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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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in dem Fall leider auch nicht. Was schade ist.«
    »Bianca!«
    »‘tschuldige.«
    »Aber ich hab mir schon was überlegt. Es sollte gehen, wenn ich mich fast normal anziehe und nur die Latte in der Mitte rausgucken lasse. Ich häng mir dann deine Tasche um, was immer noch schwul genug aussieht, und schieb die dann so vor.«
    Bianca kicherte.
    »Können wir ja mal probieren.«
    Wenige Minuten später waren die zwei auf dem Weg zur Wellness-Rezeption um ihre Rechnung zu bezahlen. Udo hatte alles durchdacht. Bianca hatte das Geld um zu bezahlten und er versteckte, was es zu verstecken galt. Als die beiden bei der Rezeption angelangt waren, waren dort mehr Leute als ansonsten zu Mittag auf dem Rummelplatz. Da waren die Dicke vom Empfang, die Rothaarige, Blondie und noch zwei Typen. Auf Stühlen seitlich saßen einige Leute, die auf ihre Behandlungen warteten. Udo kam es vor, als wenn alle Blicke auf ihn gerichtet wären. Da, der Typ -– sah der wirklich nur so starr vor sich hin? Oder hatte er seine Latte entdeckt. Furchtbar.
    Erst jetzt konzentrierte er sich wieder auf Bianca, die eben gezahlt hatte. Nein, immer noch. Wie kann man dafür bloß so lange brauchen? Udo kam es wie eine Ewigkeit vor.
    »... jo tschüß! Bis bald mal.«
    Na endlich.
    Kaum hatten die beiden es bis vor das Gebäude geschafft, kramte Udo auch schon sein Handy raus und rief ein Taxi. Jetzt noch mit dem Bus zu fahren hätte er weder geistig noch körperlich geschafft. Sein bestes Teil war von Biancas Tasche schon wund gewetzt und seine Nerven lagen blank. Wer konnte schon ahnen, dass sein blonder Engel da auch Viagra drin haben könnte? Er sah sie an.
    Hmm, blonder Engel war eigentlich auch nicht mehr richtig.
    Als schien sie seine Gedanken erraten zu können, schüttelte sie genau in dem Moment ihre dunklen Haare nach hinten.
    Etwas ungewohnt, aber dennoch sah sie attraktiv aus. Aber Udo hatte nach dem ganzen Theater von eben wirklich keine Lust mehr, Bianca heute noch körperlich näher zu kommen – auch wenn die physischen Voraussetzungen ideal gegeben gewesen wären.
    »Wen rufst du an?«
    Er hielt ihr die flache Hand vors Gesicht.
    »Bitte sprich mich heute nimmer an. Das war ja echt eine sensationelle Show.«
    »Bitte? Hallo? Hab ich gesagt bitte friss Viagra, wenn wir da reingehen?« ›Zsccchhhh! Blop!‹
    »Wer bitte kommt auf die Idee, die da reinzutun? Du hast gesagt, das sind Vitamine und so ...«
    »Sind ja auch drin -– und ich habe nicht gesagt NUR Vitamine und so.«
    »Ach komm! Quatsch mich bloß nicht an! Eine Frechheit.«
    Die restlichen fünf Minuten bis das Taxi kam standen sie schweigend nebeneinander. Udo war echt sauer.
    Er war froh, dass die Taxifahrt ohne großes Aufsehen gelang und auch niemand im Stiegenhaus anwesend war. Kaum in der Wohnung, ließ er sich eine kalte Badewanne ein und verbrachte die nächsten zwei Stunden dort. Bianca war die Sache schon ein wenig peinlich und so versuchte sie das Eis wieder ein wenig zu brechen. Jedoch erfolglos. Udo war wirklich in seinem Stolz gekränkt und so wurde jeder Versuch der Versöhnung von ihm zurückgewiesen. Wie konnte man ihn in so eine Situation bringen?
    Nach zwei Stunden in der Wanne war Udo leicht unterkühlt, immer noch angepisst und endlich wieder einigermaßen Herr seines Körpers. Der aufmüpfige Legionär hatte sich zurückgezogen. Danke aber auch.
    Wie ein getretener Hund zog sich Udo nun auf die Couch zurück und knipste den Fernseher ein. Bianca saß in der Küche und starrte auf den Radio, der irgendeinen Hitparaden-Kack dudelte.
    Nach einer Stunde startete Bianca den nächsten Versuchsballon und legte das Kreuzworträtsel, welches sie mittlerweile begonnen hatte, zur Seite. Auf leisen Sohlen schlich sie zur Wohnzimmertür und guckte um die Ecke. Wie ein kleiner Junge lag Udo eingekuschelt in der Decke auf dem Sofa und schlief. Bianca schlich zu ihm hin und legte sich hinter ihn. Er bewegte sich leicht. Sie legte ihren Arm um ihn und flüsterte: »Entschuldige bitte, Häschen, das tut mir leid, was dir passiert ist.«
    Er drückte ihre Hand und sie schliefen eng aneinandergeschmiegt im Wohnzimmer bis zum Samstagmorgen.

18 Alles auf eine Karte
    Die Sonnenstrahlen und der leichte Staubfilm der Decke kitzelten in der Nase. Udo musste niesen.
    ›PLUMPS!‹
    Plumps? Was war das eben? Und wo war er?
    »Verdammt. Aua!« Bianca kroch eben hinter ihm in die Höhe und hielt sich die Seite. Ah, damit war das Plumps von eben geklärt.
    Sie waren im Wohnzimmer

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