Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
Vom Netzwerk:
vor dem Hauptgebäude lag, hatte sie etwas mit Industrieröhren zu tun. Ein Marineinfanterist schlug das Torschloss mit der Axt entzwei, die an der Außenwand von Panzer 3 befestigt war. Wir führen auf das Gelände, schlossen das Tor wieder hinter uns und befestigten die Kette mit Klebeband und Ersatz-Zeltstangen. Wir stellten die Panzer hinter dem Gebäude ab und bastelten einen Wachtplan. Mittels der überall herumliegenden Röhrenhaufen bauten wir eine Verteidigungsumgrenzung auf.
    Wir bekamen an diesem Tag kaum Schlaf, da es im Inneren der Fabrik unaufhörlich knallte. Die untoten Arbeiter wussten, dass wir hier draußen waren und wollten ebenfalls an die frische Luft. Als wir aufwachten und die schweren Röhrenstapel beiseiteschafften, hatten wir am Zaun in der Nähe unseres Gebiets Publikum. Es waren nicht viele, aber genug. Einer ist schon zu viel. Und noch ein willkürlicher Gedanke ... Wie viele Menschen kann einer von denen infizieren, wenn sie nacheinander an ihm vorbeispazieren und zulassen, dass er sie beißt? Eine unbegrenzte Anzahl? Fünfzig?
    Wir schickten vier Mann aus, um das untote Publikum abzulenken, damit wir das Tor öffnen und vom Fabrikgelände verschwinden konnten. Die Sonne stand niedrig. Seit unserer letzten Rast waren dreizehn Stunden vergangen. Wir brauchten mehr Zeit, damit sich alle mal ausschlafen konnten. Hätten wir zugelassen, dass alle gleichzeitig schlafen, hätten wir vier Stunden eingespart, aber das wäre tollkühn gewesen. Wir ließen die Gegend schnell hinter uns und machten uns auf den Weg zur Küste.
    Ich war lange nicht am Meer gewesen. Der vertraute Geruch erinnerte mich an längst vergessene Dinge -etwa an den Duft eines alten Rasierwassers, das man ganz hinten in einem Medizinschränkchen findet.
    Erneut versuchten wir Verbindung mit dem Kutter aufzunehmen. Unsere UHF-Funkgeräte konnten bei ordentlicher Einstellung mit Hotel 23 locker Kontakt halten. Deswegen hätten wir den Kutter viel besser erreichen müssen. Das Einzige, was mir dazu einfiel, war ein Signalaufpraller, ein Phänomen, mit dem Funker bestens vertraut sind. Ist man dem anvisierten Empfänger eines Funkspruchs zu nahe oder zu fern, kann das Signal in eine Position geraten, die über den empfangenden Funkantennen abprallt. Der Himmel war bewölkt, und manchmal war gerade dies ein Faktor bei diesem Problem.
    Wir meldeten uns bei John und dem Rest der Ur- Hotelbewohner. Ich erzählte von dem Schulbus, dem Tankwagen und der Röhrenfabrik Ich erkundigte mich, ob Tara zugegen war, doch er erwiderte, sie wäre es nicht. Dann bat ich ihn, ihr zu sagen, sie solle sich keine Sorgen machen. Außerdem solle er ihr bloß nichts von dem Schulbus erzählen. Ich hatte mich hauptsächlich gemeldet, um eine aktuelle Positionsmeldung des Kutters zu erhalten. John sagte, er würde den Funker eine Botschaft senden lassen und sich innerhalb einer Stunde wieder melden.
    Wir zockelten dem Ozean entgegen, und bald kam das Meeresgrün in Sicht. Die riesige Ausdehnung des Golfs lag vor uns. Die Reaktionen der Männer verrieten mir, dass auch ihnen der Anblick eines offenen Gewässers gefehlt hatte. Als wir uns dem Jachthafen näherten, meldete John sich wieder über Funk und übermittelte uns die Antwort des Flugzeugträgers. Die dortigen Aufklärer hatten vor einer halben Stunde die letzte Link- 11- Datenaktualisierung empfangen. Der Kutter befand sich in Position 28-SO.ON 096-16.4W. Unseren Karten zufolge musste er somit sechs Kilometer vor der Küste dümpeln.
    Wir waren dem Jachthafen nahe genug, um Einzelheiten erkennen zu können. Dort waren nur kleine Segelboote zurückgeblieben. Die Gegend erinnerte mich an das Örtchen Seadrift. Warum auch nicht? Es lag nicht weit von hier. Ich fragte mich, ob die eingelegten Zwiebeln noch an Deck der Mama standen. Sie lag ebenfalls nicht weit von hier.
    Da wir eine Weile brauchen würden, um unsere amphibische Rettungsmission zu planen, führ unser aus drei Fahrzeugen bestehender Konvoi auf den Parkplatz des Fair- Winds- Schwimmstegs. Ich funkte John nochmal an und bat ihn, eine Botschaft ans HQ zu schicken und für den Fall, dass die Position des Kutters sich um mehr als einen Kilometer änderte, Aktualisierungen anzufordern. Er bat mich, vorsichtig zu sein, und meinte, wir würden uns in ein paar Tagen sehen.
    Da es keine Verständigung zwischen unserem Konvoi und dem Kutter gab, fragte ich mich, ob wir uns hier wirklich auf einer Rettungs und Bergungsmission befanden. Das Knallen

Weitere Kostenlose Bücher