Taberna Libraria

bin immer noch deine sauertöpfische, immer nörgelnde und ständig das Haar in der Suppe suchende, beste Freundin."
    "Sage ich doch - gute Laune. Vielleicht sollte ich dein Bett gegen diesen Stuhl hier austauschen. Scheint Wunder zu wirken."
    "Von was für Ware hast du eigentlich eben gesprochen?"
    Corrie wiegte nachdenklich den Kopf. "Ich denke mal, das dürfte die Krimi- und Thriller-Lieferung sein. Die fehlen schließlich noch. Und ich wüsste nicht, von welchem anderen Genre wir derartige Massen bestellt haben könnten."
    "Eben erst angekommen?"
    Corrie nickte. "Der Fahrer hat mich geweckt, schätze ich." Sie erhob sich, um weitere zwei Scheiben Brot zu toasten.
    "Was fehlt eigentlich jetzt noch? Außer dem Zeug, das draußen steht."
    "Die Hörbücher. Und die Gartenbücher sind auch noch nicht da."
    "Und die Sachen für den Geschenke-Tisch", fügte Silvana hinzu. "Die ganzen Tassen und Lesezeichen und Seifen, die du geordert hast."
    "Stimmt." Corrie furchte die Stirn. "Und das Geschenkpapier für den Packtisch fehlt auch noch." Sie zuckte die Schultern. "Kann heute im Laufe des Tages alles noch kommen."
    "Hoffentlich nicht gerade dann, wenn wir bei Cryas sind."
    "Das wäre ziemlich doof", stimmte Corrie zu. "Das Zeug brauchen wir schließlich am Montag zur Eröffnung."
    Silvana zuckte die Schultern. "Ich würde sagen, wir warten erst einmal, bis Yazeem wieder auftaucht. Dann können wir alles Weitere in Ruhe besprechen."
    "Habe ich da gerade meinen Namen gehört?" Lautlos war die Küchentür geöffnet worden und der Werwolf strahlte den beiden jungen Frauen entgegen. "Ich wünsche einen guten Tag - oder vielmehr guten Morgen, wenn ich die Gesichter und das Frühstück richtig deute."
    "Guten Morgen Yazeem. Auch etwas?" Corrie angelte nach dem fertigen Toast und legte ihn auf Silvanas und ihren eigenen Teller.
    Der Angesprochene schüttelte den Kopf und nahm auf dem dritten der weißen Holzstühle Platz, nachdem er die Kiste von ihm heruntergehoben hatte. "Vielen Dank. Ich habe bereits in Port Dogalaan gefrühstückt."
    "Dann vielleicht lieber einen Kaffee?" Silvana nickte zu der Kanne.
    Diesmal grinste Yazeem breit. "Da sage ich in der Tat nicht Nein. Guter Kaffee ist eine der Schwächen, die ich hier entwickelt habe."
    Corrie goss ihm einen Becher ein und reichte ihm Milch und Zucker dazu. Yazeem fügte jedoch nur etwas Milch hinzu, bevor er sich zurücklehnte. Seine bernsteinfarbenen Augen glitten von Silvana zu Corrie und wieder zurück. "Trotz eurer augenscheinlich sehr kurzen Nacht habe ich das Gefühl, dass mich gleich eine Entscheidung erwartet."
    Corrie warf Silvana einen fragenden Blick zu, doch als ihre Freundin ihr aufmunternd zunickte, nickte sie zustimmend. "Ja, wir haben uns entschieden. Wir machen weiter."
    Als Reaktion auf ihre Worte tat Yazeem etwas, das keine der beiden Freundinnen erwartet hatte: Er sprang von seinem Stuhl auf, stieß an den Tisch, dass seine Kaffeetasse bedenklich zu schwanken begann, und riss Corrie und Silvana von ihren Plätzen hoch, um sie herzlich zu umarmen. "Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr mich diese Antwort mit Freude und Glück erfüllt." Er ließ sie wieder los und machte einen Schritt zurück. Beinahe beschämt senkte er die Augen zu Boden. "Verzeiht meinen Ausbruch. Aber ich habe bereits gestern zu Cryas gesagt, dass ich es sehr begrüßen würde, mit euch zusammenarbeiten zu dürfen. Ich habe so ein Gefühl, dass etwas ganz Besonderes uns alle erwartet, wenn ihr diesem Laden wieder Leben einhaucht."
    "Wir können aber sicherlich kein üppiges Gehalt bezahlen, wenn du uns hier helfen möchtest", wandte Silvana ein, die bei Yazeems Umarmung ein wenig errötet war.
    Der Werwolf machte eine wegwerfende Handbewegung. "Das ist auch nicht nötig. Mr. Lien hat mir eigentlich auch nur sehr selten etwas Geld gegeben. Dafür durfte ich hier Essen und Trinken, und das ein oder andere Mal übernachten."
    Corrie schürzte die Lippen. "Arbeiten gegen freie Kost und Logis? Ich denke das bekommen wir auch hin, oder, Silvie?"
    Ihre Freundin neigte zustimmend den Kopf. "Solange wir kein blutiges Tierfleisch besorgen müssen."
    Yazeem lachte. "Nur dass ich ein Werwolf bin, heißt nicht, dass ich unzivilisiert bin. Da haben es eure Legenden maßlos übertrieben. Auch wenn ich mein Steak schon lieber
raw
als
medium
mag. Aber ich denke, da gibt es ebenso viele Menschen, die diese Neigung teilen."
    "Solche Leute habe ich nie verstanden." Corrie schüttelte den Kopf. "Ich