Tabu - Spiel mit dem Feuer: Erotische Phantasien (German Edition)
auf den Glastisch seines Bruders stellte und sich erhob, um zu gehen. »Erinnere mich daran, wenn du dich irgendwann entscheiden solltest, deinen Arsch in Bewegung zu setzen und dein Glück bei Terrie zu versuchen.«
Jesse brummte etwas Unverständliches, als auch er aufstand. »Verdammte Frauen!«, knurrte er. »Was haben wir nur getan, um sie zu verdienen?«
James schüttelte den Kopf. »Bisher war ich der Meinung, dass wir uns glücklich schätzen können. Aber inzwischen bezweifle ich das.«
Dreizehn
S eine Taschen standen nicht auf der Veranda. James parkte hinter Sax’ Mustang und atmete erleichtert durch. Er konnte es selbst kaum fassen, doch er war in seinem ganzen Leben noch nie so nervös gewesen wie in diesem Augenblick. Seine Zukunft, seine Beziehung zu Ella und seine eigenen Neigungen hingen von diesem Abend ab. Falls sie ihn abwies – würde er die Kraft haben, die Beherrschung zu bewahren und einen der wichtigsten Aspekte seiner Sexualität endgültig hinter sich zu lassen?
Er würde es tun, wenn es sein musste. Das hatte er sich selbst eingestanden. Ella war wichtiger als sein Verlangen, wichtiger als sein Leben.
Doch wenn er es zuließ, würde keiner von ihnen je die vollkommene Erfüllung kennenlernen. Und das war seine größte Sorge. Er kannte Ella – manchmal sogar besser, als sie sich selbst kannte – und er wusste, dass sie die äußersten Grenzen der Sexualität genauso sehr brauchte, wie er sie ihr zeigen wollte.
Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, öffnete die Tür und stieg aus dem Wagen, als Sax sich gerade aus seinem Auto schälte.
»Du brauchst einen größeren Wagen, Sax.« James wiederholte die Worte, die er jedes Mal sagte, wenn er beobachtete, wie sein Freund sich aus dem tiefergelegten Fahrzeug quälte.
»James, das ist mein Baby.« Sax grinste, und seine weißen Zähne hoben sich gegen seine dunkle Haut ab, als er nun mit der Hand über seinen kahlrasierten Kopf strich.
Das schnittige, kleine blaue Auto war in der Tat ein wertvoller Besitz, obwohl er sich durchaus mehr hätte leisten können. Das Auto und die Harley. Sax hatte gewisse Prioritäten. Und er hatte alle seine Ziele erreicht – bis auf eines. Leider hatte Sax ein Auge auf eine Frau geworfen, die nicht daran dachte, ihn auch nur in ihre Nähe zu lassen. Sie würde ihm das Leben zur Hölle machen, da war James sich sicher.
»Könnte sein, dass sie uns rauswirft.« James blieb am Fuße der Treppe zur Veranda stehen und warf Sax einen Blick zu. »Könnte sogar sein, dass sie uns erschießt.«
Sax lachte leise. »Falls du mutig genug bist, das hier durchzuziehen, James, dann sollte sie mutig genug sein, dich so zu akzeptieren wie du bist. Du bist ohne Erfrierungen bis hierher gekommen. Ich wette, du überstehst auch noch diese Nacht.«
Ellas Spitzname – die »Eiskönigin« – hatte sie sogar über die Scheidung von Jase hinaus verfolgt.
»Erfrierungen?«, murmelte James kopfschüttelnd. »Das sollte unsere geringste Sorge sein, Sax.«
Er öffnete die Tür und trat ins Haus. Er hatte ihr einen Brief ins Wohnzimmer gelegt, ehe er zu Jesse gefahren war – mit eindeutigen Anweisungen. Er hatte sie Ella bewusst nicht persönlich gesagt; er hatte befürchtet, sie könnte ihn zurückweisen. Dann wären die Koffer auf der Veranda eine menschlichere Art gewesen, ihm das Herz zu brechen. Aber natürlich wäre eine Kugel mitten ins Herz dauerhafter.
»Sie sollte eigentlich in ihrem Zimmer sein«, murmelte er. »Entweder ans Bett gefesselt oder mit einer Knarre in der Hand.«
Hinter sich hörte er Sax leise lachen, doch er nahm auch dessen Erregung wahr. Sax war einer der wenigen Männer ihrer Gruppe, die Ella während ihrer Ehe mit Jase nicht gekannt hatten. James hatte sich für die nächste Erfahrung mit Ella einen Partner gewünscht, der frei von Vorurteilen war – und von Loyalitäten. Ella gehörte ihm. Sax würde in Zukunft lediglich ab und zu mit ihm und Ella einen Dreier erleben, wenn dieses erste Mal so lief, wie James es sich erhoffte.
Genau wie Jesse sich mit Cole und Tess treffen würde, bis er den letzten Schritt getan und seine eigene Frau gefunden und für sich gewonnen hätte. Nach der Hochzeit gab es keine Gier, keine Sehnsucht mehr, eine andere Frau anzufassen. Die Bindung war stark, das Verlangen so extrem, dass andere Frauen nicht mehr anziehend waren. Es war oft ein verwirrendes, heiß diskutiertes Thema unter den Männern, die diesen Lebensstil pflegten. Das Bedürfnis,
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