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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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nahegegangen. Er hatte aufgelegt und sich gewundert, warum er keinerlei Befriedigung verspürte.
    Obwohl er seit einer Ewigkeit nicht mehr geschlafen hatte, fühlte sich Dern rastlos. Seine Muskeln schmerzten, sein Kopf arbeitete auf Hochtouren. Wenn Reece nicht der Mörder war, wer dann? Seit Stunden stellte er sich immer wieder dieselbe Frage, seit er in dem dunklen Beobachtungszimmer gestanden und das Verhör mitverfolgt hatte. Ja, sein Bruder war wahnsinnig, und ja, er war ein Mörder. Dennoch hatte er ihm geglaubt, als er mit Nachdruck verkündete, er habe »diesen Schlampen nicht die Kehle aufgeschlitzt«.
    Doch irgendwer musste die drei Frauen auf dem Gewissen haben.
    Er tastete in den sandigen Taschen seiner Jeans nach seinem Handy, um noch einmal zu versuchen, Ava anzurufen, doch es funktionierte nach wie vor nicht. Als er erfahren hatte, dass sie zusammen mit ihrem Trottel von Ehemann auf dem Heimweg war, hatte er versucht, sie von einem der Telefone im Department aus zu erreichen, doch bei ihr zu Hause war niemand drangegangen. Warum nur wollte ihm ihre Handynummer nicht einfallen?
    Es bereitete ihm Sorge, dass er sie nicht erreichen konnte. Ziemlich große Sorge, wenn er ehrlich war.
    Er glaubte nicht eine Sekunde, dass Ava etwas mit den Morden zu tun haben könnte, auch wenn er mitbekommen hatte, dass die Polizei gegen sie ermittelte.
    Dern ging vielmehr davon aus, dass Ava in eine Falle getappt war. Wer immer Jewel-Annes Komplize gewesen war, hatte sich gegen sie gewendet, um Ava nicht nur paranoid, sondern als gemeingefährliche Mörderin erscheinen zu lassen.
    Demnach musste der wahre Täter jemand aus dem näheren Umfeld von Ava und Jewel-Anne sein, jemand, der mühelos von der Insel zum Festland und zurück gelangen konnte und der sich mit den Gepflogenheiten in Neptune’s Gate auskannte.
    Wieder prüfte er sein Handy. Nichts. Sein ungutes Gefühl verstärkte sich.
    Nun mach dich nicht verrückt, in einer knappen Stunde bist du wieder auf der Insel.
    Er betrat die rutschigen Planken eines Anlegers und atmete tief die feuchte, salzige Luft, vermischt mit dem Geruch nach Öl ein. Sämtliche Boote waren für die Nacht fest an ihren Ankerplätzen vertäut, doch er entdeckte den Kapitän der
Holy Terror,
der vor seinem Boot im Nebel saß und eine Zigarette rauchte.
    Perfekt.
    »Ich muss rüber zur Insel«, sagte Dern zu Butch Johansen, der ihn schon mehrfach zwischen Church Island und Festland hin und her gefahren hatte. Der Kerl schien in Ordnung zu sein.
    »Das wird nicht billig.« Johansen schnippte die rot glühende Kippe in hohem Bogen durch die Luft ins schwarze Wasser.
    »Egal. Hauptsache, es geht schnell.«
    »Da können Sie sicher sein. Nebel zieht auf.« Johansen sprang an Bord, ließ den Motor an und wartete darauf, dass auch Dern einstieg. Dann steuerte er die
Holy Terror
aus dem Hafen.
    Dern starrte hinaus in die trübe Nacht. Obwohl er Church Island nicht sehen konnte, wusste er, dass die Insel irgendwo dort draußen lag. Und dass Ava womöglich in Gefahr war.
    »Haben Sie ein Handy?«, rief er Johansen über das Dröhnen des Motors und das Heulen des Windes hinweg zu.
    »Funk.«
    »Ach.« Hatte nicht heutzutage jeder ein Handy? »Kann diese Badewanne nicht schneller fahren?«, brüllte Dern frustriert. Es war gefährlich, aber das war ihm egal. Er wollte so schnell wie möglich zu Ava.
    »Klar, Sir!« Und damit drückte Johansen aufs Gas. Die
Holy Terror
flog nahezu übers Wasser.
    Doch für Dern war das noch längst nicht schnell genug.
     
    Nein, o nein … Ava taumelte zurück, ohne den Blick von den entsetzlichen Aufnahmen auf ihrem Display losreißen zu können. Khloe stand über Wyatt gebeugt, der am Boden lag und nach Luft rang. Ein roter Fleck blühte auf seinem Hemd auf.
    »Nein … nein …« Sie musste ihm helfen, ihn retten, doch der bösartige Ausdruck in Khloes Augen legte nahe, dass sie noch nicht fertig war. Ava dachte an Jewel-Anne. Wollte Khloe Wyatt die Kehle durchschneiden wie ihrer Cousine und vermutlich auch den beiden anderen Frauen?
    Du musst etwas tun! Sofort!
    Sie brauchte eine Waffe. Eine Pistole, ein Messer, einen Baseballschläger.
Irgendetwas,
womit sie Khloe außer Gefecht setzen konnte. Sie musste Wyatt helfen. Vorausgesetzt, es war noch nicht zu spät.
    Sie wusste, dass die Polizei nicht schnell genug auf der Insel eintreffen würde; es lag an ihr, Wyatt zu retten. Hektisch wählte sie die Neun-eins-eins. Wertvolle Sekunden verstrichen, Sekunden, die

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