Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
Lächeln ihre blassen Lippen, sodass sie fast genauso aussah wie die Kewpie.
    Das bildest du dir nur ein.
    Trotzdem lief ihr ein eiskalter Schauer den Rücken hinab. »Nein, niemandem«, log sie.
    »Das kann ich mir gut vorstellen. Oh, warte mal, Janey.« Jewel-Anne richtete die Puppe so aus, dass Janeys Gesicht zum Fernseher gewandt war. Das flackernde, bläuliche Licht warf unheimliche Schatten auf ihre leblosen Züge. Janey saß da, als sei sie völlig gefesselt von dem Film.
    »So ist es schon besser«, sagte Jewel-Anne zu der Puppe und fing wieder an zu stricken, die Augen auf den Bildschirm geheftet.
    Sie macht mich verantwortlich für den Unfall, der Kelvin das Leben gekostet und sie in den Rollstuhl gebracht hat,
dachte Ava.
Es ist beängstigend, was aus ihr geworden ist.
    Beklommen ging Ava weiter zur Haupttreppe, doch Jewel-Annes Stimme holte sie ein. »Ich dachte, du wärst vielleicht Dern begegnet. Mal wieder.«
    »Mal wieder?«
    Klick, klick, klick,
machten die Stricknadeln.
    Ava erstarrte.
    »Kurz nachdem du weg warst, ist er ebenfalls ausgeritten. Ich habe ihn gesehen. Simon ebenfalls.« Ihr Blick zuckte vom Fernseher zu ihrer Cousine. »Ich dachte, Dern wäre dir vielleicht gefolgt.«
    Ava wusste, dass sie nicht auf den Köder anbeißen durfte, trotzdem konnte sie es sich nicht verkneifen zu fragen: »Weißt du etwas über ihn?«
    Jewel-Anne dachte einen Augenblick lang nach, ihre Stricknadeln verharrten in der Luft. »Ich glaube, Dern hat den Job über jemanden bekommen, den Wyatt kennt. Ein Freund von ihm oder so ähnlich. Ich weiß es nicht genau.«
    Sie fing wieder an zu stricken.
Klickklickklickklick.
»Warum fragst du deinen Mann nicht einfach?«
    »Ich habe ihn gefragt.«
    »Und?«
    »Er sagte, Dern habe für einen seiner Klienten gearbeitet.«
    Jewel-Anne zuckte die Achseln, den Mund nach wie vor zu einem anbiedernden Lächeln verzogen. »Bitte schön, da hast du’s doch.«
    Schleimiges Biest.
    »Ich wüsste nur gern, für welchen Klienten.«
    »Spielt das eine Rolle?« Sie blickte Ava verwirrt an. Noch bevor diese fortfahren konnte, sagte sie: »Hör mal, wenn du Wyatt nicht vertraust –«
    »Das habe ich so nicht gesagt«, unterbrach Ava ihre Cousine. »Ich habe mich nur gewundert, weil mir Dern irgendwie bekannt vorkommt.«
    »Bekannt? Inwiefern?«
    »Das kann ich nicht genau sagen, doch ich habe den Eindruck … ach, ich weiß auch nicht, ich habe einfach den Eindruck, ihm schon einmal begegnet zu sein. Vielleicht erinnert er mich auch nur an jemanden.«
    »Frag ihn doch«, schlug Jewel-Anne augenzwinkernd vor. »Vorausgesetzt, du traust dich.«
    »Warum sollte ich mich nicht trauen?«
    »Das habe ich auch nicht anders erwartet.« Doch ihr Lächeln strafte ihre Worte Lügen. Das Licht des Fernsehers ließ die silberfarbenen Stricknadeln in ihren Fingern aufblitzen. »Es ist ja nur, weil du ein bisschen verwirrt bist.«
    Ava machte sich nicht die Mühe zu antworten. Die Frau war zum Verzweifeln mit ihren Psychospielchen, ständig versuchte sie, Ava zu piesacken.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, hastete Ava die Treppe hinauf und versuchte, das nagende Schuldgefühl abzuschütteln, das sie seit dem Bootsunfall vor fast fünf Jahren nicht mehr losließ. Während sie das Desaster relativ unbeschadet überstanden hatte, war Jewel-Anne von den tosenden Wellen wie eine Lumpenpuppe hin und her geworfen und schließlich gegen die Felsen geschleudert worden. Sie hatte sich das Rückgrat gebrochen, und es war allein Wyatt zu verdanken, dass sie es an Land geschafft hatte. Wyatt war ein hervorragender Schwimmer.
    Ihre Cousine hatte allen Grund, verbittert zu sein.
    Ava fühlte sich in ihrer Gegenwart stets unwohl, doch sie hatte einfach nicht mehr den Mut, sie aufzufordern, Neptune’s Gate zu verlassen.
    »Bist du verrückt?«, hatte Jewel-Anne erwidert, als Ava vor einiger Zeit das heikle Thema noch einmal angeschnitten und vorgeschlagen hatte, ihre Cousine auszuzahlen. »Wohin soll ich denn gehen? Hast du irgendwelche Vorschläge? Willst du mich in eine Behinderteneinrichtung abschieben? Das würde dir so passen! Damit du mich nicht mehr sehen musst, nicht mehr an damals erinnert werden musst?« Sie hatte den Knopf an ihrem Stuhl gedrückt und war mit surrenden Reifen Richtung Aufzug gefahren.
    Wyatt war ebenfalls im Wohnzimmer gewesen. Er hatte seiner Frau einen vorwurfsvollen Jetzt-hast-du’s-geschafft-Blick zugeworfen, doch er hatte geschwiegen. Anders als Ava bestand er darauf, dass die

Weitere Kostenlose Bücher