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Taberna Libraria

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Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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linken Ohr. Das leise Klirren nahm außer ihm selbst nur noch Yazeem wahr. "Die Motive ähneln stark denen einer großen Arkana", sagte er schließlich.
    "Hier gibt es auch Tarotkarten?", fragte Corrie überrascht.
    "Sie stammen ursprünglich aus dieser Welt", erklärte Yazeem. "Aber sie wurden schon früh in eurer Geschichte weitergegeben. Ich selbst kenne mich mit ihnen allerdings nicht aus."
    "Viel weiß ich auch nicht", gab Kushann zu. "Aber meine Mutter besaß ein altes Deck und ich habe als Kind oft die Bilder betrachtet."
    "Ich habe noch eines zuhause", warf Corrie ein. "Aber ich habe es auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt."
    "Im Gegensatz zu früher", grinste Silvana und nippte an ihrem Bier. "Als du deine beiden Chefinnen vorausgesagt hast."
    "Das waren die Karten", wehrte Corrie ab und griff nach dem Stapel, den Kushann wieder vor sich abgelegt hatte. "Und hier gibt es Motive, die ich noch nie gesehen habe."
    Der Erste Offizier nickte, wenn auch mehr zu sich selbst. "Außerdem sind es zwölf Karten mehr als zu erwarten wären." Er wandte seine Aufmerksamkeit dem letzten Gegenstand in der Schatulle zu. Behutsam nahm er das Säckchen auf und wog es in der Hand.
    Corrie und Silvana sahen, dass auch über die Innenseite seiner Finger etliche Narben verliefen. Vorsichtig roch er an dem Stoff des Beutels. Über seiner Nasenwurzel bildete sich dabei eine deutliche Falte. "Habt ihr eine Ahnung, was sich hier drin befindet?"
    Corrie zuckte die Schultern. "Kräuter?", riet sie.
    "Nicht schlecht", erwiderte Kushann mit einem nachsichtigen Lächeln. "Aber nicht
irgend
welche." Er wandte sich Richtung Theke. "Tjero? Komm doch mal her!"
    Aus dem Pulk dort löste sich auf den Ruf des Ersten hin ein Mann, der wie ein leibhaftiger Wikinger wirkte. Sein blondes Haar fiel ihm offen bis weit auf seinen breiten Rücken hinab und sein Bart war kunstvoll zu zwei Zöpfen geflochten, in denen silberne Perlen blitzten. Er trug zwei Kurzäxte in seinem breiten Ledergürtel, und zwischen seinen bestickten Armschonern und den aufgerollten Ärmeln seines dunklen Leinenhemdes waren die Linien von Tätowierungen sichtbar. Einzelne Motive ließen sich jedoch nicht erkennen.
    Fragend sah er auf Kushann hinunter. "Das ist Tjero Iskandar, unser Bootsmann", stellte dieser ihn vor. Mit erhobener Hand bedeutete er ihm, noch einen Moment Geduld walten zu lassen, und hob das Säckchen erneut an die Nase. "Goldkraut, Essenz der Manarasschnecken, Viergestirnkorallen und", er schloss die Augen und senkte den Kopf ein wenig, "ich würde sagen, eindeutig Zenithbeeren."
    Er reichte den Beutel weiter an Tjero, der ebenfalls prüfend daran roch, bevor er es Kushann wiedergab. "Stimme zu."
    "Und was genau soll das jetzt heißen?" Silvana ließ ihren Blick zwischen den Männern hin und her wandern.
    Ihre Freundin nahm Kushann das Samtsäckchen von der Handfläche und schnupperte selbst daran. Doch außer einem süßlichen, etwas harzigen und leicht fischigen Geruch konnte sie nichts weiter daraus erkennen. Ganz davon abgesehen, dass sie nicht eine der Zutaten kannte, die der Erste Offizier der
Pandemonium
gerade aufgezählt hatte und die sich angeblich alle in der Mischung befinden sollten. "Gibt es dafür auch einen Namen?"
    Kushann sah zu Tjero auf. "Du denkst dasselbe wie ich?"
    Der Bootsmann schürzte die Lippen. "Nachtmeer-Essenz."
    Silvana krauste die Nase. "Und wozu ist so etwas gut? Kann man damit Wunden heilen, seine Feinde becircen oder Gold draus machen oder sowas?"
    "Die Naga", antwortete Kapitän Blutschatten und bedeutete Orriestes, eine weitere Runde zu bringen, "kennen keine Substanz in allen Meeren, die kostbarer für sie wäre. Der Verbund der Essenz mit dem Wasser aus einer ihrer Heiligen Quellen lässt daraus schwarze Perlen entstehen. Einige der Naga besitzen die Gabe, durch die Perlen zukünftige Schätze erblicken zu können - und wie sie ihrer habhaft werden können. Aber es zeigt sich ihnen immer nur ein Schatz pro Perle. Und da die einzelnen Bestandteile der Nachtmeer-Essenz für sich genommen schon unwahrscheinlich schwierig zu beschaffen sind, ist eine fertige Mischung überaus kostbar. Aus diesem Grund gibt es auch nur sehr wenige Perlen."
    "Aber Naga lieben nichts mehr als Schätze. Alles, was glänzt und funkelt, egal ob Gold, Juwelen oder poliertes Bein - nur wer große Mengen davon angehäuft hat, gilt unter den Naga etwas", fügte Kushann lächelnd hinzu. "Für diesen Beutel voll würden sie nahezu alles tun, was

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