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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
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zeigten Aktivität. Sie liefen umher, mal ziellos, mal zielstrebig, suchten, witterten, rannten mit einem Mal plötzlich los, und das mit ziemlich beeindruckender Geschwindigkeit. Da es inzwischen kein frisches Fleisch mehr für sie zu fressen gab, hatten die Bestien mittlerweile damit begonnen, Tiere und schwer verletzte menschliche Zombies zu fressen.
    Alex konnte erkennen, dass am Anleger der Wasserschutzpolizei im Nordhafen eine Gruppe Zombies einen anderen Untoten fraß, während sich dieser noch bewegte. Es war ein absolut groteskes Bild, das sich dem heimlichen Beobachter da bot. Während die Fresser dem Opfer seine Gedärme aus dem Leib rissen und diese gierig, wahrscheinlich schmatzend, fraßen, ging der gefressene Zombie einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Erst, als sich das gierige Rudel auf ihn stürzte, kam er zu Fall. Nun kamen von überall her sabbernde, gierige Fressmaschinen angerannt und schlugen ihre Zähne in das faule Muskelfleisch, um die herausgerissenen Brocken zu verschlingen.
    Alex hatte dies schon öfter beobachten können, und er fragte sich stets aufs Neue, wie ein toter Organismus wohl rohes Fleisch verdauen würde, und ob Zombies auch auf die Toilette gingen. Fürs Erste hatte er jedoch genug gesehen.
    Die beiden stiegen von der Plattform herunter und gingen zurück zu ihren Fahrrädern. Alex schlug vor, sich einen der Chemielaster zu greifen und mit dem Truck einfach durchzubrechen, aber Birtes Einwand, dass sie nicht genau wussten, ob sie mit den Lotsenbooten sofort durchstarten konnten, wenn sie diese erreichten, ließ ihn den Plan schnell wieder verwerfen. Sie mussten wohl oder übel den langsameren, aber auch leiseren Weg wählen, um zu ihrem Ziel zu gelangen.
    Der Südteil von Brunsbüttel war zum Glück relativ klein und übersichtlich, besser als der Norden. Sie wählten einen Weg, der südwestlich um das Stadtviertel herum führte. Dieser Weg war etwas länger, aber die Wahrscheinlichkeit, auf Zombies zu treffen, war geringer.
    Alex hatte einen Mündungsfeuerdämpfer aufgesetzt und die Absprache besagte, dass Birte nur schießen sollte, wenn sie direkt angegriffen wurde oder die Lage es anderweitig erforderte. So würden die wenigen Kampfsituationen durch leise, gezielte Kopfschüsse erledigt werden können, ohne Lärm zu verursachen, der mehr Zombies anlocken würde.
    In moderatem Tempo folgten sie der Schleswiger Straße, bogen nach rechts auf die K 75 und gleich wieder nach links in die Westerweute. Es ging nach rechts in die Frischstraße, dort trafen sie auf eine kleine Ansammlung relativ harmloser, langsamer Zombies, die Alex binnen Sekunden ausschalten konnte.
    Der Unterschied zwischen schnellen und langsamen Zombies schien in ihrem Alter, gemessen vom Zeitpunkt der Infektion, zu liegen. Je älter die Zombies wurden, desto gemächlicher wurden sie in ihrem Bewegungsdrang.
    Wer weiß, dachte Alex, vielleicht erledigt sich das Problem ja irgendwann von selbst . Sie wandten sich nach Westen und radelten auf einem Feldweg zum Elbdeich, wo sie am Deichfuß rechts abbogen und direkt zur Lotsenstation gelangten. Vom Parkplatz führte zur Linken eine Rampe zum Kai hinunter, dort lag eines der Lotsenversetzboote vertäut, die »Osteriff«. Draußen am Elbufer waren das zweite und das dritte Boot gestrandet. Mit schussbereiten Waffen enterten die beiden das Boot, es war verlassen. Sofort begann Birte, das Boot zu untersuchen.
    Das Schiff, ein schlepperähnlicher Bau von 1959, war gut vierundzwanzig Meter lang und um die sechs Meter breit. Sein schwarzer Rumpf, der schon über hundert Mal gestrichen worden war, beherbergte ein 750 KW starkes Aggregat, das die beiden sicher und zuverlässig zu ihrem Ziel bringen würde. Die Tanks waren fast randvoll, der Batteriezustand akzeptabel und das Schiff war offensichtlich unbeschädigt und zombiefrei. Birte checkte alle Funktionen und kam nach ein paar Minuten wieder an Deck.
    »Okay, fahrbereit ist das Schiff. Aber ich muss die Maschine eine Weile warm laufen lassen, bevor wir in See stechen können. Die Maschine ist alt, und ich kann sie nicht sofort belasten. Wenn ich den Diesel anwerfe, macht das aber Lärm und wir haben die Zombies am Hals.«
    »Okay, wir brauchen also ein Ablenkungsmanöver. Mal nachdenken.«
    Alex sah sich um und verschaffte sich einen zusätzlichen Überblick mit seinem Satelliten-Tablet, das ihm Echtzeitbilder zur Verfügung stellte. Hinter ihnen lag die südliche Kammer der kleinen Schleusen, daneben die

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