Taberna Libraria
Werwolf, einen Algenzupfer und ein Marderisches Festtagstörtchen, um die Schlösser zu öffnen.
Es würde sich zeigen.
Das Eintreffen der Grauelfe Yorette, die dem Druiden Penor in seinem Laden für Räucherwerk und Kerzen in der Pine Street aushalf, riss sie vorerst aus ihren Gedanken. Und nachdem sie ihr das georderte Kompendium über die Essenzen des nördlichen Sternmeeres verkauft hatte, ebenso wie ein Buch über Gemüseanbau auf dem Balkon, stürmte Mrs. Blessing mit einer langen Liste neuer Thriller auf sie zu, die sie zu erwerben gedachte. Ungefähr die Hälfte davon konnte Corrie der eifrigen Bäckerin direkt in die Arme drücken, den Rest bestellte sie zur Lieferung in ein paar Tagen.
Danach blieb Corrie ein wenig Zeit, die Auslagen vor den Regalen zu säubern, Alexander und Talisienn einen neuen Tee zu bringen und die Preisschilder einiger Bücher im Schaufenster wieder zu richten.
Sie hing gerade mit einem Bein hinter den Regalen, als Donnald den Laden betrat und seinen Kaschmir-Mantel aufknöpfte. "Wo ist mein Bruder?"
"Hört sich ein Märchen an", ächzte Corrie und versuchte, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. "Unter der Treppe. Möchtest du auch einen Tee?"
"Nicht nötig." Damit schob er sich an ihr vorbei.
Mortimer hob den Kopf und schnaufte. "Kein bisschen verändert."
Donnald hielt inne und musterte die Dogge finster. "Das kann ich zurückgeben."
Mortimer hob die Lefzen zu einer Art Lächeln. "Bei manch einem ist das auch durchaus positiv, Donn."
Der Vampir verdrehte die Augen.
Doch bevor die beiden ihren Disput fortsetzen konnten, erschienen Silvana und Yazeem an der Theke.
"Es ist kurz vor sechs Uhr", erklärte Silvana und sah sich um. "Sind wir vollzählig?"
Yazeem ließ seinen Blick von Alexander und seinem Hund zu den beiden Vampiren gleiten und nickte. "Sieht so aus."
Silvana zückte den Schlüssel. "Dann kann ich also abschließen?"
Corrie spürte bei den Worten, wie sich prickelnde Aufregung in ihrem Magen breit zu machen begann und nickte heftig. "Lass uns anfangen!" Sie zog ihren eigenen Schlüssel hervor und wollte sich gerade dem Schloss zuwenden, als die Tür von außen aufgestoßen wurde.
Ein Satz zurück bewahrte Corrie vor einer Kollision.
Erstaunt sah sie zu der Gestalt, die im Rahmen stand. "Du?"
Albian Blackwood schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln und sah mit erhobenen Brauen in die Runde. "Ihr hattet doch wohl nicht ernsthaft vor, ohne mich anzufangen, oder?"
Yazeem schmunzelte. "Um ehrlich zu sein, hatten wir nicht damit gerechnet, dich dabei zu haben, nachdem du …"
Der Alchimist winkte ab. "Was ich gesagt habe, habe ich wegen Emma gesagt. Aber nachdem mich meine Frau gerade eben mit einem Besen vor die Tür gekehrt hat, damit ich euch unterstütze, statt weiter an den neuesten Pralinen zu arbeiten …" Er zuckte die Schultern. "Also, hier bin ich."
"Es ist schön, dich hier zu wissen", nickte Talisienn. "Sind jetzt alle da?"
"Ich erwarte keine weitere Verstärkung", antwortete Yazeem.
Corrie drehte den Schlüssel und knackend schnappte der Riegel ins Schloss. "Dann können wir jetzt loslegen." Sie holte tief Luft. "Ich hole die Perle."
Silvana nickte. "Wie besprochen. Du die Perle, Yazeem unseren kleinen Fisch und ich das Törtchen."
"Hattet ihr nicht etwas von vier Schlössern erwähnt?", fragte Mortimer, der sich unter dem Tisch hervorschob und genüsslich reckte. Der Kristall an seinem Halsband leuchtete nur dumpf. Vermutlich hatte sich auch Micky zur Ruhe begeben, als die Dogge sich hingelegt hatte.
"Auf dem vierten Schloss ist ein Werwolf abgebildet", erklärte Silvana und zwinkerte Yazeem zu. "Der kann selbst laufen."
Einige Minuten später hatte Silvana das Törtchen in seinem Platikbehälter aus dem Kühlschrank geholt, Corrie war nach oben in ihr Zimmer gelaufen und mit der Perle in ihrem Beutel zurückgekehrt und Yazeem trug das gefüllte Aquarium aus dem Badezimmer nach unten.
Der neue Algenzupfer dümpelte zwischen ein paar Wurzeln, mit denen Corrie sein Reich dekoriert hatte und ließ sich von den neugierigen Blicken nicht im Geringsten stören. Träge ließ er sich bis fast auf den Kiesboden hinab sinken.
Der Werwolf sah in die Runde. "Möchte noch jemand etwas sagen, bevor wir hinabsteigen?"
"Nur, dass ich euch sehr gerne begleiten würde", begann Talisienn und legte Donn, der bereits Luft geholt hatte, tastend die Hand auf den Arm, um den Protest seines Bruders zu unterbinden. "Da dies aber schon aufgrund der
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