Tagebuch der Apokalypse 01
saß ich am Steuer. Wir verließen Universal City und fuhren über die I-35 in Richtung San Marcos. Wir mussten ständig Autowracks und diesen gottverdammten Eiterbeulen ausweichen. Das schlaucht. Inzwischen habe ich ziemlichen Respekt vor jenen Veteranen, die im Kampfeinsatz Tag für Tag dem Tod ins Auge schauten. Ich verstehe nicht, wie sie das aushalten konnten. Den Rauch über Austin sah ich schon, bevor wir San Marcos erreichten. Wir brauchten Sprit, also fuhr ich an der Ausfahrt 190 runter und bog nach rechts ab, auf einen seit Ewigkeiten leeren WalMart- Parkplatz.
Während ich in einen Graben strullte, stand John Schmiere. Ich tat das Gleiche für ihn. Wir fuhren mit dem Hummer an mehreren Fahrzeugen entlang, um weiteren Sprit abzusaugen. Schließlich stießen wir auf einen Chevy Blazer aus den 1980er Jahren. Sein Tank war voll. Wir füllten den Hummer-Tank zu drei Vierteln. Ich hatte noch ungefähr 880 Schuss .223er- Munition und 300 Schuss für die 9mm. John hatte zwei Schachteln .22er. Ich fragte ihn, ob er Lust hätte, ein bisschen einzukaufen.
Die Eingangstür war verschlossen. Ich ging zum Hummer zurück, fuhr vor die Tür und suchte im Werkzeugkasten nach einem Brecheisen. Ich fand, was ich suchte, und machte mich daran, Tür und Schloss voneinander zu trennen. Ich versuchte die Hebelwirkung durch vollen Körpereinsatz zu maximieren. John behielt den Parkplatz im Auge, damit wir keine unliebsamen Überraschungen erlebten. Ich malochte weiter. Plötzlich spürte ich einen Bums an der Tür. Ich schaute auf und sah zu meinem Verdruss ... eine Leiche in einem blutigen Wal-Mart Kittel. Sie kratzte an der Glastür, um sich einen Weg ins Freie zu bahnen. Das Ding rannte einfach stur gegen die Tür und knallte gegen die Verriegelung.
Als es versuchte, sich zu uns hinauszuschieben, gingen die Türhälften ein Stück auf. Es schob den Kopf ins Freie, und ich nutzte die Gelegenheit, ihm mein Montiereisen durch die Augenhöhle in den Kopf zu rammen. Es war auf der Stelle tot. Ganz vollendeter Kavalier, hielt ich der Leiche die Tür auf und ließ sie auf den Gehsteig fallen. Ich öffnete die Türhälften ganz und klemmte den Mülleimer dazwischen.
Ich warnte John, drinnen mit weiteren Untote zu rechnen. Wir fuhren den Hummer so dicht vor den Eingang, dass niemand reinkommen konnte und man nur rauskam, indem man an der Fahrerseite ein- und an der Beifahrerseite ausstieg. Das schien mir nötig für den Fall, dass während unseres Einkaufsbummels unangemeldeter Besuch auftauchte. Ich gab John eine kurze Einweisung zum Umgang mit Feuerwaffen in räumlicher Enge. Meine Marinekameraden und ich nennen so etwas Aufklärungsgleitflug. John und ich huschten durch die Gänge. Verdammt nochmal ... warum packen die bei Wal-Mart das Sportzeug immer in die hintersten Regale?
Mit einer kurzen Geste lenkte ich Johns Aufmerksamkeit in meine Blickrichtung. Ein weiterer Angestellter, der während seiner Schicht ums Leben gekommen sein musste, kam langsam auf uns zugeschlurft. Da Johns Waffe deutlich leiser ist als meine, gab ich ihm das Signal zum Schießen. Er legte sorgfältig an und ließ die Kreatur leblos zu Boden sacken.
Gott sei Dank brannten die Deckenlampen. Ohne deren Licht hätte es für unsere Aktion düster ausgesehen. Wir arbeiteten uns weiter in den hinteren Teil des Ladens vor, gelangten in die Sportabteilung und stellten fest, dass die Waffenvorräte entweder ausverkauft oder geplündert worden waren. Wir fanden zahlreiche Schachteln mit .223er- Munition und einen Haufen Schachteln mit Zwölfkaliber-Patronen. In einem Schrank war ein Schießeisen zurückgeblieben, das mich besonders interessierte: eine Remington 870 Zwölfkaliber-Pumpgun. Ich hielt es für angebracht, den Glaskasten einzuschlagen und John die Waffe zu übergeben, da er in Sachen Feuerkraft ein wenig unterversorgt war. Mit den neuen Munitionsvorräten im Gepäck machten wir uns auf den Rückweg.
In den Gängen hielten wir fortwährend nach Untoten Ausschau. Als ich um die Ecke der Sportabteilung kam, riss mich ein weiblicher Leichnam von den Beinen. Ich schlug hart auf den Boden, spürte ein Zerren an meinem Unterschenkel und dann ein festes Zwicken, als das Ding versuchte, sich durch die Ferse meines Kampfstiefels zu fressen. Ein kräftiger Tritt brach der Untoten unüberhörbar das Nasenbein - Volltreffer. Ich stand auf, trat zurück und betastete meine Ferse. Altarna- Stiefel sind ein Geschenk Gottes. Sie stand nicht auf, da ihr Rückgrat
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