Tabu - Spiel mit dem Feuer: Erotische Phantasien (German Edition)
weiter dehnte. Schweigend blickte sie James an, beobachtete, wie sich sein Blick verfinsterte und sich sein Körper merklich anspannte, als er ihre festen Brüste mit den harten Nippeln betrachtete. Ganz sicher entging ihm auch nicht die Erregung, die ihr ins Gesicht geschrieben stand.
»Was hast du vor, James?«, fragte sie ihn leise.
»Du weißt es, Ella.« Er schob die Hände in die Hosentaschen, ohne Ella aus den Augen zu lassen. In seiner Stimme schwangen Gefühle mit, die sie nicht benennen wollte. »Ich habe zehn Jahre lang gewartet. Und in all den Jahren hast du dich geweigert, meine Gefühle für dich oder meine Bedürfnisse ernst zu nehmen – ganz zu schweigen von deinen eigenen. Heute Nacht wirst du diese Bedürfnisse ernst nehmen. Du wirst mich ernst nehmen, Ella.«
Hatte sie ihn je so machtvoll, so gebieterisch erlebt? Plötzlich fühlte sie sich viel jünger als er – und erst recht viel unerfahrener. Seine Beherrschung der eigenen Macht, der eigenen Disziplin ging über das Alter oder die Erfahrung hinaus und reichte in das unbekannte Reich höchsten Selbstvertrauens hinein. Er weiß, was er tut, schoss es ihr mit einem Mal durch den Kopf. James hatte wie immer einen Plan. Aber warum das so war und wie dieser Plan aussah, wusste sie nicht genau.
»Keine anderen Männer.« Sie schüttelte den Kopf, und ihre Finger zitterten, als sie sich durchs Haar strich. »Das ist mein Ernst, James. Niemand außer uns.«
Er verzog die Lippen. »Du bist nicht länger diejenige, die die Grenzen setzt, Ella! Ich tue das jetzt, und das wirst du heute Abend noch lernen. Es wird gemacht, was auch immer ich will und wie auch immer ich es will – und du wirst es lieben. Oder aber du entschließt dich, weiterhin feige zu sein und deine Gefühle für mich zu verleugnen. Falls du dich dafür entscheiden solltest, sind meine Taschen gepackt. Stell sie einfach auf die Veranda, und ich werde dich nie wieder belästigen.«
Sie blickte ihn an, und Angst erschütterte ihre Seele. »Also nehme ich entweder an der Orgie teil oder das war’s? Punkt?«, fragte sie und spürte, wie ihr Herz in ihrer Brust pochte. Doch was ihr noch mehr Angst machte, war das erregte Kribbeln zwischen ihren Beinen.
»Nein, Ella. Ich würde dich nie zwingen, an einer Orgie teilzunehmen«, versprach er ruhig. »Aber ich werde dich dazu bringen, so viel Lust und Vergnügen zu erleben, wie du es nie für möglich gehalten hättest. Lust, die du willst. Die du brauchst. Sogar jetzt, nach den vergangenen drei Tagen, bist du noch nicht befriedigt. Du hast so intensive Höhepunkte erlebt, dass du fast in Ohnmacht gefallen wärst, aber trotzdem brauchst du mehr. Und, bei Gott, heute Nacht werde ich dafür sorgen, dass du bekommst, was du brauchst. Wenn das nicht so sein sollte, werde ich es nicht weiter versuchen und dich nie wieder belästigen. Ich liebe dich, Ella. Ich liebe dich so sehr, dass mein Herz fast zerspringt, aber ich werde dich nicht anflehen, und ich werde nicht zulassen, dass du unsere Bedürfnisse und Neigungen länger abstreitest. Denk darüber nach.«
Fassungslos starrte Ella ihm hinterher, als er sich umdrehte und das Zimmer verließ. Sie spürte, wie sie blass wurde und wie ihr Körper angesichts einer Erkenntnis schwach wurde, die James schon längst hatte und die ihr bis zu diesem Moment noch nicht gekommen war.
In diesem Augenblick ergab plötzlich alles einen Sinn. James war kein Mann, der einer Frau hinterherrannte, oder der sich Sorgen machte, wenn sein Verlangen nicht erwidert wurde. Und doch war er ihr hinterhergelaufen. Zehn Jahre lang. Nicht offensichtlich oder liebeskrank, sondern auf seine beherrschte, nachdenkliche Art und Weise. Er hatte ihr ihren eigenen Körper bewusst gemacht, ihre eigenen Bedürfnisse und Sehnsüchte – auch wenn sie sich davor versteckt hatte –, und er hatte ihr bewusst gemacht, dass er sie wollte.
Sie biss sich auf die Lippen, starrte auf die Tür, rief sich seine Forderungen ins Gedächtnis, die Art, wie er sich in der Nacht zuvor hatte gehenlassen. Keine andere Frau hatte das je erreicht. Wenn es passiert wäre, hätte sie darüber Bescheid gewusst. Und seine Sehnsucht nach ihr war nicht weniger geworden. Genau wie ihre eigene Sehnsucht schien sie noch zu wachsen und immer stärker zu werden.
Selbst nach den Ausschweifungen der vergangenen Tage waren die brennende Hitze und die Lust zwischen ihnen noch angewachsen. Er hatte recht, sie wollte mehr. Etwas, eine unbekannte, dunkle
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