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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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anderen Fahrzeuge auf die Seite zu kippen und möglichst fugendicht zu stapeln. Der Plan ist irrsinnig. Bevor wir auch nur einen einzigen Sattelschlepper da abstellen, wo wir ihn haben wollen, wird die Straße von Untoten wimmeln. Was würde ich nicht alles für ein aufgetanktes Wasserflugzeug geben.
    Wie mag es wohl auf unserem Stützpunkt aussehen? Ich wette, das Tor hält noch. Im schlimmsten Fall haben die großen Maschinen (die 737er) die Überlebenden, lange bevor die Viecher eingedrungen sind, an einen sicheren Ort gebracht. Ich brauche Zeit zum Nachdenken. Gute Nacht, Tagebuch.
    22. Januar
    22.40 Uhr
    John ist bei mir. Wir haben beschlossen, uns zur Planung zusammenzusetzen, statt unser Unternehmen per Walkie-Talkie zu koordinieren. Er ist in der Küche und füttert seinen Hund. Wir wollen versuchen, eine flugfähige Maschine zu lokalisieren. Wir haben den Tag mit dem Verpacken lebenswichtiger Dinge zugebracht und wollen bei Anbruch des Tages losziehen. John wird seinen Hund mit Wasser und Futter für fünf Tage in den Keller sperren. Wenn sie im Keller herumbellt, wird man sie nicht hören. Das Tier tut mir leid, aber in dieser Welt gibt es keinen Platz mehr für den besten Freund des Menschen. Wenn ich draußen bin, will ich versuchen, weitere Waffen ausfindig zu machen.
    Besonders wichtig: Ich muss eine Starthilfeausrüstung für Autobatterien organisieren. Mein Wagen bringt es nicht. Der Plan lautet: Wir fahren morgen früh mit meinem Wagen raus und halten sofort nach einem alternativen Transportmittel Ausschau. Ein Militärfahrzeug gleich welcher Art wäre optimal, doch die Wahrscheinlichkeit, so etwas zu finden, ist ungefähr so hoch wie die eines Sechsers mit Zusatzzahl. Funktionieren die GPS- Satelliten eigentlich auch ohne menschliches Zutun? Falls wir zufällig ein Flugzeug finden, hätte ich nichts dagegen, ein GPS- System als Ersatznavigationswerkzeug an Bord zu haben. Ich werde weiter Tagebuch führen. Ich schätze, dass wir in drei Tagen wieder zurück sind und nicht mehr als 450 Kilometer schaffen werden. Wir wollen in die Außenbezirke von Austin, Texas, keinesfalls ins Zentrum der Stadt, erst recht nicht nach dem Fiasko an der Tankstelle. Wenn ich daran denke, fange ich noch immer an zu schlottern und Schießpulver und Schweiß zu riechen.
    23. Januar
    6.00 Uhr
    Wir sind aufgebrochen. Planänderung: Wir wollen nur zwei Tage wegbleiben, nicht drei.
    10.00 Uhr
    Wir sind heute Morgen gegen 6.00 Uhr gestartet. Momentan sind wir in Universal City. Ich habe den Wagen in der Garage beladen, damit keine unwillkommenen Gäste auftauchen. Dann habe ich die Zündung betätigt.
    Er hat gespuckt, ist aber angesprungen. In dem Volvo ist nicht viel Platz, deswegen ist es unsere vorrangige Aufgabe, ein passendes Transportmittel zu finden. Wir haben es auf die 1604 Loop geschafft. Ich habe noch nie ein solches Chaos gesehen. Die Straße ist voll von verlassenen Fahrzeugen. Ich habe die Gegend mit dem Fernglas studiert. Wohin ich auch blickte, es sah überall grauenhaft aus. Es hat mich an die Bilder der Verkehrskamera erinnert (die etliche Wochen zurückzuliegen scheinen). Einige Untote stecken in Fahrzeugen fest und werden von Sicherheitsgurten gehalten. Sieht aus, als wären manche durch die offenen Seitenfenster angegriffen und dann zurückgelassen worden, um als Untote aufzuwachen. Wir fanden, was wir suchten, wenn auch in hässlicher Farbe.
    Ein kanariengelber Hummer H2 stand mit offener Fahrertür quer auf der Straße. John und ich parkten an einer nicht einsehbaren Stelle, nahmen unsere Waffen und die Starthilfeausrüstung und pirschten langsam um den Grashügel am Rand der 1604 Loop herum. Die einzigen Bewegungen, die wir wahrnahmen, stammten von ein paar Figuren, die ein gutes Stück entfernt umhergingen - und natürlich von denjenigen, die in ihren Fahrzeugen gefangen waren.
    Als wir uns dem H2 näherten, sah ich etwas, das ich nie vergessen werde. Einen auf die Rückbank geschnallten Kindersitz. Ich wies John an, sich nicht von der Stelle zu rühren, und ging weiter. Ich wollte nicht, dass er es sah, da er selbst Vater ist oder war.
    Ich öffnete die Hecktür. Und da war er, äußerlich der Rest eines menschlichen Kleinkinds, der in seinem Sitz hin und her zuckte und nach mir griff. Die schwarz umrandeten Augäpfel wirkten wie freischwebende fremde Planeten. Mir kamen die Tränen, als ich den Sitz losschnallte und ein sicheres Stück weiter entfernt auf den Boden stellte. Als ich mich wieder

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