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Tag der Buße

Titel: Tag der Buße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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die ihm vertraut vorkommt. Rina kennt die jüdischen Gegenden von Los Angeles. Die können wir auch zusammen erkunden.«
    »Du hast dir wohl ’ne neue Partnerin zugelegt?« sagte Marge.
    Decker zögerte einen Augenblick. Marge lächelte zwar, als sie das sagte, aber ihre Stimme klang keineswegs unbeschwert. »Ich will doch nur, daß du deine Energien für die großen Fälle aufsparst, Detective«, scherzte er.
    Marges Lächeln wurde breiter. Es schien echt zu sein, und Decker war erleichtert. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, daß Marge sich durch seine Frau verdrängt fühlte.
    Frauen!
     
    »Ich würde sehr gern mit nach Disneyland kommen«, sagte Rina.
    »Wenn’s dir nichts ausmacht.«
    »Es macht mir nichts aus.«
    Decker streckte sich auf seinem Bett aus und genoß das Gefühl, eine Matratze zu haben, die groß genug für ihn war. Ginger schmiegte sich an ihn. Die Irische Setterhündin war ein Geschenk seiner Tochter zum 35. Geburtstag gewesen. Seine Augen wurden schwer vor Müdigkeit, und er hätte sie am liebsten zugemacht und wäre eingenickt. Aber es galt, keine Zeit zu verlieren.
    »Meine Güte, Ginger ist aber froh, daß du wieder da bist«, sagte Rina.
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, sagte Decker. »Ist der Typ, der die Pferde füttert, heute gekommen?«
    Rina nickte und kraulte Ginger im Nacken. »Willst du sie mitnehmen?«
    »In Disneyland sind Hunde verboten. Außerdem werden wir nicht allzu lange bleiben. Ich möchte gegen acht zurück sein. Marge und ich wollen uns dann in Westwood umgucken.«
    Rina sah auf die Uhr. Viertel nach zwei. Die Fahrt dauerte gut zwei Stunden, wenn viel Verkehr war sogar drei. »Das ist aber knapp. Vielleicht solltest du es auf morgen verschieben.«
    Decker war plötzlich verärgert. »Hör mal, ich muß das jetzt durchziehen. Wenn du nicht mitkommen willst, ist mir das auch recht …«
    »Ich will doch mitkommen …«
    »Rina, diese Jungs müssen irgendwo abgestiegen sein. Je eher wir sie finden, desto besser für alle Beteiligten.«
    »Das ist mir klar«, sagte Rina. »Ich frag mich nur, wie gründlich du dich in Disneyland und Anaheim umsehen kannst, wenn du um acht in Westwood sein willst.«
    »Dann sind wir halt um neun zurück.«
    »Ich hab mir was überlegt.«
    »Was denn?« fragte Decker.
    »Du brauchst mich nicht gleich anzuschnauzen.«
    »Ich schnauze dich doch gar nicht an.«
    »Doch, das tust du.«
    »Was hast du denn für eine großartige Idee?« fragte Decker.
    »Ich hab ja nicht gesagt, daß es eine großartige Idee ist.«
    »Was ist es denn?«
    Rina seufzte, weil sie ein schlechtes Gewissen hatte. Schließlich war es ihre Schuld, daß er in diesen ganzen Schlamassel geraten war. »Vielleicht ist es ja Blödsinn, war halt nur so eine Idee. Da Hersh offensichtlich kein Auto gemietet hat und auch nicht mit dem Bus vom Flughafen weggefahren ist …«
    »Er könnte schon mit dem Bus gefahren sein«, sagte Decker. »Hunderte von Leuten nehmen den Bus. Es kann sich nur leider niemand an ihn erinnern.«
    »Ja, du hast recht«, sagte Rina. »Vergiß es. Ist vermutlich reine Zeitverschwendung.«
    Ganz ruhig, ermahnte Decker sich. »Du hast recht. Ich hab dich angeschnauzt, und ich möchte mich entschuldigen. Ich bin halt nicht daran gewöhnt, die Ideen von meiner Frau zu bekommen. Erzähl mir, was du dir überlegt hast, Honey.«
    »Nun ja«, sagte Rina, »vielleicht sind sie ja nicht sofort mit dem Bus aus Inglewood weggefahren. Wenn sie müde waren und nicht wußten, wo sie hin sollten, haben die beiden sich vielleicht in einem dieser billigen Motels in der Nähe des Flughafens einquartiert. Diese Läden haben alle hauseigene Fernsehprogramme, also genau den Schrott, der Hersh interessieren könnte …«
    Bingo!
    »Woher weißt du denn was über hauseigene Fernsehprogramme?« fragte er.
    »Für so was wird auf Plakaten geworben, Peter.«
    »Also diese mit XXX gekennzeichneten Dinger, bei denen es in jedem Zimmer Pornofilme in allen Variationen gibt.«
    »Genau die.«
    »So was guck ich mir nie an.« Decker stand vom Bett auf, ging zu Rina und gab ihr einen Kuß auf die Wange. »Du hast ein kluges Köpfchen, Darling. Viel klüger als dein alter Mann. Komm, laß uns gehen.«
    Rina kramte in ihrer Tasche herum, damit er nicht sah, wie sie lächelte.
    »Hey, meinst du, wenn ich genug Druck auf den Mann an der Rezeption ausübe, würd der uns für ’ne Stunde so ’n Zimmer geben?« fragte Decker.
    »Auf diesen Laken würd ich überhaupt nichts machen«, sagte

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