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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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angefühlt, als wollte er sie nie wieder loslassen. Jetzt erinnerte sie der Duft seines Rasierwassers daran, wie es gewesen war, sich in ihn zu verlieben. Tränen brannten hinter ihren Lidern, doch sie drängte sie blinzelnd zurück.
    »Das nächste Mal fährst du mit mir«, sagte er.
    »Einverstanden«, stimmte sie zu und widerstand dem Drang, zusammenzubrechen und sich an ihn zu klammern.
Vertraust du ihm etwa? Gerade eben noch hat er dich angelogen …
    Sie ließ ihn los und wollte einen Schritt zurücktreten, doch er hielt ihren Arm fest.
    »Was ist nur aus uns geworden, Wyatt? Wir hatten doch immer …«
    »Eine so innige Beziehung zueinander?«
    »Ich wollte sagen, wir hatten doch immer so viel Spaß zusammen.«
    »Ich weiß.« Er küsste sie auf den Scheitel. »Das werden wir auch bald wieder haben. Ich verspreche es dir.«
    Zum Glück verzichtete er darauf,
»sobald es dir bessergeht«
hinzuzufügen, doch die unausgesprochenen Worte standen zwischen ihnen wie eine unsichtbare Barriere, die sie nicht überwinden konnten.
    »Ich werde dich daran erinnern«, schwindelte sie, als er nach seinem Jackett griff, das er nachlässig über eine Stuhllehne geworfen hatte.
    »Gut. Ich muss jetzt los nach Seattle – wahrscheinlich nur für eine Nacht, kommt darauf an, wie offen mein Mandant für die Verhandlungen, einen Pachtvertrag betreffend, ist. Du kannst mich jederzeit auf dem Handy erreichen.«
    Sie nickte.
    »Ich habe Dr. McPherson gebeten, nach dir zu sehen.«
    »Ich habe doch bereits einen Termin mit ihr gegen Ende der Woche ausgemacht.«
    »Ich weiß, aber ich hab sie heute in der Stadt getroffen. Sie hat sich nach dir erkundigt, da hat es sich so ergeben.« Er zuckte die Achseln. »Kann doch nicht schaden, oder?«
    Sie war überrascht, dass er auf ihre Therapeutin zu sprechen kam. »Dann bist du ihr zufällig über den Weg gelaufen?«
    »Nein. Als feststand, dass ich heute wegmuss, habe ich sie angerufen und mich mit ihr zu einem Kaffee verabredet. Es war mein Vorschlag, dass sie herkommt.«
    »Sie hat doch bestimmt auch anderes zu tun.«
    »
So
beschäftigt ist sie nun auch wieder nicht«, widersprach er. »Außerdem will sie dir helfen, Ava, und das könnte sie vielleicht sogar, wenn du nur endlich aufhören würdest, dich gegen ihre Bemühungen zu sträuben.«
    »Ich sträube mich nicht.«
    Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Versuch es einfach, einverstanden?«
    Als er seine Hand fortnahm, fragte sie: »Hältst du mich für verrückt, Wyatt?«
    »Für verwirrt, das ja.«
    »Weich meiner Frage nicht aus.«
    Er atmete tief aus. »Ich denke, du brauchst Hilfe. Psychiatrische Unterstützung. Sämtliche Ärzte im St. Brendan’s Hospital sind dieser Ansicht. Du bist diejenige, die unbedingt entlassen werden und nach Church Island zurückkehren wollte, damit du dich … nun, deinen Dämonen stellen konntest.« Er berührte sie sanft an der Schulter und fügte hinzu: »Aber das kannst du nicht allein, Ava. Hier auf der Insel ist niemand, der dir dabei helfen könnte. Ich kann es nicht, genauso wenig wie Graciela oder Khloe, nicht einmal Demetria, auch wenn sie Pflegerin ist. Wir wissen nicht, wie wir richtig damit umgehen. Aber Dr. McPherson weiß es.« Seine Stirn war tief gefurcht, sein Lächeln wirkte gequält. »Du musst uns vertrauen, Ava. Wir alle wollen dir helfen, aber das können wir nicht, wenn du dir nicht helfen lässt. Außerdem gehst du zu einer Hypnotiseurin … ist das richtig?«
    Ihr stockte der Atem. Am liebsten hätte sie es geleugnet, doch noch bevor sie widersprechen konnte, fügte er hinzu: »Wie du weißt, ist Anchorville eine kleine Stadt.« Er warf einen Blick auf die Uhr, fluchte unterdrückt, dann küsste er sie auf die Stirn. »Ich muss mich beeilen, Butch wartet.«
    »Butch?«
    »Johansen«, stellte Wyatt klar, und Ava spürte, wie ihr schwer ums Herz wurde. »Kelvins Freund. Er hat dich doch heute nach Anchorville und wieder zurück zur Insel gebracht, oder?«
    »Ja, das hat er.«
    Wyatt nickte, als habe er die Antwort schon vorher gekannt, und fuhr in die Ärmel seines Jacketts. »Ich habe ihn angerufen, damit er dich abholt und anschließend auf mich wartet.« Wyatt blickte sie fragend an. »Hat er das nicht erwähnt?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und kam sich betrogen vor.
    »Nun, er bringt mich zum Festland. Ich dachte, ich lasse den Kajütenkreuzer da, falls jemand ihn braucht.« Lag da ein Anflug von Grausamkeit in seinem Blick, ein überlegenes Funkeln?

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