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Tag der Entscheidung

Tag der Entscheidung

Titel: Tag der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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ins Kaiserreich zurückzukehren.
    Sie taten dies weder mit der Erlaubnis noch Hilfe der ortsansässigen Cho-ja, damit in keiner Weise der Vertrag gebrochen würde, indem sie zwei Chakaha-Magiern Unterschlupf gewährten. Die Anwesenheit der Magier wurde mit gewissenhafter Genauigkeit verborgen, damit keiner der Cho-ja des Kaiserreiches sagen konnte, daß er sie gesehen hatte. Maras Bitte, daß alle Cho-ja die Tunnel während der Zeit ihres Durchgangs verließen, wurde ohne Fragen von den tsuranischen Cho-ja-Königinnen akzeptiert. Sie mochten einen Verdacht haben, doch sie konnten wahrheitsgemäß erklären, daß sie keine Ahnung von dem hatten, was Mara vorhatte.
    Als Resultat ihrer beinahe vollkommenen Isolation fühlte sich Mara erdrückend uninformiert. Nur ein paar Schnipsel von Neuigkeiten wurden ihr von jenen Cho-ja-Arbeitern übergeben, denen sie begegnete, während sie auf die Antwort der jeweiligen Königin wartete, daß sie den Schwarm unbemerkt durchqueren durfte; die einzige wichtige Information war die gewesen, daß immer noch ein Erhabener vor dem Eingang des Tempels des Roten Gottes in Sulan-Qu wachte und darauf wartete, daß sie ihre Abgeschiedenheit aufgab.
    Dies hätte zur Heiterkeit Anlaß geben können, hätte es nicht auch die große Gefahr enthüllt, in der sie schwebte. Selbst Monate später hielt die Versammlung es für nötig, ein wenn auch möglicherweise unbedeutendes Mitglied Wache stehen zu lassen; dies bedeutete, daß sie ihre nächsten Schritte gut überlegen und fehlerfrei ausführen mußte. Sie spürte tief in ihrem Innern, daß nur ihr einzigartiger Rang sie noch am Leben hielt, denn sicherlich mußten einige Mitglieder der Versammlung längst am Rande ihrer Geduld angelangt sein.
    Mara hatte sich nicht getraut, unterwegs anzuhalten und mit Arakasis Netzwerk Kontakt aufzunehmen. Sie hatte ein unerbittliches Tempo vorgegeben, um das Herzstück des Kaiserreiches zu erreichen. Da sie es nicht wagte, sich zu zeigen oder den Stamm in Schwierigkeiten zu bringen, der ihr Schutz geboten hatte, gab es für sie keine Möglichkeit herauszufinden, wie Jiro die Monate während ihrer Abwesenheit verbracht hatte. Sie wußte nicht einmal, ob ihr Mann erfolgreich mit seinen kritischen Cousins und den Clan-Rivalitäten umgegangen war, deren Ziel es war, sein Erbe zu erschüttern. Mara hatte erst vor kurzem von Arbeitern auf den Docks erfahren, daß Hokanu zum Herrenhaus am See zurückgekehrt war und daß die Lady Isashani vergeblich versucht hatte, ihm eine Konkubine aufzuschwatzen, die in irgendeiner Weise darin versagt hatte, einen der vielen Bastarde ihres toten Mannes zufriedenzustellen. Hokanu hatte eine charmante Absage zurückgeschickt. Obwohl Mara in solchem Gesellschaftstratsch kein Anzeichen für eine Gefahr entdecken konnte, bat sie die fremden Magier vorsichtshalber, sich in einer unbenutzten Kammer des dem Herrenhaus am nächsten gelegenen Stockes hinter verschlossenen Türen aufzuhalten. Sie ließ zwei Krieger bei ihnen, die sich um ihre Bedürfnisse kümmern sollten, und diese waren strikt an Geheimhaltung gebunden. Sie würden nur nachts zum Essen herauskommen und ihre Pflichten weder den Acoma-Patrouillen noch den Cho-ja preisgeben. Mara gab den Soldaten ein Papier mit ihrem persönlichen Siegel als Gute Dienerin des Kaiserreiches, auf dem sie jeden anwies, diese beiden Krieger ohne Fragen passieren zu lassen. Eine solche Vorsichtsmaßnahme würde keinen Schutz vor ihren Gegnern bieten, doch es würde verhindern, daß Freunde oder Verbündete hinter ihr Geheimnis kamen.
    Mara lächelte schwach. Sie hatte Hokanu so viel zu erzählen! Die Wunder, die sie während Lujans Genesungszeit in Chakaha gesehen hatte, spotteten jeder rationalen Beschreibung, von den exotischen Blumen, die die Cho-ja-Arbeiter kultivierten und die in Farbkombinationen blühten, die sie nirgendwo sonst gesehen hatte, zu den seltenen Likören aus dem Honig der Rotbienen und anderen Elixieren, Handelsgegenstände mit ihren östlichen menschlichen Nachbarn. In ihrem Gepäck hatte sie Medizin, die zum Teil aus Schimmelpilzen bestand, zum Teil von Samen oder seltenen Mineralquellen stammte – Medikamente, deren Eigenschaften ihre Heiler als Wunder bezeichnen würden. Sie hatte die Hitzeschmiede der Glasarbeiten gesehen, wo von Vasen bis zum Geschirr und Mauerwerk alles geschaffen wurde, was in klaren Farben wie Edelsteine glänzte.
    Sie hatte zugeschaut, wie neue Magier ihre ersten Sprüche probten, und sie hatte

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