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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Wirklichkeit vor ihm fürchtete.
    Ein Teil von ihr war aufgeregt und fragte sich trotz der akuten Gefahr, ob er das konnte, was sie konnte. Und was es für sie bedeutete, wenn er es tatsächlich konnte.
    Jack konnte das leichte Beben spüren, das unablässig den Körper der jungen Frau durchlief, die er so eng an sich gepresst hielt. Sie war klein, kaum mehr als ein Mädchen, aber sie fühlte sich an wie eine Frau, und sie roch wie eine Frau, weiche Kurven und dieser frische Duft. Ihr graute, doch sie verbarg es gut, und das war nicht einleuchtend, wenn sie ein Schattengänger war. Bestimmt
war sie bestens in Kampfsportarten und im Nahkampf ausgebildet und konnte mit jeder Art von Waffe umgehen. Sie hätte volles Vertrauen in ihre Fähigkeiten setzen sollen. Sie war ohne jeden Zweifel genetisch weiterentwickelt, und er hatte den Verdacht, dass auch ihre übersinnlichen Anlagen verstärkt worden waren. Sie atmete unter Wasser so, wie man es ihnen allen beigebracht hatte – immer nur ein klein wenig Luft ausstoßen.
    Jack stellte fest, dass er die Frau in seinen Armen allzu deutlich wahrnahm. So war es schon von dem Moment an gewesen, als er sie berührt hatte. Jede kleinste Einzelheit schien sich in sein Gedächtnis einzumeißeln. Sich seinem Körper einzuprägen. Ihre Formen und ihre Beschaffenheit. Ihr seidiges Haar, das sein Gesicht gestreift hatte, als er ihr einen Arm eng um die Kehle geschlungen hatte. Ihre Fingerkuppen, die sich tief in seinen Arm gruben, als sie gemeinsam unter Wasser kauerten. Etwas dergleichen war ihm noch nie passiert. Für ihn hatte es nie eine Rolle gespielt, ob es sich bei seinem Gegner um einen Mann oder um eine Frau handelte; er erledigte seinen Auftrag. Und er tat alles, was notwendig war, um seinen Auftrag abzuschließen. Sie aber war kein Objekt; sie war eine Frau. Selbst jetzt, unter Wasser, konnte er die Erinnerung daran, wie sie sich anfühlte und wie sie duftete, nicht abschütteln.
    Die Soldaten blieben eine Weile unter dem Baum stehen und unterhielten sich flüsternd miteinander. Jack wusste, dass sie Jagd auf ihn machten. Eine Minute verging, dann zwei Minuten. Aus drei Minuten wurden fünf Minuten, aus fünf Minuten zehn. Die Soldaten blieben, kauerten am Fluss und zeichneten eine Landkarte in die feuchte Erde. Fünfzehn Minuten gingen vorüber. Jack atmete noch langsamer aus als bisher.

    Die Finger der Frau gruben sich tiefer in seinen Arm. Die Anspannung nahm merklich zu, und er fühlte ihr wachsendes Grauen davor, zu ertrinken, aber sie hielt bemerkenswert still. Die Minuten vergingen, und er rechnete damit, dass sie in Panik geraten würde. Er war darauf vorbereitet, doch sie hielt durch und zwang sich, die Luft so langsam auszustoßen, dass sie unter Wasser bleiben konnte. Sie war bestens ausgebildet, so viel stand fest, aber ihr ging die Luft aus, und sie musste auftauchen. Er nahm ihr Grauen in seinem Innern wahr – es war erdrückend und schmeckte bitter in seinem Mund.
    Jack versuchte ihre Ängste zu ignorieren, doch die Empathie zwischen ihnen war zu stark und ließ ihm keine andere Wahl. Er nahm ihren Kopf zwischen seine Hände, drehte ihr Gesicht zu sich um und beugte sich vor, bis seine Lippen ihre federleicht streiften. Das war ein Fehler. Er fühlte diese federleichte Berührung von Kopf bis Fuß, ein wüstes Hämmern seines Herzens, eine Straffung in seinen Lenden und noch etwas Tieferes, das in seinem Innern in Bewegung geriet und sich verlagerte. Er atmete in ihren Mund, sodass er buchstäblich zu der Luft wurde, die sie einatmete, und sie ihn tief in ihren Körper aufnahm, wo er hingehörte.
    Was zum Teufel hatte ihn auf diesen Gedanken gebracht?
     
     
    Lesen Sie weiter in:
Christine Feehan: Schattenschwestern

Titel der amerikanischen Originalausgabe
NIGHT GAME
Deutsche Übersetzung von Ursula Gnade
     
     
     
     
     
     
     
    Deutsche Erstausgabe 11/2009
Redaktion: Uta Dahnke
    Copyright © 2005 by Christine Feehan
    Copyright © 2009 der deutschsprachigen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
     
     
     
    Satz: Greiner & Reichel, Köln
     
    eISBN 978-3-641-07165-3
     
    www.heyne-magische-bestseller.de
    www.randomhouse.de

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