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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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es nicht das Geringste mit dem Gift eines Untotenbisses gemein. Nichts konnte einen Infizierten retten. Die größten medizinischen Geister des Planeten waren ratlos. Selbst Spitzenchirurgen, die bereit waren, einen infizierten Arm oder ein infiziertes Bein zu amputieren, konnten das Fieber, den darauf folgenden Tod und die dem Tod folgende Wiederbelebung nicht verhindern.
    Tote versteckten sich außerdem nicht in Gräbern und verscharrten auch keine Bomben auf Straßen. Doc dachte einen kurzen Augenblick darüber nach. Die Untoten sind wenigstens fair. Sie täuschten einen nicht. Wie bei der Fabel mit dem Skorpion und dem Frosch war alles nur eine Folge ihrer veränderten Natur. Sie waren Mörder. Sie vernichteten Seelen.
    Doc dachte an die Zeit zurück, als Billy und er den Beschluss gefasst hatten, sich aus Afghanistan abzusetzen. Ihr Marsch durch die südlichen Provinzen des Landes, durch das riesige Pakistan und schließlich ans Meer war mit unzähligen Gefahren gepflastert gewesen. Es hätte noch viel schlimmer kommen können, aber die im Vergleich mit der Ersten Welt geringe Bevölkerungsdichte dieser Region hatte ihnen einen kleinen Vorteil verschafft. Sie hatten sich nicht hunderttausend untoten Kreaturen gegenüber gesehen – jedenfalls noch nicht.
    Dies hatte sie jedoch nicht davon abgehalten, Untote in solchen Massen auszuschalten, dass es manchem Einsatz vom Anfang des Unternehmens Enduring Freedom gleichkam. Auf dem ganzen Weg nach Süden hatten die beiden untote Taliban umgelegt, bis ihnen auf halber Strecke die M-4-Munition ausgegangen war. Sie hatten drei AK-47-Gewehre eingesackt, die Flucht fortgesetzt und sich wochenlang durch dichter werdende Unmengen von Untoten geschlagen.
    Das Gelände und die manchmal dünne Luft schenkten ihnen kein Mitleid. Während sie sich fortbewegten, wagten sie nie, länger als ein paar Stunden zu rasten. Je länger sie innehielten, umso wahrscheinlicher war es, dass untote Verfolger hinter Findlingen oder Büschen hervorstolperten. Seit der Grundausbildung waren sie nicht mehr so erschöpft gewesen. Sie hatten sich zu stundenlangen pausenlosen Märschen durch die kalte Mondlandschaft gezwungen.
    Einmal, erinnerte sich Doc, war er beim Gehen eingeschlafen. Er war im felsigen Gelände voll aufs Maul gefallen und jäh in die Schlacht zurückgekehrt. Billy und er hatten ständig größer werdende Horden ausgeschaltet und nur innegehalten, um Tage oder Wochen zuvor gestorbenen Untoten die Magazine aus ihren noch umgehängten Gewehren zu ziehen. Die Menge der ihren Weg kreuzenden Untoten betrug manchmal mehrere Dutzend, aber auch schon mal hundert oder mehr.
    Je näher sie der Küste kamen, umso dichter wurden die Horden. Die Seuche war jung, sodass die Untoten sich noch nicht von der Küste entfernt hatten. Der größte Teil der Weltbevölkerung lebte nun mal in Küstennähe, und diese Regionen beherrschten nun die Toten.
    Von Gerüchten beflügelt, die Flotte ankere vielleicht noch vor der pakistanischen Küste im Arabischen Meer, zog es Billy und Doc nach Süden. Erst einen Tag bevor sie die Küste erreichten, empfingen ihre Handfunkgeräte jede Menge Tratsch. Schließlich nahmen sie Verbindung mit der USNS Pecos auf – ihrer Fahrkarte nach Hause.
    Doc passte ihren Kurs der übermittelten Position des Schiffes an, und sie legten die letzten Kilometer bis ans Meer zurück, was sie einiges an Kraft kostete. Als ihre Stiefel voller Meerwasser waren, ging die Sonne unter, und für ihre heiß geschossenen Knarren existierte keine Munition mehr. Sie flohen schwimmend vor den sich sammelnden Kreaturenmassen, die die Brandung mit untoten Schritten aufwühlten.
    Die Pecos war das letzte vor Anker liegende Schiff, das amerikanische Evakuierte mitnahm. Billy und Doc erkannten bald, dass der Kommandant sich über die mehr Sicherheit bietenden Sondereinheitler freute. Nachdem Doc und Billy an Bord gegangen waren, etwas gegessen und geduscht hatten, erhielten sie einen Bericht über die gegenwärtige Lage.
    Doc erfuhr, dass auf dem offenen Meer Piraten unterwegs waren. Sie profitierten von einem Mangel an Sicherheit auf See und griffen gesichtete Schiffe rücksichtslos an. Chinesen, Amerikaner, Briten – alle waren die Beute selbst ernannter somalischer Machthaber und anderen seefahrenden Abschaums. Die Piraten gingen bei ihren Angriffen kaltblütig vor und setzten gestohlene Militärgerätschaften ein, um Schiffe zu versenken, die ihre Forderungen nicht sofort erfüllten.
    Als sie

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