Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
oft. Sie würden ihre eigene Art mit allen notwendigen Mitteln schützen.
Als Crusow 8992 auf seinem Sendeplan einstellte, war er mit Mark allein. »An alle Stationen! An alle Stationen! Hier ist US-Außenstation Vier. Ende.«
Rauschen erfüllte den Äther, dann wurde es von einem sehr starken HF-Signal übertönt, als befände sich der Sender im Nebenraum.
»Außenstation Vier, hier ist die USS George Washington . Wir empfangen Sie schwach, aber verständlich. Schön, dass wir wieder von Ihnen hören.«
Crusow und Mark jubelten und füllten den Raum in einem Anfall von Optimismus mit Pfiffen und Begeisterungsschreien. Ihre Euphorie sollte von äußerst kurzer Dauer sein.
Vierzehn
Die militärische Führung schlenderte zur Einsatzbesprechung, um sich wie jeden Morgen von Admiral Goettleman auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Da der Flugzeugträger nur von einer Rumpfmannschaft betrieben wurde, fanden die Stabsoffiziere alle in dem kleinen Bordauditorium Platz, in dem man in der Regel alle Besprechungen abhielt. Der Admiral behielt die morgendliche Tradition bei, den Gesamtstatus der Flotte beziehungsweise des noch vorhandenen Teils zu referieren.
John saß in der letzten Reihe. Er hielt ein erst kürzlich herausgegebenes, grün eingebundenes Militärlogbuch in der Hand. Er war der Neuzugang der morgendlichen Lagebesprechung. Seine Anwesenheit war jedoch nicht zufällig. Er wurde nun für Unternehmungen als notwendig erachtet. Wenn der Admiral Antworten auf Fragen bezüglich des Zustands des Bordkommunikationssystems einforderte, wollte er keine Ausflüchte hören. In seiner kurzen Zeit an Bord hatte John eine Menge über die verzwickten hiesigen Computernetz- und Funksysteme gelernt und wusste inzwischen alles über die relevanten Knotenpunkte und Verbindungen.
Seine Notizen enthielten darüber hinaus geheime Informationen über Frequenzen, Einstellungen und Schaltpläne. Da die meisten jüngeren Techniker die schöne Kunst der Funklehre nicht mehr kannten, war es Johns Aufgabe, dieses Fach wieder in der Kommunikationsabteilung des Flugzeugträgers zu lehren. SATcom-Schaltungen waren zweckgebunden sowie Kommandounternehmen zugeordnet und durften nicht für weniger dringliche Kommunikation von einem Schiff zum anderen verwendet werden.
John saß in der letzten Reihe über dem Auditorium und studierte seine Aufzeichnungen. Er fuhr mit einem Finger über ein Diagramm und dachte: Romeo-Schaltkreis oder …
Ganz vorn schrie jemand: »Alle Mann: Achtung!«
Alle, einschließlich John, standen auf. Diesen besonderen militärischen Brauch hatte er vor einigen Tagen bei der ersten Besprechung kennengelernt.
Admiral Goettleman marschierte an seinen Platz vor dem Auditorium. John war einer von wenigen Zivilisten im Raum. Joe Maurer, der ihm bekannt war, saß vorne neben dem Admiral.
»Guten Morgen«, sagte Admiral Goettleman.
»Guten Morgen, Admiral«, murmelten die Anwesenden.
Der Admiral schaute kurz zum gegenwärtigen OvD und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er den Anfang machen sollte.
»Guten Morgen, Admiral, Stabschefs, Stab und Truppe. Die USS George Washington befindet sich heute Morgen am vorgesehenen Ort, und zwar hundert Meilen nördlich von Panama. Wir sind unterwegs zu einem noch weiter nördlich liegenden Gebiet an der Küste von Texas, um die Kampfgruppe Phoenix zu unterstützen.«
»Was treibt die gerade so?«, warf der Admiral ein.
»Wir hatten zuletzt vor acht Stunden Funkkontakt mit Phoenix. Da war alles im grünen Bereich. Heute Morgen wurde ich per Funk informiert, dass die Gruppe plant, die Umgebung heute Abend nach Sonnenuntergang zu erkunden. Laut Phoenix gibt es keine Anzeichen ungewöhnlicher Aktivität und keinen Hinweis auf irgendwelche Flugzeuge in der Umgebung von Hotel 23.«
»Sehr gut.« Der Admiral rieb sich das Kinn. »Fahren Sie fort.«
»Sanduhr ist gut vorangekommen und dampft in westlicher Richtung nach Oahu. Laut Meldung ist auch dort alles im grünen Bereich, und man steht relativ gut im Futter. Als Vorsichtsmaßnahme ist man auf drei Viertel einer Ration runtergegangen.«
»Na, wenn die bei Diamond Head ankommen, werden die U-Boot-Fahrer aber ganz schön knurrig sein«, ulkte Goettleman.
Einige Anwesende lachten, was in letzter Zeit nicht mehr allzu oft vorkam.
»Dann wollen wir sie ab sofort in unsere Gebete einschließen. Sie befinden sich nämlich auf dem gefährlichsten Einsatz der Militärgeschichte.«
Die kleine Menge an positiver Energie,
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