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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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sagte: »Wir hatten Anweisung von oben, Musterexemplare der Dinger zu schnappen und zu Forschungszwecken zum Flugzeugträger zu bringen.«
    Was für ein Irrsinn! Oder etwa nicht? Wollten die Herren ganz oben diese Dinger ungeachtet der heiklen Forschungslage wirklich an Bord ihres Flaggschiffes sehen? Sie an Bord eines Kutters zu bringen war ja vielleicht noch zu verantworten, aber auf das Flaggschiff des US-Militärs?
    Ich weiß, dass der Flugzeugträger über einen qualifizierten medizinischen Stab und bestens ausgestattete Forschungseinrichtungen verfügt, aber Forschungen dieser Art kann man auch anderswo betreiben, nicht unbedingt auf einem militärischen Flaggschiff. Meiner Ansicht nach wurde unser aktives Militärpersonal allmählich knapp.
    »Warum im Golf von Mexiko?«, fragte ich.
    »Weil das Oberkommando verstrahlte Exemplare haben wollte«, antworte der Bootsmann.
    Ich hätte den Mann am liebsten spontan zusammengestaucht, weil er dieser Anweisung nachgekommen war, aber ich riss mich am Riemen, und so erzählte er mir, dass man viele kleinere Schiffe mit Entführungsteams in die verstrahlten Gebiete geschickt hatte, um Untote dieser Art als Studienobjekte zu finden. Innerlich fand ich die Absicht durchaus in Ordnung, aber mit den Mitteln und der Unterbringung der Versuchstoten war ich keineswegs einverstanden. Warum brauchte man Exemplare aus verschiedenen Gegenden? Der Fähnrich kannte die Antwort auf diese Frage nicht, und ich wettete, dass die Einzigen, die sie kannten, sich auf dem Flugzeugträger befanden. Ich fragte ihn, wie viele verstrahlte Leichen an Bord waren. Er berichtete, sie hätten fünf Stück im heißen Gebiet von New Orleans eingesammelt.
    Ich fragte ihn, wie nur fünf Untote den Kutter außer Gefecht gesetzt hatten. Der Fähnrich stierte eine geraume Weile in die Nacht hinaus und schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. Ich schnippte mit den Fingern vor seinen Augen und riss ihn aus seiner Trance. Dann erzählte er mir, was ich schon befürchtet und vermutet hatte.
    »Sie haben sich verändert, Sir. Sie zerfallen nicht wie die anderen. Sie sind stärker und schneller. Manch einer sagt auch, dass sie mehr auf dem Kasten haben. Ich verstehe es einfach nicht. Die Strahlung hat irgendwas mit ihnen angestellt. Sie scheint sie zu konservieren. Die Mediziner auf dem Flugzeugträger halten die Strahlung für irgendeine Art Katalysator, der ihre motorischen Funktionen erhält und ihre abgestorbenen Zellen nachwachsen lässt. Eigenartigerweise sind die regenerierten Zellen aber auch tot. Die Mediziner verstehen es nicht. Niemand versteht es. Man will es zwar nicht zugeben, aber eins weiß ich: Es war ein Fehler, unsere Großstädte mit Atomraketen zu beschießen.
    Die Biester, die wir an Bord hatten, haben ihre Fesseln zerrissen und drei Wachen getötet. Die haben sich dann gegen uns gewandt, so dass wir nur noch die Brücke sichern und das Schiff an dieser Plattform verankern konnten, um nicht gefressen zu werden.«
    Er schätzte, dass sich inzwischen ungefähr fünfzehn Untote an Bord aufhielten.
    Ich ging davon aus, dass nun Handeln angesagt war. Ich drückte dem Bootsmann mein Mitgefühl darüber aus, dass der Flugzeugträger nie in den Besitz der erbeuteten Musterexemplare gelangen würde. Die würden wir nämlich endgültig töten.
    Wir haben bei dem Angriff einen Mann verloren. Es dauerte nur eine Dreiviertelstunde, dann gehörte das Schiff uns. Es war finster. Es wäre reiner Selbstmord gewesen, wenn unser ganzer Trupp an Bord gegangen wäre. Ich nahm Handley und einen erfahrenen Staff Sergeant mit. Er wollte unbedingt dabei sein. Gerade habe ich erfahren, dass er in seinem alten Lager eine Frau hat. Ich kann sagen, dass er tapfer gekämpft und Handley und mir wahrscheinlich das Leben gerettet hat.
    Wir gingen vorsichtig an Bord des Kutters, indem wir über die Ankertaue aufs Wetterdeck sprangen. Staff Sergeant »Mac« trug unsere einzige schallgedämpfte Waffe. Die anderen hatten wir für den Fall zu Hause gelassen, dass unsere Kameraden sie zur Selbstverteidigung brauchten.
    Da ich mit der Waffe nicht vertraut war, überließ ich sie Mac. Ich hätte zwar gern mehr NSGs mitgenommen, aber leider verfügten wir nur über drei. Mac erledigte die beiden Gestalten auf dem Wetterdeck. Sie hatten früher zur Schiffsmannschaft gehört. Wir stapelten sie auf dem Vordeck und machten uns daran, das Schiff zu säubern. Unter Verwendung der 21MC- Interkomanlage des Kahns konnten wir Verbindung

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