Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
Vom Netzwerk:
man von ihnen verlangt, kommen sie doch so in den Besitz von ein oder zwei weiteren Perlen. Bei der Menge vielleicht sogar drei."
    "Was macht dann so etwas Kostbares in einer alten Schatulle mit einem Sichtglas, einer Nadel aus Knochen und einem alten Satz Karten?" überlegte Silvana laut. "Wozu packt man solche Dinge zusammen?"
    Kushann sah sie verschmitzt an. "Und genau das ist die Frage, junge Dame."
    "Wieviel hast du eigentlich für das Kästchen bezahlt?" wandte sich Blutschatten an Corrie.
    Die sah Yazeem fragend an. "Ähm … umgerechnet?"
    "Zwei Jakobal hat Vincent gesagt", antwortete der Werwolf. "Und er musste nicht einmal feilschen."
    "Ein Spottpreis." Blutschatten schüttelte den Kopf.
    "Dann hat der Verkäufer vermutlich in keinster Weise um den Inhalt gewusst", sagte Kushann und streckte sich. "Alleine die Essenz …" Er hob den Kopf zu Tjero. "Was schätzt du, was es auf dem normalen Basar wert wäre?"
    Der Bootsmann wiegte abschätzend den Kopf. "Zehntausend Austerzen."
    Kushann schob Corrie das Kästchen mit dem restlichen Inhalt über den Tisch zurück. "Bei dem Kreuz des Ostens, dann pass bloß gut darauf auf, junge Frau." Er nahm Yazeems leeren Krug und erhob sich. "Und jetzt trinken wir auf deine Rückkehr, alter Flohpelz!"
    Yazeem lachte auf. "Das sagt der Richtige!"
    Corrie legte unterdessen die Nachtmeer-Essenz zurück in das Fach des Kästchens neben die Linse und die Nadel. "War ja nicht so wirklich ergiebig, was?", murmelte sie.
    Silvana legte ihr den Arm tröstend um die Schultern. "Was wäre das denn auch für ein tolles Geheimnis, wenn es sich im ersten Anlauf klären lässt? Wo bleibt denn da die Spannung?"
    "Aber wir haben ja gar keinen richtigen Ansatzpunkt."
    "Nicht? Und ich dachte ich hätte gerade gehört, dass diese Essenz unglaublich selten und schwer zu bekommen ist. Und unglaublich wertvoll."
    "Und?"
    "Und ich wette, es gibt
richtig viele
von Leuten, die wissen, wie und wo man es bekommt." Sie knuffte ihre Freundin in die Seite. "Wer von uns beiden ist denn normalerweise der Rätselspezialist? Nimm es doch als Herausforderung." Sie hob ihren zweiten Humpen, den Orriestes gerade gebracht hatte, um Corrie zuzuprosten.
    "Und wie soll ich inmitten der
richtig viele Leute
den Passenden finden?"
    Silvana trank noch einen tiefen Schluck, ehe sie antwortete. "Du könntest zum Beispiel einen von den gelehrten Zentauren fragen."
    Corrie zog eine Grimasse. "Ja klar. Und dem Rest von Amaranthina erzähle ich auch gleich, dass ich Nachtmeer-Essenz besitze, aber leider nicht weiß, was ich damit soll." Unschlüssig drehte sie die Karten in der Hand. "Ich wäre ja schon für eine kleine Hilfe dankbar."
    Silvana nahm ihrer Freundin die Karten aus der Hand und begann sie zu mischen. "Dann schauen wir doch einfach mal, welche Hilfe du vielleicht direkt bekommen kannst. Und übrigens, wenn die Nadel wirklich aus diesem Schneemeer stammt, dann würde ich jemanden suchen, der ebenfalls da herkommt. Vielleicht gibt es davon in Port Dogalaan nicht ganz so viele. Aber jetzt schauen wir erst einmal hier weiter." Nacheinander zog sie vier Karten heraus und legte mit ihnen das Muster des Kreuzes vor sich auf dem Tisch. "Narr, Küste, Mond und … Teufel", murmelte sie, während sie die Karten der Reihe nach aufdeckte und die Motive betrachtete.
    Mit einem erschrockenen Aufschrei zog sie abrupt die Finger zurück.
    Unvermittelt war ein blassblauer Blitz von einer Karte zur anderen geschossen, sprang auf die nächste und verband sie alle mit einem feinen Netz pulsierender Energiefäden.
    Blutschatten war aufgesprungen, ebenso Yazeem, und beide starrten, wie auch Kushann, Tjero und die beiden Freundinnen, entgeistert auf die Karten hinab. Der Erste Offizier ließ die Krüge sinken.
    Noch bevor einer von ihnen jedoch etwas sagen konnte, wurde in der
Roten Flut
Tumult laut. Seeleute sprangen auf und stolperten von der Theke fort, Stühle fielen, Tische kippten. Die vier Männer wirbelten ebenfalls herum, um zu sehen, was die plötzliche Unruhe ausgelöst hatte. Kapitän Blutschatten hatte schon ein paar scharfe Worte für seine Mannschaft auf der Zunge, als die Ursache des allgemeinen Chaos' in Sicht kam. Das seltsame Wesen schien wie eine Kreuzung aus Hirnkoralle, Qualle und Kugelfisch; feine Dornen standen von seinem geblähten, schmutzig-grünen Leib ab und rund um die Mittelachse der Kreatur schlängelten sich stachelbewehrte Fangarme, auf denen es sich kugelnd bewegte.
    "Ein Rollnessler!" schnappte der

Weitere Kostenlose Bücher