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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
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erwartete, lauerte auch eher in den Straßen von Brunsbüttel. Dort würden sie zwangsläufig auf Zombies treffen und sich den Weg zur Mole Eins freischießen müssen, das war sicher. Zumindest waren die ›Pilot Vessels‹ am Kai, PS-starke, seetüchtige Boote, die auch auf hoher See problemlos manövrierbar waren. Da nämlich die Schleusen geschlossen waren, kam keines der Fahrzeuge im Binnenhafen in Frage, so dass nur Schiffe an den Außenmolen als Transportmittel denkbar waren. Alex hoffte nur, dass die Schiffe auch betankt waren und nicht von Zombies bewohnt wurden, aber das Problem konnte man gegebenenfalls auch lösen. Bis jetzt sah alles gut aus. Birte kam zurück und trug in jeder Hand einen dampfenden Becher.
    »Kaffee?«
    »Woher hast du …«
    »Ich sagte doch, ich kenne den Laden. Und der Wurstonkel hatte immer ein, zwei Bomben mit Pulverkaffee als eiserne Reserve, außerdem lief der Laden immer komplett mit Gas. Der Rest war etwas Mineralwasser, ein Moment Geduld und eine ruhige Hand.«
    Sie reichte ihm grinsend einen Becher, den er nur zu gern annahm. Alex blies in den Kaffee und nahm schlürfend einen Schluck, der ihn noch kurz daran erinnerte, was er kurz zuvor seinen Mundschleimhäuten angetan hatte, aber der Geschmack frischen Kaffees entschädigte ihn sogleich. Sie saßen schlürfend auf einer der Holzbänke nebeneinander und schauten auf den Kanal, der mittlerweile zu einem stehenden Gewässer geworden war. Laub, Äste und allerlei Plastikmüll trieben im Wasser. Man sah keine Vögel, keine Tiere.
    »Was hast du eigentlich vorher gemacht?«, fragte sie ihn
    »Na ja, ich bin seit fast zehn Jahren beim KSK, davor war ich Infanteriesoldat.«
    »KSK?«
    »Kommando Spezialkräfte. Sozusagen die Marines der Bundeswehr«
    »Die Typen, die in Afghanistan Bin Laden gejagt haben?«
    »Ja, auch.«
    »Hast du viele getötet?«
    »Zombies?«
    »Nein, Menschen.«
    »Ja, einige. Das war halt unser Job, und wenn du da in den Bergen unterwegs bist, und die Mujaheddin dich zuerst erwischen, bist du halt tot oder Schlimmeres. Darum schießt du zuerst, wenn es brenzlig wird. Und dabei sterben Menschen.«
    »Ich verstehe. Früher habe ich gedacht, dass Soldaten Mörder sind. Weißt du, ich hab im Netz diese Videos von dem amerikanischen Hubschrauber gesehen, der auf der Straße auf die Leute schießt, und wo die Piloten Scherze machen. Das hat mich damals echt angewidert. Aber heute laufe ich selber 'rum und schieße Leuten in die Köpfe. Na ja, zumindest Wesen, die mal Leute waren. Mein größter Albtraum war immer, dass eines Tages mein Vater und meine Mutter als Zombies vor mir stehen und ich muss abdrücken, um nicht auch ein Zombie zu werden. Ich hab gelernt, dass Töten immer eine Sache des Betrachtungsstandpunktes ist.«
    »Gut. Denn das hier, was wir machen, ist auch ein Krieg, Birte. Und er ist noch lange nicht vorüber. Ich habe nicht vor, hier zu sterben, und es gibt noch andere Menschen, die das auch nicht wollen.«
    »Wie viele sind Deiner Meinung nach übrig?«
    »Keine Ahnung, aber weltweit dürften sich einige Millionen in Safety Zones aufhalten, schätze ich mal.«
    »Und wir werden kämpfen?«
    »Ja, wir werden kämpfen. Und überleben.«
    Nachdem sie den Kaffee ausgetrunken hatten, schnallten sie ihre Rucksäcke um und griffen zu den Rädern, als es im Gras zu rascheln begann. Birte schaute Alex aus den Augenwinkeln an, er starrte konzentriert auf einen Punkt bei der Wetterhütte hinter ihnen, dort, wo das Gras in Wald überging.
    »Was ist das, Alex?«
    »Hmmmmm ...«
    »Was ist das?«
    Auf einer Front von über zehn Metern Breite begann das Gras, sich zuckend zu bewegen. Der Wind wehte einen leicht fauligen Verwesungsgeruch herüber und man hörte Piepsen und Pfeifen. Dann konnte man sie sehen. Erst winzige dunkle Punkte, die sich durch die Halme schoben, dann noch winzigere Knopfaugen, schließlich verfilzte, zottelige Fellbündel in der Größe von Tischtennisbällen, die sich flink bewegten. Es raschelte, fiepte, knurrte fast unhörbar. Das war nicht nur ein Tierchen, es waren tausende, und der Rückweg zum Imbiss war abgeschnitten.
    »Mäuse. Tote Mäuse«, flüsterte Alex, ohne sich einen Millimeter zu bewegen. Aus den Augenwinkeln sah er sich um und fasste einen Entschluss.
    »Wie gut bist du im Downhill Mountainbiking, Birte?«
    Sie begriff.
    »Okay, wird gehen.«
    »Dann auf drei.« Es musste schnell gehen.
    »Eins, zwei, DREI.«
    Synchron rannten sie mit ihren Bikes zum Rand der

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