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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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unter ihre Schulterbommel und streichelte zart nach oben durch.
    »Hehe, der Name ist treffend.«
    Bianca erkundigte sich bei den beiden nach der Zeit. Es war nun dreißig Minuten nach zwanzig Uhr. Der Plan sah vor, dass Bianca nun zwei Querstraßen weiter in Richtung Stadt gehen würde. Dort war mit Leitner der Treffpunkt vereinbart – und wenn alles glattging, würde er sie von dort mit zur Firmenfeier nehmen. Nachdem Schnibbi da war, musste Udo kein Taxi nehmen um ihr nachkommen zu können. Außerdem musste Schnibbi eh vor Ort sein, schließlich sollte er später auch noch helfen. Es wurden noch die Handys getauscht, so dass Bianca im Besitz des allmächtigen iPhones mit Aufnahmefunktion war und Udo ein altes Klapphandy mit ›Hello Kitty‹-Aufkleber sein Eigen nennen konnte. Bianca gab Udo noch einen kurzen Kuss, dann war seine dunkelhaarige Agentin der Verführung auf dem Weg zu Leitner. Die Jungs hatten noch keinen Stress, es ging darum, erst kurz vor Mitternacht auf der Party zu sein. Schließlich hatte man die Planung auf viertel nach dreiundzwanzig Uhr festgelegt. Die Jungs konnten also noch knapp zwei Stunden zu Hause bleiben und weiterzocken. Was sie dann auch taten. Erst gegen zweiundzwanzig Uhr dreißig knipste Udo die Playstation aus und räumte sie zurück in den Kasten.
    Als Schnibbi ihn dabei groß ansah, sagte er nur: »Kein Kommentar!«
    Darauf zwängte auch er sich noch in einen Anzug, drückte etwas Gel in die Haare und war startklar. Die Rennzitrone machte sich auf den Weg. Das Lokal, in dem die Feier stattfinden sollte, war etwas außerhalb der Stadt. Udo war dort schon einmal zu einer Firmenfeier gewesen, allerdings war es bereits vor einiger Zeit. Dennoch war zumindest der Weg ihm noch einigermaßen bekannt. Als die beiden dort ankamen, war die Feier schon voll im Gange. Bianca hatte zuvor eben eine SMS geschickt, dass bisher alles glattlief und sie bereits mit Leitner auf der Feier angekommen war.
    So weit, so gut. Schnibbi parkte die Rennzitrone etwas abseits.
    Jetzt waren die Jungs an der Reihe. Schnibbi wünschte Udo noch viel Glück und versprach ihm hier auf ihn zu warten.
    Udos Herz pochte bis zum Hals. Jetzt, wo er vor dem Haus stand, in dem heute Abend das große Finale steigen sollte, war ihm gar nicht mehr so wohl in seiner Haut. In der Theorie hatte das alles viel leichter geklungen, nun aber ging es ans Eingemachte.
    Udo würde sich erst einmal zum Oberdepp machen müssen um Bianca die Möglichkeit zu geben ihren Plan in die Tat umzusetzen.
    Verdammt, da stand wirklich jemand mit Gästeliste vor der Türe und checkte die Ankommenden auf berechtigten Zutritt. Dumm. Erstens für ihn und in weiterer Folge auch für Schnibbi später. War zumindest er berechtigt? Sollte er gleich versuchen reinzugehen? Nein. Er entschloss sich, erst einmal von außen durch die Fenster die Lage zu checken und dann eher mit Karacho aufzutreten. Dann war auf jeden Fall der Überraschungseffekt auf seiner Seite. Gebückt wie James Bond im Einsatz lief er auf das erste Fenster zu, immer darauf bedacht, dass er von niemandem im Eingangsbereich dabei entdeckt wurde. Schon von der Entfernung hatte er gesehen, dass man durch dieses Fenster jede Menge Leute ausmachen konnte. Vorsichtig hob er den Kopf und spähte hindurch.
    Jede Menge bekannte Gesichter, allerdings von Leitner und Bianca weit und breit nichts zu sehen. Sein Blick machte zum dritten Mal die Runde. Ah, da war Snif. Er stand lässig an eine Wand gelehnt, mit einem Bier in der Hand. Nein, aber Bianca war da nicht.
    Er kauerte nieder und lief gebückt drei Meter weiter zum nächsten Fenster. Wie das Periskop eines U-Bootes tauchte er kurz auf und gleich wieder ab. Das Fenster gleich daneben brachte nämlich keine wesentlichen Neuerungen außer ein leicht versetztes Blickfeld.
    Er huschte um das Haus, während sein Herz immer lauter schlug.
    »Auu! Verdammt!«, zischte er leise. In seiner Aufregung hatte er das Beet mit Rosen übersehen und hatte sich den halben Unterarm der rechten Hand zerkratzt. Auch in Hemd und Sakko prangte in großes Loch. Fuck! Aber viel schlimmer - was, wenn man ihn eben gehört hatte?
Er hielt den Atem an und lauschte. Nein, nichts rührte sich. Oder doch?
    Waren da Schritte oder hörte er nur seinen Herzschlag? Udos Herz pochte heftig und er versuchte den Atem weiter anzuhalten, doch es ging nicht. Adrenalin strömte durch seine Adern und der Körper verlangte nach Sauerstoff. Es ging nicht mehr. Begierig sog Udo

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