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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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und Muscheln, der durch die Flure wehte, traf sie wie ein Schlag. Sie eilte an der Reihe von Fenstern vorbei, die auf den Garten hinausgingen, dann blieb sie stehen und warf einen raschen Blick nach draußen. Abgesehen von ein paar Außenlaternen war es mittlerweile völlig dunkel, der Nebel zu dicht, um die Pier auch nur als Schemen sichtbar zu machen. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken an ihren Sohn, doch sie verdrängte ihren Kummer.
    Zumindest hatte der Kopfschmerz nachgelassen; zwar war er nicht vollständig verschwunden, doch er hämmerte nicht mehr ganz so heftig gegen ihre Stirn. Sie konnte wieder klarer denken. In der Küche schlug die Fliegengittertür zu. Sie wusste, dass ihre Konfrontation mit Khloe und womöglich auch mit dem Mann, der sie aus dem Wasser gezogen hatte, noch nicht vorbei war.
    Super.
Genau das, was sie jetzt brauchte!
    Mit heftig klappernden Zähnen lief sie durchs Foyer, als sie plötzlich den Fahrstuhl neben der Haupttreppe hörte, der sich rasselnd in Bewegung setzte. Zischend glitten die Türen auseinander.
    Sie betete, dass nicht Jewel-Anne zum Vorschein kommen würde, doch natürlich hatte sie Pech. Ihre pummelige Cousine rollte mit ihrem elektrischen Rollstuhl heraus und warf der nassen, durchgefrorenen Ava durch ihre dicken Brillengläser einen wissenden Blick zu.
    »Na, warst du wieder schwimmen?«, fragte sie mit dem selbstgefälligen Grinsen, das Ava ihr am liebsten aus dem Gesicht gewischt hätte. Jewel-Anne zog einen Ohrhörer ihres iPhones aus dem Ohr, und Ava vernahm die Klänge von Elvis’ »Suspicious Minds«, die aus dieser Entfernung blechern klangen.
    »We’re caught in a trap«,
trällerte er, und Ava fragte sich, wie eine Frau, die lange nach dem Tod der Rock-’n’-Roll-Legende auf die Welt gekommen war, ein so fanatischer Fan hatte werden können. Im Grunde kannte sie die oberflächliche Antwort, denn sie hatte ihrer Cousine diese Frage erst im vergangenen Jahr gestellt. Jewel-Anne hatte, einen Ohrhörer eingesteckt, ihre Haferflocken gegessen und sie mit todernstem Gesicht angesehen. »Wir haben am selben Tag Geburtstag«, hatte sie verkündet und einen zweiten gehäuften Esslöffel braunen Zucker über ihre Zerealien gegeben. Irgendwie war es Ava gelungen, sich eine sarkastische Bemerkung zu verkneifen. Stattdessen erwiderte sie nur: »Du warst doch noch gar nicht geboren, als …«
    »Er spricht mit mir, Ava!« Jewel-Anne presste die Lippen aufeinander. »Er war eine so tragische Persönlichkeit« – sie widmete sich wieder ihrem süßen, kalorienreichen Frühstück –, »genau wie ich.«
    Nach einer Weile hatte sie aufgeschaut und Ava mit einem unschuldigen Blick bedacht, der dieser wie immer einen Stich versetzte. Wie jedes Mal war es ihrer querschnittsgelähmten Cousine gelungen, schwere Schuldgefühle in ihr hervorzurufen.
    Du bist nicht die Einzige, zu der er spricht,
hätte sie am liebsten gesagt.
Jeden Tag berichten Hunderte Leute von Elvis-Erscheinungen, und vermutlich »plaudert« er auch mit diesen Irren.
Anstatt jedoch einen endlosen Streit vom Zaun zu brechen, hatte sie ihren Stuhl zurückgeschoben, die Reste ihres Frühstücks in den Abfalleimer geleert und ihre Schüssel in die Spülmaschine gestellt, gerade als Jacob, Jewel-Annes einziger Vollbruder, in die Küche geschlendert kam. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er sich einen getoasteten Bagel und spazierte zur Hintertür hinaus, den Rucksack über die breite Schulter gehängt. Früher einmal war er einer der landesbesten Ringer gewesen, doch inzwischen hatte sich Jacob, der ewige Student, mit seinem lockigen roten Haar und dem aknenarbigen Gesicht, in einen absoluten Computerfreak verwandelt, der schon genauso merkwürdig war wie seine Schwester.
    Die gerade wieder einmal versuchte, die bibbernde Ava von ihrer Verbindung mit dem King of Rock ’n’ Roll zu überzeugen.
Ja, sicher, Elvis spricht zu Jewel-Anne.
Rasch wandte sich Ava der Treppe zu und lief, zwei Stufen auf einmal nehmend, hinauf.
    Warum sollte sie sich Gedanken um ihre geistige Gesundheit machen, wenn sie inmitten einer Gruppe von Menschen lebte, die irgendwann mit Sicherheit durchdrehen würden – wenn sie nicht längst verrückt waren?

Kapitel zwei
    D as Licht flackerte zweimal, als Ava unter der heißen Dusche stand. Jedes Mal, wenn es im Badezimmer dunkel wurde, zuckte sie zusammen und legte eine Hand auf die geflieste Wand, doch zum Glück fiel der Strom nicht aus
. Gott sei Dank.
Das war das Problem mit dieser

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