten auf dem Rücksitz. »Was hast du mit all dem Zeug vor?«
    »Es aufstellen.«
    »Und das kannst du?«
    »Nein, aber es ist bestimmt eine Anleitung dabei, außerdem hat der Verkäufer behauptet, es sei ganz simpel, jeder Zehnjährige komme damit klar.« Der Verkäufer war ein Hightechfreak gewesen, der aussah, als könnte er mühelos ein Computersystem für die NASA aufbauen.
    »Ich rede von
dir
«, ließ Tanya nicht locker.
    »Dein Vertrauen in mich ist überwältigend.«
    Nervös bremste Tanya vor einer Kurve ab. »Das Ganze gefällt mir nicht«, gab sie zu. »Ich mache mir einfach Sorgen.«
    »Ich mir auch.«
    »Ach, verflixt!« Ein Waschbär tappte über die schmale Straße, und Tanya riss das Steuer herum, um ihm auszuweichen.
    Anchorville war jetzt weniger als fünf Kilometer entfernt, und Ava spürte, wie ihre Beklommenheit zunahm.
    Wyatt hatte angerufen, während sie im Elektromarkt einkauften. Sie hatte seine Nummer auf dem Display gesehen, doch sie war nicht drangegangen.
    Jetzt rief sie ihn zurück. Er meldete sich noch vor dem zweiten Klingeln.
    »Ich habe gerade erst gesehen, dass du angerufen hast«, log sie. »Tut mir leid.«
    »Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gutgeht.«
    »Mir geht es blendend. Tanya hat mich entführt«, scherzte sie. »Mittagessen, Shopping, eine Wellnessbehandlung … Du weißt schon, das, was Frauen gern tun.«
    »Dann hattest du einen schönen Tag?«, fragte er, während Tanya an dem Knopf für die Scheibenheizung herumfummelte und so tat, als würde sie nicht lauschen.
    »Einen wunderschönen.«
    »Und wo steckst du jetzt?«
    »In Tanyas Wagen, ein paar Kilometer vor Anchorville.«
    »Du weißt, dass die letzte Fähre schon weg ist?«
    »Ach, ich setze einfach mit Butch

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