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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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schien oder nicht bemerken wollte. Stattdessen wandte er sich wieder seinem Glas zu.
    Dern trank sein Bier aus und verzichtete darauf, weitere Fragen über Church Island oder seine Bewohner zu stellen. Er würde mit Jacob reden, der mittlerweile auf die dreißig zugehen musste und immer noch »aufs College ging«. Ein paar Minuten hörte er den anderen noch schweigend zu, deren Gespräch sich nun wieder der bevorstehenden Krabbensaison zuwandte und anschließend den neuesten Footballergebnissen, dann legte er ein paar Dollarnoten auf den Tresen und verließ die Bar.
    Als sich die Tür hinter ihm schloss, hatte er gerade noch gehört, wie sich Corky mit schriller Stimme über irgendeinen »Idioten von Trainer« ausließ.
    Jetzt, in seinem Apartment auf der Insel, zusammen mit dem alten Hund, der sich vor dem Gasofen zusammengerollt hatte, dachte Dern an Ava Church und kam zu dem Schluss, dass die meisten der Gerüchte über sie ein Fünkchen Wahrheit enthielten. Sie war mit ihrem dichten, dunklen Haar umwerfend schön, und hinter der Traurigkeit in ihren Augen erahnte er Intelligenz und mehr als nur einen Anflug von Rebellion. Vermutlich war sie eine äußerst dynamische, durchsetzungsstarke Persönlichkeit gewesen, bevor das Schicksal sie gebrochen hatte.
    Sie war attraktiv, sexy, trotz der Narben, die er an den Innenseiten ihrer Handgelenke bemerkt hatte – Beweis dafür, dass der Klatsch nicht aus der Luft gegriffen war.
    Er entschied sich gegen einen Drink und beschloss, zunächst nach den Tieren zu sehen. Gern hätte er Jacob abgefangen, doch der war wieder einmal nicht da, die Tür zu seiner Souterrainwohnung fest verschlossen.
     
    Wyatt wartete auf sie.
    Er saß im Arbeitszimmer vor dem Fernseher, in dem irgendein Nachrichtensender lief, als Ava das Haus betrat und durch den Flur Richtung Küche ging.
    »Ich habe gehört, du bist in der Stadt gewesen!«, rief er durch die offene Tür und legte die Fernbedienung auf den Tisch.
    Ava blieb stehen und nickte. »Genau wie du.«
    »Ich hatte dich eingeladen, mich zu begleiten, erinnerst du dich? Ich hätte gern mit dir zusammen zu Mittag gegessen.«
    »Wyatt –« Sie betrat das Zimmer und blieb ein paar Schritte vor seinem Sessel stehen.
    »Du hast mir mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass du mich nicht begleiten wolltest, weil du glaubst, ich sei gestern Nacht nicht zu dir ins Bett gekommen.«
    Sie spürte, wie sie wütend wurde, doch sie wusste, dass es nichts bringen würde, ihre Auseinandersetzung erneut anzustacheln. Also hob sie abwehrend die Hand und sagte beschwichtigend: »Lass uns nicht wieder davon anfangen.«
    Für einen Moment sah es so aus, als wolle er aufbrausen, doch dann lenkte er ein. »Na schön, du hast recht. Streiten ist auch keine Lösung.« Seine Züge entspannten sich. »Ist ja auch keine große Sache. Wir können ein andermal zusammen zu Mittag essen. Ich war lediglich überrascht, als ich hörte, du seist doch in die Stadt gefahren.«
    »Das war ein spontaner Entschluss«, erklärte sie in der Hoffnung, die Wogen glätten zu können. »Ich musste einfach mal raus. Wollte mich mit Tanya treffen, aber sie war nicht da. Und du?«
    »Geschäfte«, sagte er. »Habe mich mit Outreach kurzgeschlossen.«
    Outreach war ein kleiner Ableger der Kanzlei, für die er in Seattle arbeitete. Also sagten sie beide nicht die Wahrheit. Wann hatten sie sich so entfremdet, dass sie nicht mehr offen miteinander reden konnten? Auch er musste gespürt haben, dass das zarte Band des Vertrauens zwischen ihnen zu zerreißen drohte, denn er starrte sie an, als sei sie ein schwieriges Puzzle, das er einfach nicht zusammensetzen konnte.
    »Du hättest mit mir kommen können«, sagte er leise. »Ich hatte dich darum gebeten.«
    »Ich weiß. Ich … ich dachte bloß, wir bräuchten etwas Abstand voneinander, selbst wenn wir kaum noch zusammen sind.« Sie blickte sich in seinem Arbeitszimmer mit den bequemen Möbeln und den großen Fenstern um. »Aber ich musste hier raus, musste mal etwas anderes sehen als diese vier Wände.«
    »Das glaube ich gern.« Er nickte und fügte hinzu: »Ja, das verstehe ich. Manchmal könnte man hier durchdrehen.«
    »Einige Leute glauben, das ich bereits durchgedreht sei.«
    Er lachte schnaubend, stand auf und nahm sie fest in die Arme.
    »Ich weiß«, flüsterte er in ihr Haar. »Aber das ändern wir.« Er war immer ein starker, sportlicher Mann gewesen, und wann immer er sie in die Arme geschlossen hatte, hatte es sich

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