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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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gewütet."
    "Zweifellos. Sie haben das Buch gesucht."
    "Aber nicht gefunden", nickte Silvana.
    Yazeem neigte den Kopf. "Das werden sie auch nicht. Dafür ist es zu gut versteckt. Es gibt nur zwei Personen in ganz Woodmoore, die es wieder an sich nehmen könnten, wenn sie es wollten."
    "Lass mich raten." Corrie machte ein nachdenkliches Gesicht. "Du bist nicht zufällig einer dieser beiden?"
    Yazeem lächelte leicht. "Das bin ich in der Tat nicht. Und ich werde niemals preisgeben, um wen es sich handelt. Auch euch gegenüber nicht. Das Unwissen schützt euch - und das Buch."
    "Aber du weißt, wo es sich befindet."
    "Das muss ich bejahen."
    Silvana seufzte. "Und wie geht es jetzt weiter?"
    Yazeem schürzte die Lippen. "Ich werde euch euren Gesprächen überlassen. Ganz ohne Zweifel habt ihr eine Menge Dinge zu klären und zu entscheiden. Und das solltet ihr in Ruhe und mit Sorgfalt tun. Deshalb werde ich morgen Mittag wieder zurückkommen, um mir anzuhören, was ihr beschlossen habt."
    "Du bleibst nicht hier?", fragte Corrie alarmiert.
    Yazeem lächelte ihr ermutigend zu. "Die Schutzzauber sind soweit wieder hergestellt, dass niemand unbefugt den Laden betreten kann und die Tür im Keller zum Portal ist fest verschlossen. Sie wird zusätzlich magisch versiegelt, wenn ich hindurch geschritten bin. Euch droht für heute Nacht kein Unheil. Aber versteht bitte, dass ich seit fünf Jahren fern von Zuhause hier gestrandet war ohne Möglichkeit, gefahrlos das Portal zu öffnen. Ich möchte gerne über Nacht auf Amaranthina bleiben. Morgen werde ich ganz sicher wieder zurück sein."
    "Natürlich", erwiderte Silvana. "Das verstehen wir. Wir werden schon zurechtkommen. Es ist schließlich keine ganz einfache Frage, ob wir wirklich diesen Laden wieder öffnen wollen oder ob wir zurück nach London gehen. Trotz des Buches von Bergolin."
    "Niemand würde euch einen Vorwurf machen, wenn euch das bei der Entscheidung helfen sollte", sagte Yazeem ernst. Dann lächelte er. "Aber es würde mich sehr freuen, mit euch zusammenarbeiten zu dürfen, um Woodmoores Bewohner wieder mit ihrer liebsten Nahrung zu versorgen. Ich glaube, ihr beide wärt genau die richtigen für diese Art von Abenteuer." Er zwinkerte ihnen kurz zu und verneigte sich. "Ich wünsche eine geruhsame Nacht und angenehme Träume, meine Damen." Damit wandte er sich der Kellertür zu und verschwand in der Dunkelheit dahinter.
    Corrie und Silvana blieben nebeneinander inmitten der halb gefüllten Regale und kniehohen Bücherstapel stehen.
    "Na, da haben wir uns ja was angelacht, was?", fragte Corrie schließlich.
    Silvana nickte langsam. "Du."
    "Wie bitte?"
    "Du. Da hast
du
uns ganz schön was angelacht."
    "Aber gefallen hat es dir doch auch drüben, oder etwa nicht?"
    Silvana zuckte die Schultern. "Schon. Aber dieser Magier und seine ganzen Untergebenen …"
    "Ach was." Corrie versetzte ihrer Freundin einen spielerischen Stoß in die Seite. "Komm, ich hab einen Bärenhunger. Wir sprechen in der Küche weiter, was wir jetzt aus all dem machen."
    "Was willst du denn jetzt noch kochen?", fragte Silvana entgeistert und warf einen Blick auf ihre Uhr. "Es ist … Verdammt, das Biest hat die Magie des Portals nicht ausgehalten."
    "Es ist halb 12." Corrie nickte zu der Uhr über der Küchentür, während sie um den kaputten Sessel der Hörbuchecke herumging, den Yazeem genau im Weg abgestellt hatte. "Reicht noch für Pommes und Burger. Zugegeben, ist nicht aus einem deiner Fastfood-Tempel, aber besser als nichts, oder?"
    Silvana zuckte mit den Augenbrauen. "Ich lasse mich überraschen."

Ein Quäker und ein kostbarer Fund
    Corrie erwachte vom Läuten der Türklingel und öffnete mühsam die Augen einen Spalt weit. Ihr Rücken schmerzte und ihr war kalt, doch es dauerte ein paar Sekunden, bevor ihr dämmerte, woran das lag. "Ach du grüne Neune!" Ruckartig erhob sie sich von dem Küchentisch, auf dem sie vornüber gebeugt geschlafen hatte. Silvana hing ihr gegenüber noch immer schlafend auf ihrem Stuhl, die Arme unter dem Kopf verschränkt. Der halbe Burger von ihrem mitternächtlichen Imbiss lag noch auf dem Teller vor ihr.
    Erneut ertönte das Klingeln am Eingang.
    Mit steifen Gliedern erhob sich Corrie taumelnd, versuchte ihre Kleidung notdürftig zu glätten und stolperte dann aus der Küche in den Laden. "Ja doch, ich komme!" Hastig klopfte sie ihre Jeans auf der Suche nach dem Schlüssel ab, der leise klirrend von seiner Anwesenheit in ihrer rechten Gesäßtasche kündete.

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