Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
Vom Netzwerk:
scharf!!! Was zunächst ein wenig brannte, Schärfe eben, verschlug ihm mit einem Mal den Atem. Heftiger Schluckauf setzte ein, er hustete stark, Schweiß rann binnen einer Sekunde in Strömen von seiner Stirn und die Nase begann zu laufen. Das Gefühl, Magma aus dem Krater eines aktiven Vulkans genascht zu haben, wurde vom Vergleich zur Gewissheit. Der Körper begann sich zu wehren, er schluckte, hickste, hustete, prustete und dicke Tränenbäche flossen über seine Wangen. Er stürzte anderthalb Liter Wasser in seinen Schlund, ohne den Brand auch nur annähernd löschen zu können.
    Als er nach einigen Minuten wieder normal atmen konnte, musste er sich erst einmal auf eine der roh gezimmerten Bänke draußen setzen.
    »Du bist mir aber ein schönes Früchtchen, Madame. Was war das denn? Flugbenzin?«
    Birte lachte schallend. Das erste Mal seit fast einem Jahr, dass sie wieder lachte.
    »Tja, du wolltest es ja wissen, Herr Obermacho. Aber wenn es dich tröstet, das ging hier wirklich fast jedem so, der diese Kreation probiert hat. Wenn ich mit Dad und den anderen Shipspottern hier saß, haben wir immer darauf gewartet, dass irgend so ein Großmaul kommt, und den Macker machen will.«
    »Vielleicht sollten wir wirklich die Knarren wegschmeißen und die Zombies mit der Sauce beschmeißen. Die lösen sich sofort auf und vergehen wie Vampire in der Sonne.«
    Birte grinste lässig.
    »Na komm, wir gehen den Weg da an der Seite lang, zwischen den Bäumen. Dort geht es zum Aussichtspunkt, da können wir etwas rasten, okay? Du siehst aus, als könntest du 'ne kleine Pause vertragen, hm?«
    Er näherte sich ihr, nahm sie in den Arm und küsste sie. Erst, als seine Zunge in ihrem Mund herumrührte, fiel ihr ein, was die Shipspotter immer gewitzelt hatten: Nie küssen mit einem, der die Diabolo des Wurstonkels verzehrt hatte! Da war es zu spät. Der verheerende Flächenbrand war nun auch auf ihre Schleimhäute übergesprungen, es brannte entsetzlich. Sie riss sich los und stieß ihn lachend fort von sich.
    »Eines weiß ich genau, mein lieber Schuft! Nämlich, wo deine Zunge heute definitiv NICHT sein wird!«
    Lachend drehte sie sich um, bestieg ihr Rad und radelte auf dem unbefestigten, etwas matschigen Weg zum Aussichtspunkt weiter. Alex folgte ihr gut gelaunt. Sicher, angesichts der akuten Lage war es vielleicht nicht angebracht, gut gelaunt zu sein, jetzt, da die Menschheit sich anschickte, den Bach runter zu gehen. Aber andererseits war es wohl nicht nützlich, Trübsal zu blasen und sich in Weltschmerz zu ergehen. Er war mit einer bezaubernden jungen Frau, in die sich zu verlieben er wohl gerade im Begriff war, unterwegs zu einer Safety Zone, und wenn sie ihr Ziel erreichten, würde er um Versetzung bitten. Diese CSAR-Einsätze wollte er nicht mehr durchziehen. Er hatte jetzt nach und nach sein komplettes Team verloren, und irgendwann war einfach mal die Luft raus. Eigentlich wollte er nur noch mit Birte zusammen sein.
    Als sie auf dem lichten Hügel ankamen, bot sich Alex ein beeindruckendes Bild. Nach Osten konnte man fast zwanzig Kilometer weit sehen, nach Westen etwa fünf Kilometer, dort warf sich der Damm der nächsten Brücke auf, die allerdings eingestürzt war, die Satellitenbilder zeigten einen Chemietanker, der dort gegen einen der Stützpylonen gelaufen war und die Brücke wahrscheinlich in einer Explosion zerlegt hatte. Unter den Trümmern dieser Brücke, über die einst eine Autobahn geführt hatte, mussten sie sich durchkämpfen, was allerdings hier auf der Südseite erfolgversprechender aussah, da der Tanker im letzten Herbst den nördlichen Pylon zerstört hatte. Während Birte nochmal zum Imbiss zurückgegangen war, um etwas zu erledigen, studierte Alex gewissenhaft die Satellitenbilder und topographischen Karten, die sein Tablet ihm lieferte. Dieses Maschinchen war mit handelsüblicher Ware nicht vergleichbar, es verfügte über vollverschlüsselte Uplinks und Alex hatte Zugriff auf sämtliche noch verfügbaren militärischen Datenbanken. Er sah sich den vor ihnen liegenden Weg an und prägte sich die Landmarken gut ein. In der Stadt, die sie bis zum Abend erreichen wollten, gab es viel Petro-Industrie und Chemiefabriken, auf den Bildern waren große Schäden zu erkennen. Die Datenbanken zeigten ihm jedoch nur Oberflächenkontaminierung und keine Strahlungsschäden; das Atomkraftwerk dort in der Nähe lief noch im Notbetrieb, da es bereits vor Jahren vom Netz gegangen war. Aber die Gefahr, die sie

Weitere Kostenlose Bücher