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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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Situationen zurückgreifen könnt, wenn es euch angebracht erscheint. Also habe ich diese beiden hier mit einem Zauber belegt."
    "Und was bewirken die?", fragte Corrie und betrachtete aufmerksam die Pferdefigur, die Albian ihr reichte. Sie war sehr fein geschnitzt und wenn das Licht in einem bestimmten Winkel auf das Auge des Tieres fiel, schien sich darin ein schwacher, roter Schein erkennen zu lassen.
    "Der Springer ruft einen Pferdedämon aus der Unterwelt herbei - so schwarz wie eine mondlose Nacht und schneller, als jedes andere Lebewesen. Mühelos überspringt er selbst höchste Stadtmauern und die Hitze seiner Hufe lässt auch den tiefsten Fluss in seinem Weg verdampfen."
    Corrie strich unsicher über den Hals der Figur. Sie musste an die Nebel-Aare denken. "Ist denn ein Dämon nicht sehr gefährlich?"
    "Dieser nicht. Er ist überaus gutmütig und hilft gerne. Allerdings ist seine Macht, wie auch die des Turmes, nur auf eine Beschwörung alle 48 Stunden begrenzt. Das solltet ihr stets im Blick behalten."
    "Und was hat der Turm für eine Fähigkeit?", wollte Silvana wissen, die glaubte, die Oberfläche der Figur bläulich schimmern zu sehen, wenn sie diese in die Hand nahm. Und nach allem, was sie bis hierher erlebt hatten, erschien es ihr gar nicht so abwegig.
    "Gebrauchst du die Macht in seinem Inneren, so erschafft er eine Mauer aus Eis, stark und weit wie ein Gebirge, die kein Feind zu überwinden vermag. Weder kann sie durchdrungen, noch umrundet oder erklettert werden und ihre Zinnen wehren auch den hartnäckigsten Angriff aus der Luft ab. Zudem bewegt sie sich mit dir, bis du sie nicht mehr benötigst."
    "Das sind mächtige Geschenke", sagte Yazeem anerkennend.
    Albian lächelte. "Immerhin waren die alten Schachfiguren so noch zu etwas zu gebrauchen." Er sah die beiden Freundinnen an und wurde wieder ernst. "Ich habe einen großen Teil meiner magischen Kräfte für diese Amulette aufgewendet. Tragt sie so oft bei euch, wie es geht. Man weiß nie, wann ihr ihre Kräfte braucht. Und ich möchte den Zauber nicht so umsonst gewirkt haben, wie jene vor fünf Jahren als wir den Feuerwölfen gegenüber standen."

    Mit dem Törtchen, den restlichen Eis-Croissants für Yazeem und den Zauberketten, rumpelten Corrie, Silvana und der Werwolf im Wagen eine Viertelstunde später zurück in Richtung Straße. Um sie herum war es mittlerweile stockfinster geworden und der Regen prasselte wild auf die Windschutzscheibe.
    Im Rückspiegel konnten sie Albian und Emma eng umschlungen im beleuchteten Hausflur stehen und zum Abschied winken sehen. Whitberry und Jasper hatten sie schlafend in der Küche zurückgelassen, den Hasen über seinem Buch ausgestreckt liegend, die Bulldogge noch immer unter der Bank.
    Auch wenn sie annahm, dass die beiden es nicht mehr sehen konnten, winkte Corrie zurück. "Könnten wir nicht auch etwas für die beiden tun?", überlegte sie laut. "Einen der drei Aare hierher schicken, zum Beispiel?"
    Silvana blickte sich noch einmal um, doch die Regenbänder auf den beiden kleinen Heckfenstern ließen sie mittlerweile nichts Genaues mehr erkennen. "Ein Vater mit acht Fingern ist immerhin besser, als überhaupt kein Vater."
    Yazeem zwischen ihnen hatte bereits sein Mobiltelefon gezückt. "Ich gebe Talisienn Bescheid. Er wird sich kümmern."

Das Zweite Buch von Angwil
    Corrie sah zum wiederholten Male auf die Uhr über der Küchentür und seufzte tief. Die Zeit wollte heute einfach nicht vergehen, so wie es einem nur dann vorkam, wenn man etwas vorhatte, dem man entgegenfieberte.
    Yazeem und Silvana bemühten sich um die beiden Kunden, die sich momentan noch im Laden befanden, während Talisienn bei einer Tasse Tee den
Märchen aus 1001 Nacht
lauschte. Donn hatte sich noch zu einem Kunden aufgemacht, dem er die Entwürfe für einen Online-Shop präsentieren musste. Er wollte aber versuchen, bis zum Ladenschluss wieder zurück zu sein. Vor einer Stunde waren, auf Yazeems Anruf hin, außerdem auch Alexander Trindall und sein Hund Mortimer eingetroffen. Während der Magier an einem der Tische saß und las, hatte sich die Dogge darunter ausgestreckt und schien zu dösen. Doch unter ihren halbgeschlossenen Lidern sah Corrie die gelben Augen aufmerksam umherwandern.
    Nur noch eine weitere Stunde.
    Dann schloss die
Taberna
für diesen Tag.
    Und sie konnten in den Keller hinabsteigen und das Buch herauf holen.
    Wenn sie alle Rätsel korrekt gelöst hatten.
    Wenn es wirklich eine schwarze Perle brauchte, einen

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