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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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- einen großen Parkplatz neben einer heruntergekommenen Fabrik. Wir parkten den Wagen, ließen jedoch den Motor laufen. Ich legte die CD ein, drehte die Fenster herunter und öffnete sämtliche Türen. Ich schaltete alles ein, sogar die Scheibenwischer. Dann drehte ich die Lautstärke bis zur Belastbarkeitsgrenze der Boxen auf. John und ich packten unsere Waffen und eilten an einen sicheren Sammelplatz, der etwa dreihundert Meter von seinem Wagen entfernt war.
    Figaros Hochzeit dröhnte über den Parkplatz und die gesamte Umgebung. Die untote Meute kam schließlich um die Ecke und in Sichtweite des Wagens. Ihr schwerfälliger Gang wurde schneller, als sie sahen, was ihre glasig-weißen Augen sehen wollten. Sie umzingelten den Wagen und stürzten sich auf ihn. John und ich vergeudeten keine Zeit. Sobald wir sahen, dass unser Plan funktionierte, hauten wir ab.
    Auf dem Heimweg gestand ich John meine Hoffnung auf eine dank seiner Musik stark verringerte Überlebenschance der Untoten. Er lachte, und wir eilten weiter. Als wir nach Hause schlichen, sahen wir ein Dutzend dieser Dinger. Keines von ihnen sah uns. Eine halbe Flasche Whisky später sitze ich hier und starre auf die Kugel, die ich für mich aufgehoben habe. - Ist das Leben lebens wert?
    21. Januar
    21.43 Uhr
    Ich habe meine Gedanken nochmal Revue passieren lassen und mich von der gestrigen Katastrophe sowie dem Kater von heute Morgen einigermaßen erholt. John und ich halten es für besser, in separaten Häusern zu bleiben, weil es »nie gut ist, alle Eier in einen Korb zu packen. Im Falle einer Hausbelagerung wollen wir nicht beide sterben. Die Ereignisse von gestern haben mich wirklich schwer getroffen. Ich wäre beinahe draufgegangen. Hätte John mich nicht gefunden oder erst gar keinen Versuch unternommen, mich zu finden, wäre ich da oben verdurstet und hätte dem Gestöhn der Toten bis zu meinem eigenen bitteren Ende lauschen dürfen.
    Mindestens fünfhundert Leichen sind um Johns Wagen auf dem Parkplatz rumgeschwärmt. Gestern Abend im Bett konnte ich, als der Wind in die richtige Richtung wehte, aus der Ferne leise Mozartklänge hören. Jetzt höre ich nichts mehr. Ich kann nur noch raten, wie lange Sprit und Batterie unter solchen Umständen halten. Die Straßen sind zwar im Augenblick leer, aber wie lange noch? Ich wette, sie haben sich mit Abbruch der Musik wieder zerstreut. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Gesetz der Wahrscheinlichkeit sie zu uns zurückbringt.
    John und ich haben geredet. Gestern Abend, bevor wir uns (nach dem Figaro-Zwischenfall) trennten, ist er in für mein Funkgerät mitgegeben. Ich habe gespürt, dass er sich aussprechen wollte. Doch erst heute habe ich es gerafft. John wusste, dass ich total fertig war. Heute habe ich ihn besser kennengelernt. Er ist Ingenieur (was seinen verrückten Plan mit dem Yoga-Band erklärt). Er hat am Purdue College einen Magister in Maschinenbau gemacht und für Execu-Tech gearbeitet.
    Er hat offen über seine Schuldgefühle bezüglich des möglichen Schicksals seines Sohnes gesprochen, den er nach typisch väterlicher Art gedrängt hatte, dasselbe College zu besuchen. Ich habe gesagt, dass es eigentlich keine Rolle spielt, wo in der Welt sein Sohn war, als dies ausbrach. Dem Anschein nach ist es doch überall gleich schlimm.
    Nach dem Debakel, dessen Zeuge ich gestern wurde, weiß ich, dass nicht viele Menschen diese Geschichte überleben werden. Ich habe nur noch 884 Schuss von der .223er Munition. Ich glaube, dass alles unter 500 Schuss angesichts der Tatsache, dass die da draußen mir wahrscheinlich tausendfach überlegen sind, zu wenig ist. Dies kann kein Zermürbungskrieg sein, denn ein Pyrrhussieg ist keine Option.
    John und ich wollen uns morgen treffen, wenn die Straße frei ist. Wir wollen einen Erkundungsversuch besprechen, um zu sehen, was wir an Proviant einsammeln können. Es ist gut möglich, dass wir nur noch ein paar Tage hier sind. Ich bin mir sicher, dass die Regierung aufgegeben hat. Wir haben die Idee mit der Ölbohrinsel im Wesentlichen beiseitegelegt, da wir zahllose Kilometer Land durchqueren müssten, in dem die Toten herrschen. Wenn (oder falls) wir unsere Zelte hier abbrechen, brauchen wir sowohl einen realistischen Plan als auch einen Zielort, den man verteidigen kann.

    Angesichts der überall herumlaufenden Dinger ist es unmöglich, unser Viertel abzuriegeln. Meine einzige Idee wäre, mit Sattelschleppern an jedes Straßenende zu fahren und mit diesen alle

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