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Taberna Libraria

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Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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sie dabei nicht zu bemerken … oder bemerken zu wollen. Entschlossen ballte sie die Fäuste.
    Vulco maß sie mit erhobener Braue, als würde er glauben, sie hätte gerade den Verstand verloren. Dann brach er in schallendes Gelächter aus, bei dem die glühenden Furchen unter seinem Fell wie bei einer Eruption hell auflohten. Aus seinem Maul quoll zudem eine dunkle Rauchwolke, die sie einhüllte und das Atmen beinahe unmöglich machte. Hustend bedeckten Corrie und Silvana Mund und Nase mit ihren Ärmeln.
    Im Schutz des aufwallenden Qualms zückte der Veron sein Schwert.
    Talisienn griff unterdessen in seine Manteltasche und zog langsam die bereits bekannte Kette hervor.
    Vor ihnen hatte sich Vulco wieder beruhigt und die Luft klärte sich wieder.
    "Glaubst du, dass wir gegen sie ankommen?", flüsterte Corrie heiser, ohne den Blick von den Feuerwölfen zu nehmen, und hustete erneut.
    Talisienn lachte leise. "Das will ich doch meinen. Eine Flucht ist immer möglich."
    "Und wohin sollen wir?", fragte Silvana. "Wir haben die Dinger vor uns und eine Mauer im Rücken."
    "Das ist richtig. Aber das ist nur das gerade Offensichtliche." Er wickelte die Kette um seine Faust. "Veron, mach dich bereit", raunte er. "Wir müssen gleich schnell sein."
    Der Halbelf fragte nicht nach dem 'Warum'. Er nickte nur und packte das Schwert fester.
    Über ihnen setzte unterdessen ein feines Rauschen ein, das rasch lauter wurde.
    Gleichzeitig begann die Luft, vor Vulcos Schnauze zu kondensieren. Irritiert sah er zu der weißen Wolke, die sich auch vor den übrigen Feuerwölfen bildete, die nicht minder verdutzt reagierten. Ihre Körper dampften. Die Temperatur in der Gasse war schlagartig gesunken.
    "Was …", begann Vulco, doch sein Satz blieb unbeendet.
    Denn im selben Moment stieß das 'Was' bereits vom Dach über ihren Köpfen herab.
    Mit einem heiseren Knurren landete eine riesige, schneeweiße Säbelzahnkatze zwischen dem Feuerwolf und den Eingekreisten. Die eisige Kälte, die das Tier umgab, ließ den Boden unter seinen Tatzen augenblicklich gefrieren. Steine und Erdklumpen überzogen sich mit einer dünnen Schicht aus Reif, und Kristalle glitzerten in seinem Fell, durch das ein feiner Wind spielte. Hier und da wirbelten dabei Flocken auf.
    Vulco starrte in die kristallenen Augen der Katze und begann heiser zu knurren. "Kushann Nam'Thyrel. Stets zur Stelle, wenn Wehrlose ihn brauchen. Ich dachte, ich hätte dir bereits hinlänglich klar gemacht, was ich davon halte, wenn du dich in meine Geschäfte einmischst. Aber sei gewiss: diesmal werde ich es nicht bei ein paar Narben belassen, die dich an meine Krallen erinnern können!"
    Die Katze gab darauf ein gluckerndes Schnurren von sich, das eindeutig abwertender Natur war. Ihre Schwanzspitze zuckte leicht, aber ansonsten verharrte sie regungslos wie eine Eis-Skulptur.
    Vulcos Nasenflügel weiteten sich zitternd, seine Stimme war nur ein Flüstern. "Wo ist dein Kapitän?"
    Er erntete jedoch nur Schweigen.
    "Also schön. Ist mir einerlei …"
    Dann sprang er vor.
    Kushann, der gleichzeitig emporschnellte, fing ihn noch im Sprung ab und riss ihn mit sich zu Boden. Zischend stieg eine Rauchwolke über den beiden empor, als Glut und Eis aufeinanderprallten.
    Für die übrigen vier Feuerwölfe schien dies das Signal zum gemeinsamen Angriff zu sein. Mit einem infernalischen Brüllen stürzten sie vor.
    Doch ihr Angriff stoppte so jäh, dass Silvana und Corrie ungläubig aufkeuchten.
    Für Sekundenbruchteile war das Bild der heranrasenden Bestien wie erstarrt. Bewegungslos hingen die Wölfe in der Luft, als würden sie von einer unsichtbaren Hand festgehalten.
    Noch ehe sie jedoch blinzeln konnten, war der Moment vorüber und die Bestien wurden jaulend zurückgeschleudert. Unter der Wucht ihres Aufpralls zerbarsten die Holzkisten vor einem der Häuser und einer der Feuerwölfe verschwand krachend durch das strohgedeckte Dach, das augenblicklich in Flammen aufging.
    Im roten Widerschein sah Silvana, dass sich auf Talisienns Gesicht ein beinahe dämonisch anmutendes Lächeln gelegt hatte. Es verriet deutlich, dass der Hexer mit seinem Werk zufrieden war. Und nicht ohne ein beklommenes Stechen in der Magengegend fragte sie sich, wozu der Vampir außer diesem Zauber und der Beschwörung der Aare wohl noch in der Lage sein mochte.
    Eines stand in diesem Moment jedenfalls für sie fest: So hilflos, wie Donnald seinen Bruder gerne betrachtete, war Talisienn in keiner Weise.
    Eine Gestalt, die neben ihnen

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