Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
Vom Netzwerk:
wohl eher unsportlich, so gab es hier eine reichliche Auswahl an Rädern. Sie spurteten die ca. 250 Meter zu dem Gitterkäfig und Alex knackte schnell zwei teure Mountainbikes. Bevor sie los fuhren, demontierte er noch zwei Mountainbike-Vorderräder, steckte von verschiedenen Rädern eine Luftpumpe und Werkzeug ein und band diese Dinge auf den Gepäckträger des von Birte genutzten Rades, da seines über einen solchen nicht verfügte. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass die Luft rein war, strampelten sie los in Richtung Kreisverwaltung, dort bogen sie links ab und fuhren hinunter zum Wirtschaftshafen. Dort bogen sie bei einem gigantischen Getreidesilo nach rechts ab und fuhren ein Stück bergan, um stadtauswärts dann auf den Wirtschaftsweg entlang des Kiel Canal zu treffen. Als sie die hügelige Straße erklommen hatten, lag vor ihnen der Ausgang des Fußgängertunnels, der den nördlichen und den südlichen Stadtteil miteinander verband. Große Rolltreppen hatten dort stets die Bürger nach unten befördert, wo sie durch den Tunnel den Kanal unterqueren konnten. Auf der anderen Seite ging es wieder aufwärts, und umgekehrt. Doch heute war alles anders. Die Beleuchtung und die Maschinen liefen schon lange nicht mehr, und der Ausfall der Pumpen hatte dafür gesorgt, dass der Tunnel wohl mittlerweile zum Teil unter Wasser stand. Aus der Öffnung, die wie ein riesiges, alles verschlingendes Maul offen und finster da lag, drang beißender Gestank herauf. Und Geräusche. Glucksen, Kollern, ein hiemendes Keuchen, mehrstimmig. Alex ließ seine Waffe von der Schulter gleiten und vergewisserte sich, dass das Sturmgewehr schussfähig und geladen war, als völlig unangekündigt eine Gestalt aus der Tunnelöffnung hervorbrach und auf ihn zustürzte. Birte war gut zwanzig Meter hinter ihm und hob ihre Schrotflinte, die jeden Zombie stoppen konnte. Aber Alex war im Schussfeld, das bei der abgesägten Flinte eine gewisse Ausdehnung hatte. Alex zielte kurz, zog durch, und der Kopf des Zombies zerbarst wie eine reife Wassermelone. Schon kam der nächste, peng! Und der nächste. Jeder Schuss ein Treffer, und die Sprengmantelmunition machte ihrer technischen Bezeichnung alle Ehre. Als nach etwa zwei Minuten der Ansturm verebbte und mehr als zwanzig Zombiekadaver im endgültigen Tod kopflos vereint waren, rief Alex:
    »Lass uns sehen, dass wir hier wegkommen, Birte. Der Lärm wird mehr von denen geweckt haben, und ich möchte möglichst weit weg sein, wenn die hier eintreffen und ihre zerlegten Artgenossen finden. Ich hoffe, dass sie erst mal an ihren Kumpels hier herum nagen, bevor sie die Verfolgung aufnehmen. Also los, lass uns in die Pedale steigen!«
    Damit schwang er sich in den Sattel, trat an und stob links an einem Aussichtscafé vorbei auf den höher gelegenen Sandweg, der in einer Senke parallel zum Wirtschaftsweg am Kanal verlief. Dort unten wechselten sie auf die Plattenspur und fuhren nebeneinander mit hoher Geschwindigkeit am Kanal entlang in Richtung Westen. Nach drei Kilometern Fahrt sahen sie auf der Höhe der Lotsenstation ein riesiges Kreuzfahrtschiff quer im Fahrwasser liegen. Am Bug konnte man den Namen erkennen: »Europa«. Das Schiff, einst galt es als das luxuriöseste der Welt, trieb mit leichter Schlagseite quer zum Fahrwasser. An Deck bewegten sich Zombies, es schien, dass sie das Schiff nicht verlassen wollten oder konnten, scheinbar konnten diese Kreaturen nicht schwimmen. Als sie die beiden Radler entdeckten, begannen sie zu fauchen und zu kreischen, sie versammelten sich am Bug, die hintersten schubsten die vorderen bereits ins Wasser, wo sie einfach versanken, als das Wasser über ihnen zusammenschlug. Nicht ein einziger tauchte wieder auf. Immer schriller wurden ihre Lautäußerungen, sie gerieten völlig in Rage, weil sie ihre Beute witterten, diese jedoch nicht erreichen konnten. Wie Hyänen riss es die Bestien hin und her, immer entlang der Reling, hinter der sie eingepfercht waren. Einige trugen noch Reste des Schmucks und der Abendgarderobe, in der es sie erwischt hatte. Das Schiff war wohl auf Westkurs gewesen, und das Pilot Boat, das den Wechsellotsen übersetzte, war mit Infizierten besetzt, es trieb ein Stück weiter in der Uferböschung. Von dem Schiff gab es kein Entkommen, binnen kürzester Zeit hatte das Unheil hier seinen Lauf genommen. Weder Reichtum, noch Macht und gesellschaftlicher Status hatten die Passagiere davor bewahren können, in grässliche Mutationen verwandelt zu

Weitere Kostenlose Bücher