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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
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Kanaluferböschung, schwangen sich in die Sättel und rasten den steilen Hügel hinunter. Fast 40 Meter Höhenunterschied wurden in einer extrem steilen Regenwasserabflussrinne binnen Sekunden überwunden, danach ging es scharf nach links auf einen Feldweg, von dem ein Trampelpfad bis zur Wasserlinie hinunter führte. Vor ihnen Sturz und Genickbruch, hinter ihnen ein untotes Meer aus kleinen, blutgierigen Fellkugeln, die alles andere als langsam waren.
    Die Feldmäuse der Umgebung hier waren früher stets Beute für Greifvögel, Hauskatzen und sogar für die Wildschweine gewesen, nun aber waren sie Jäger. Birte sah zu, dass sie nicht stürzte, Alex ebenso, und als sie am Fuß der Böschung ankamen, schalteten sie hoch und traten voll in die Pedale, um das todbringende Ungeziefer los zu werden. Bei einer Geschwindigkeit von etwa dreißig Kilometern pro Stunde konnten die Zombiemäuse definitiv nicht mithalten, und so waren die beiden bereits nach wenigen Minuten ihre infizierten Verfolger los.
    Als die nächste Brücke in Sicht kam, ließen sie es etwas ruhiger angehen und radelten in einem verträglichen Rhythmus, immerhin hatten sie noch gute dreißig Kilometer vor sich. Als sie wieder bei Atem waren, meinte Birte:
    »Schlimm genug, dass uns jeder Zombie hier nach dem Leben trachtet, aber nun auch noch Mäuse ... was kommt als nächstes? Greifen uns die Fische an? Oder Regenwürmer? Ich hab sowas von die Schnauze voll ...«
    »Spar Deinen Atem. Wir müssen weiter.«
    Er hatte ja Recht. Die Schwierigkeiten würden ja auch erst zum Ende dieses Trips richtig ernst werden, denn die Stadt hatte fast 13.000 Einwohner, dazu zahlreiche Touristen, also würden dort jede Menge Zombies auf sie warten.
    Jahr Eins. 14. März, Nachmittag
    Sie erreichten die Stadtgrenze am frühen Nachmittag und fuhren in das südliche Industriegebiet, wo die großen Chemie-Anlagen von Bayer, DyStar-CFB, Lanxess und Yara standen und wo die Ölverladeanlagen weithin sichtbar waren. Einige der Gelände sahen aus, als hätte man hier Teil X der Terminator-Serie gedreht. Zerstörte Raffinerieanlagen, ausgebrannte Öltanks und von den Druckwellen zahlreicher Explosionen umgestürzte Fahrzeuge, und trotz des aufkommenden Frühjahrs gab es fußballfeldgroße Flecken, auf denen kein Grashalm wuchs. Der Gestank von Chemikalien lag in der Luft. Es roch nach Bitumen, Plastikbrand und anderen, undefinierbaren Dingen. Im Wirtschaftshafen, der bereits an der Kanalbrücke der Bundesstraße Fünf begann, trieben Schiffe in verschiedenen Größen; einige hatten starke Schlagseite oder waren gekentert, weil die Lenzpumpen nicht mehr liefen oder die Ladung verrutscht war.
    Um sich einen Überblick zu verschaffen, betraten Birte und Alex in der Nähe der Ostermoorer Kanalfähre das Gelände eines Petrochemieunternehmens, das weniger beschädigt schien als andere. Dort enterten sie einen Verladeterminal, der in den Hafenbereich hineinragte. Das Gerüst war mit vielen Rohren und Ventilen versehen, hier waren früher die Chemietanker beladen worden. Die aus Eisengittern gefertigten Gänge und Treppen führten gut zehn Meter in die Höhe, so dass oben auf der Plattform die Aussicht ideal sein musste.
    Dort angekommen, zückten beide ihre Ferngläser und spähten in Richtung Binnenhafen und Innenstadt. Die Kanalschleusen waren geschlossen, man konnte erkennen, dass die große Nordschleuse nicht benutzt worden war, als die Katastrophe hereinbrach, dort war das innere Tor demontiert und eine Arbeitsplattform schwamm im Schleusenbecken. In der Südschleuse lag ein Containerfeeder, der schon ordentlich Rost angesetzt hatte, was bei Seeschiffen immer ziemlich schnell ging, wenn nicht dauernd der Anstrich erneuert wurde. Die kleinen Schleusenkammern konnte man nicht richtig einsehen, sie lagen links hinter einer Biegung und hinter einigen Bugsierschleppern verborgen. Die Schlepper und jedes andere Schiff im Kanal und im Hafen fielen also aus, einzige Möglichkeit, in See zu stechen, blieben also tatsächlich die Lotsenversetzboote an der Außenmole.
    Als Alex die Brennweite seines Fernglases erhöhte, sah er diese Sachen, die ihm überhaupt nicht schmecken wollten. Im Stadtgebiet rechts, also nördlich des Kanals, waren Zombies unterwegs. Sie waren mehr oder weniger aktiv, einige standen nur völlig teilnahmslos herum, andere repetierten unaufhörlich unsinnige Handlungen wie Kopfschütteln, im Kreis gehen, Schlackern mit den Armen oder Herumschnüffeln, wieder andere

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