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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Oder bildete sie sich das nur ein?
    Wyatt verließ das Arbeitszimmer und betrat das Foyer, wo er einen Regenmantel aus dem Garderobenschrank nahm. Er griff nach seiner Tasche, die gerade groß genug war für seinen Computer, Toilettensachen und einen Anzug.
    Und dann war er fort. Mit einem leisen Knall fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Ava blickte aus dem Fenster Richtung Monroe und sah die
Holy Terror
an der Pier liegen.
    Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?
    Warum hatte Butch nichts davon erwähnt?
    Er hatte Wyatt nie gemocht und sich auch nie die Mühe gemacht, seine Aversion zu verbergen, und dennoch hatte er jetzt … Sie ballte die Fäuste und grub die Fingernägel in ihre Handflächen.
    Du denkst zu viel nach. Belass es doch einfach dabei. Wyatt ist dein Ehemann. Du solltest nicht alles, was er tut, infrage stellen.
    Doch sie konnte nicht anders.
    Vermochte nicht aufzuhören, sich zu fragen, ob sie ihm jemals wieder richtig vertrauen konnte.
    Aufgewühlt stieg sie, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, vergewisserte sie sich, dass der unbekannte Schlüssel, den sie in ihrer Strickjackentasche gefunden hatte, noch in der Jeans steckte, die sie am Tag zuvor getragen hatte. Er war aus angelaufenem Metall und sah ziemlich alt aus, als gehöre er zu einem antiken Türschloss. Für eine Truhe oder ein modernes Schränkchen war er zu groß. Plötzlich hörte sie Graciela auf der Treppe, ließ den Schlüssel schnell in der obersten Schublade ihres Schreibtischs unter einem Stoß Papiere verschwinden und nahm sich vor, ihre Suche nach dem passenden Schloss später fortzusetzen. Sie hatte nach wie vor keine Ahnung, wie der Schlüssel in ihre Jackentasche gekommen sein mochte, auch dieses Rätsel musste gelöst werden.
    Vielleicht war es ja versehentlich passiert.
    Ja, genau, jemand hat den Schlüssel versehentlich in die Tasche gesteckt … weil er ganz versehentlich deine Strickjacke getragen hat? Wollte er schnell etwas verstecken? Oder hat er den Schlüssel unwissentlich hineingleiten lassen?
    Im Ernst, Ava, jemand wollte, dass du ihn bekommst, und zumindest hast du jetzt etwas zu tun. Musst endlich anfangen zu handeln.
    Das wurde ja auch höchste Zeit.
    Sie trat ans Fenster und erblickte Wyatt, der mit großen Schritten Richtung Anleger marschierte und Butch zuwinkte, der bereits in der
Holy Terror
auf ihn wartete.
    »Toll«, murmelte sie und hakte eine weitere Person ab, die sie unter »vertrauenswürdig« registriert hatte.
    Sie beobachtete, wie Wyatt auf ebenjenem Plastiksitz Platz nahm, auf dem sie zuvor gesessen hatte. Dann legte die
Holy Terror
ab und steuerte aus der Bucht. Ava blieb mit der unbequemen Wahrheit zurück, dass sie niemandem vertrauen konnte, der auf irgendeine Art und Weise mit der Insel verbunden war. Schlimmer noch: Sie wurde das Gefühl nicht los, dass Wyatt, der Mann, dem sie doch eigentlich hätte vertrauen müssen, nicht der Mann war, den sie zu heiraten geglaubt hatte.
    Doch war sie noch das Mädchen, in das er sich verliebt hatte?
    Nein, ganz und gar nicht, dachte sie und warf einen Blick auf ihr gespenstisches Spiegelbild in der Fensterscheibe. Das Mädchen war schon vor langer Zeit gestorben …
    Wer zum Teufel bist du dann?
    Sie schluckte schwer und spürte, wie Panik in ihr aufstieg. Irgendwie und irgendwann hatte sie sich selbst verloren. Sie war kein süßes Unschuldslamm gewesen, als sie Wyatt kennengelernt hatte, doch in den letzten Jahren hatte sie sich definitiv verändert. Sie war nicht mehr die nüchterne, sture, mitunter rücksichtslose Geschäftsfrau. Gut, vielleicht war sie immer noch stur, doch früher war sie sportlich, durchtrainiert und unerschrocken gewesen, nicht diese zerbrechliche Hülle, die jetzt hier am Fenster stand.
    Ava legte die Hände aufs Glas, als versuche sie, die Frau einzufangen, die sie einst gewesen war. Sie starrte durch ihr bleiches Spiegelbild hindurch auf die raue See dahinter, sah zu, wie das Boot mit ihrem Ehemann kleiner und kleiner wurde, und spürte, wie stumme Wut in ihr hochstieg, Wut auf die ohnmächtige Person, zu der sie geworden war.
    »Damit ist jetzt Schluss«, flüsterte sie. Ihre Hand glitt an der Fensterscheibe hinab und ballte sich zur Faust. Sie würde sich nicht länger von ihren eigenen Ängsten bestimmen lassen.
    Es war Zeit, dass sie wieder die Kontrolle über ihr Leben übernahm, selbst wenn das bedeutete, dass sie sich gegen all ihre

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