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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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zog eine entschuldigende Grimasse.
    "Immerhin seid ihr jetzt einen guten Schritt weiter", bemerkte der Dunkelelf mit einem leichten Lächeln. "Ihr wisst, dass die Karten zu einem bestimmten Zweck in das Kästchen gelegt wurden - wenn auch noch nicht, was das für einer ist."
    "Aber bei der Antwort auf diese Frage wird Talisienn sicherlich helfen können." Yazeem hob fragend die Brauen. "Wie lange ankert ihr in Port Dogalaan?"
    Blutschatten zuckte unbestimmt die Schultern. "Ein paar Tage denke ich. Wir müssen einige Ausbesserungen an den Schiffen vornehmen und neuen Proviant einlagern. Außerdem habe ich einige interessante Waren für Cryas, die ich ihm noch zeigen muss."
    "Wir sehen uns also noch", stellte Yazeem zufrieden fest.
    Der Dunkelelf schmunzelte. "Mit Sicherheit."
    "Und diesmal lasse ich die Karten auch garantiert daheim", fügte Corrie hinzu.
    Blutschatten verneigte sich leicht vor ihr. "Dafür wäre ich dir sehr verbunden."
    Silvana zupfte ihre Freundin am Blusenärmel. "Komm, lass uns deine Karten wieder einsammeln, bevor sich noch ein neues Muster aus ihnen ergibt."
    Corrie verdrehte die Augen. "Bloß nicht." Also machten sich die beiden daran, Karte um Karte sorgfältig zu einem Stapel aufzutürmen, der wieder neben dem Beutel, der Nadel und dem Sichtglas in der Schatulle verschwand.
    Erst dann verließen sie an der Seite des Werwolfs die Kneipe, um durch die Straßen von Amaranthina den Rückweg zur
Magischen Schriftrolle
anzutreten.
    Den Schatten, der ihnen lautlos folgte, bemerkte jedoch nicht einmal Yazeem…

    Zurück in Woodmoore erwartete sie die nächste Überraschung. Als Corrie und Silvana die Treppe hinauf in den Laden nahmen, sah ihnen an einem der Lesepulte sitzend ein fremder Mann entgegen. Er war schlank und schon fast krankhaft bleich, was das Feuerrot seiner Haare nur noch mehr hervorhob. Sein Blick war finster und abweisend, als er das Buch, in dem er gelesen hatte, beiseitelegte und sich erhob. "Das wurde aber auch verdammt noch mal Zeit."
    Bevor Corrie oder Silvana etwas erwidern konnten, stürmte Yazeem an den beiden Freundinnen vorbei. "Verzeih unsere Verspätung Donnald, aber Kapitän Blutschatten hat darauf bestanden, die beiden Damen auf ein Bier einzuladen."
    Sein Gegenüber deutete unbeirrt auf seine Armbanduhr. "Verfluchte neun Stunden. Und Talisienn ist ganz alleine zuhause!"
    Yazeem unterdrückte ein Seufzen. "Was mich auch ohne Umschweife zu meinem eigentlichen Thema bringt."
    Donnalds Gesicht schien sich weiter zu verfinstern. "Und das wäre?"
    Mit raschen Worten setzte ihm Yazeem auseinander, wie es sich mit Corries Kauf verhielt und was der
Roten Flut
vorgefallen war. Als er geendet hatte, sah er Donnald mit erhobenen Brauen an. "Was denkst du?"
    "Ich werde meinen Bruder auf keinen Fall hierher bringen. Ihr kommt morgen Abend zu uns. Sieben Uhr. Und seid pünktlich." Ohne ein weiteres Wort der Verabschiedung rauschte er in Richtung Obergeschoss und Fenster davon.
    Silvana sah ihm missmutig nach. "Was war denn das für ein Auftritt?"
    "Das war Donnald McCaer. Ich hatte ihn gebeten, in unserer Abwesenheit auf Amaranthina weiter einzuräumen. Er hat auch bei Mr. Lien zwischendurch immer wieder ausgeholfen."
    "Ist er ein normaler Mensch?", wollte Corrie wissen.
    Yazeem schüttelte den Kopf. "Er ist, wie auch sein Bruder, ein Vampir. Um die 300 Jahre alt, wenn ich mich korrekt erinnere."
    "Dann war das also unser erster Vampir", stellte Silvana konsterniert fest. "Wie reizend."
    "Warum hat er sich so aufgeregt? Es ist doch erst …" Corrie sah zur Ladenuhr, "kurz nach zehn Uhr."
    "Er sorgt sich nur um seinen Bruder", erklärte Yazeem. "Talisienn wird diese Sorge allerdings eher nicht teilen und es genossen haben, einmal einen Tag ohne Donn zu sein, wie ich ihn kenne."
    "Wieso glaubt Donn denn dann, dass Talisienn nicht alleine zurechtkommt?"
    Der Werwolf zog eine Grimasse. "Das werdet ihr vermutlich morgen selbst erfahren. Und nun entschuldigt mich bitte. Ich denke, ich werde auch gehen. Morgen wird noch ein harter Tag für uns alle werden."

Von Vampiren und Scones
    Der letzte Tag vor der Eröffnung gestaltete sich wie bereits von Yazeem prophezeit, als Großkampftag für Corrie, Silvana und den Werwolf. Es war schon lange dunkel geworden über Woodmoore, als endlich auch das letzte Buch seinen Platz im Regal und die letzte Seife ihr Körbchen gefunden hatte. Sogar die Bestellungen aus der
Magischen Schriftrolle
hatte Yazeem am Nachmittag noch abholen können und die

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